Vincent Kittmann über Podcast-Boom und Potenziale.

Vincent Kittmann über Podcast-Boom und Potenziale.

turi2-Redakteurin Pauline Stahl im Gespräch mit Vincent Kittmann
40 Minuten
Podcast
Podcaster

Beschreibung

vor 2 Jahren
Learning by doing: "Es gab niemanden, der richtig im
Podcast-Business gearbeitet hat", erinnert sich Vincent Kittmann im
Jobs-Podcast mit turi2-Redakteurin Pauline Stahl an die Anfänge
seiner Podcast-Karriere, die mit einem Sprung ins kalte Wasser
begonnen hat. Der heutige Chef von Podstars by OMR spielt von 2012
an als Profi in der 2. Basketball-Liga und übernimmt
zwischenzeitlich die Marketingabteilung des Paderborner Vereins.
2016 hängt der schon damals nur privat passionierte Podcast-Hörer
seine Schuhe an den Nagel und startet seine Karriere im
Marketing-Bereich. Ohne Audio-Background bewirbt er sich auf eine
Podcast-Stellenanzeige und steigt in das damals noch relativ
überschaubare Podcast-Business ein. "Es gab vielleicht zwei bis
drei Leute, die das Vollzeit gemacht haben", blickt Kittmann
zurück. "Viele Sachen mussten wir neu denken und das müssen wir
auch jetzt immer noch" – weil es damals noch keine vergleichbaren
Vermarktungs-Unternehmen im Podcast-Sektor gegeben habe, an denen
man sich hätte orientieren können. Angst vor einem abflauendem
Podcast-Boom hat Kittmann nicht. Das Wort "Hype" versucht er in
diesem Zusammenhang bewusst zu vermeiden. Anders als z.B.
Clubhouse, das vor rund eineinhalb Jahren "schnell oben und dann
auch sehr schnell wieder unten war", würde der Podcast-Markt "mehr
oder weniger langsam und stetig wachsen" – und habe als
On-Demand-Medium "einen ganz guten Platz in der Medienlandschaft"
gefunden. Eine Konkurrenz unter den Podcasts sieht Kittmann nicht,
vielmehr stünden die Mediengattungen an sich in Konkurrenz. Man
konkurriere im Endeffekt auch mit Netflix, TikTok und
Tageszeitungen: "Wir können alle nur eine begrenzte
Mediennutzungs-Zeit pro Tag haben." Generell sieht Kittmann bei
Podcasts noch viel Entwicklungspotenzial: "Man kann sich sehr gut
abschauen, was in anderen Medien funktioniert", sagt er mit Verweis
auf die vielen Dating- und Quiz-Shows im Fernsehen. Zudem stecke in
der Zielgruppe 40+ noch viel Reichweite. Dem älteren Publikum müsse
noch mehrfach erklärt werden, wie Podcasts funktionieren. Kittmann
erzählt außerdem, was einen guten Podcast ausmacht und welche
Faktoren nötig sind, damit er sich gut vermarkten lässt. Wichtig
sei z.B. die Bekanntheit der Hosts, eine gewisse Regelmäßigkeit und
eine ständige Weiterentwicklung des Formats: "Wenn ich die Hörer
langweile und die das Gefühl haben, immer das gleiche zu hören,
würden sie abspringen." Kittmann selbst nervt es, wenn
Podcast-Macher das Medium und die Zuhörenden nicht ernst genug
nehmen: "Ihr macht das doch für jemanden, dann gebt euch doch
wenigstens Mühe." Am meisten fasziniert Kittmann die Mischung aus
Unterhaltung und Information: "Durch Podcasts habe ich in den
letzten Jahren auch extrem viel gelernt." Darüber hinaus erläutert
Kittmann, warum die Werbeakzeptanz bei Podcasts generell sehr hoch
ist und warum es gut ist, dass sich Radio-artige Spots bisher in
Grenzen halten. Außerdem erklärt er, warum sich Podcast-Anfänger
weder zu viele, noch zu wenige Gedanken machen sollten und weshalb
sich eine Vermarktung im Idealfall schon für Nischen-Podcasts
lohnt. Das Gespräch erscheint im Rahmen der turi2 Podcast-Wochen.
Weitere Interviews, Podcasts, Profi-Tipps und Hör-Empfehlungen gibt
es täglich bis zum 9. Oktober. Am 12. Oktober erscheint außerdem
die gedruckte turi2 edition #19 Audio – jetzt schon das kostenlose
E-Paper vorbestellen.

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