Lorenz Maroldt über "Checkpoint" und Community.
49 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 2 Jahren
Nachteule: Wenn sich Lorenz Maroldt an die Anfänge seines
Checkpoint-Newsletters im Jahr 2014 erinnert, "habe ich viele
skeptische Stimmen in Erinnerung", sagt er im turi2 Jobs-Podcast.
Im Gespräch mit Verleger Peter Turi erzählt der
"Tagesspiegel"-Chefredakteur, damals seien Kolleginnen besorgt
gewesen, der Newsletter "kannibalisiert die Zeitung", E-Mail sei zu
alt und es stecke zu wenig "Tagesspiegel" drin. Maroldt hängt sich
trotzdem rein und kommentiert jeden Tag mit spitzer Feder Berlins
Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Damit er pünktlich um 6 Uhr
morgens die E-Mails versenden kann, riskiert er Freundschaften:
"Abends konnte ich entweder gar nicht oder saß auf heißen Kohlen."
Anders als viele Abonnentinnen denken, stecke in dem Newsletter
viel Energie und harte Arbeit, die sich Maroldt mittlerweile mit
einem Team teilt. Leichtigkeit zu vermitteln, ist jedoch genau sein
Ziel: "Die Leser und Leserinnen haben das Gefühl, das erzählt mir
einer mal kurz." Hätte er anfangs genau gewusst, was auf ihn
zukommt, "hätte ich einen Ticken zu lange überlegt und es doch
nicht gemacht". Der "Checkpoint", der mittlerweile eine Community
sei, ist eines von nun mehr als 50 Produkten des "Tagesspiegels".
Die "bunte Produkt-Palette" reicht laut Maroldt von verschiedenen
Newslettern über Veranstaltungen zu Podcasts. Vor einigen Jahren
habe es nur die Printausgabe und den Online-Auftritt gegeben – die
auch in Zukunft Bestand haben, meint Maroldt. Trotz der
vielfältigeren Formate rechnet der Chefredakteur damit, dass sich
der Journalismus in Zukunft wieder in Richtung Expertise bewegt.
Demnach werde es wichtiger, "dass man versucht, einen Ticken mehr
zu wissen, als die Experten in ihren Berufen". Auf "gute
Allrounder" sei etwa eine Lokalredaktion zwar weiterhin
angewiesen, "Spezialisierung ist aber der richtige Weg". Für all
das braucht es vor allem "Leidenschaft und Neugier", sagt Maroldt.
Nichts nerve mehr, als Kolleginnen "die einfach nicht mehr
neugierig sind". Außerdem sollten sich Medienschaffende immer
wieder selbst hinterfragen, "sich neu inspirieren lassen". Auf
diese Fähigkeiten und Einstellungen achtet Maroldt auch bei
Nachwuchs-Journalistinnen. Er sei nicht "grundsätzlich überzeugt,
wenn ein*e 25-Jährige*r wahnsinnig schnell viel gemacht hat nach
der Schulzeit". Da fehle ihm häufig die "Unfall-Erfahrung", die
alle im Leben irgendwann sammeln müssten. Der Podcast erscheint im
Rahmen der Newsletter-Wochen zum 15. Geburtstag der Gattung
Morgen-Newsletter.
Checkpoint-Newsletters im Jahr 2014 erinnert, "habe ich viele
skeptische Stimmen in Erinnerung", sagt er im turi2 Jobs-Podcast.
Im Gespräch mit Verleger Peter Turi erzählt der
"Tagesspiegel"-Chefredakteur, damals seien Kolleginnen besorgt
gewesen, der Newsletter "kannibalisiert die Zeitung", E-Mail sei zu
alt und es stecke zu wenig "Tagesspiegel" drin. Maroldt hängt sich
trotzdem rein und kommentiert jeden Tag mit spitzer Feder Berlins
Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Damit er pünktlich um 6 Uhr
morgens die E-Mails versenden kann, riskiert er Freundschaften:
"Abends konnte ich entweder gar nicht oder saß auf heißen Kohlen."
Anders als viele Abonnentinnen denken, stecke in dem Newsletter
viel Energie und harte Arbeit, die sich Maroldt mittlerweile mit
einem Team teilt. Leichtigkeit zu vermitteln, ist jedoch genau sein
Ziel: "Die Leser und Leserinnen haben das Gefühl, das erzählt mir
einer mal kurz." Hätte er anfangs genau gewusst, was auf ihn
zukommt, "hätte ich einen Ticken zu lange überlegt und es doch
nicht gemacht". Der "Checkpoint", der mittlerweile eine Community
sei, ist eines von nun mehr als 50 Produkten des "Tagesspiegels".
Die "bunte Produkt-Palette" reicht laut Maroldt von verschiedenen
Newslettern über Veranstaltungen zu Podcasts. Vor einigen Jahren
habe es nur die Printausgabe und den Online-Auftritt gegeben – die
auch in Zukunft Bestand haben, meint Maroldt. Trotz der
vielfältigeren Formate rechnet der Chefredakteur damit, dass sich
der Journalismus in Zukunft wieder in Richtung Expertise bewegt.
Demnach werde es wichtiger, "dass man versucht, einen Ticken mehr
zu wissen, als die Experten in ihren Berufen". Auf "gute
Allrounder" sei etwa eine Lokalredaktion zwar weiterhin
angewiesen, "Spezialisierung ist aber der richtige Weg". Für all
das braucht es vor allem "Leidenschaft und Neugier", sagt Maroldt.
Nichts nerve mehr, als Kolleginnen "die einfach nicht mehr
neugierig sind". Außerdem sollten sich Medienschaffende immer
wieder selbst hinterfragen, "sich neu inspirieren lassen". Auf
diese Fähigkeiten und Einstellungen achtet Maroldt auch bei
Nachwuchs-Journalistinnen. Er sei nicht "grundsätzlich überzeugt,
wenn ein*e 25-Jährige*r wahnsinnig schnell viel gemacht hat nach
der Schulzeit". Da fehle ihm häufig die "Unfall-Erfahrung", die
alle im Leben irgendwann sammeln müssten. Der Podcast erscheint im
Rahmen der Newsletter-Wochen zum 15. Geburtstag der Gattung
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