Steffen Klusmann über Reichelt, Relotius und Diversität beim “Spiegel”.
Spiegel-Chefredakteur Steffen Klusmann im Podcast-Gespräch mit
Markus Trantow von turi2
23 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 2 Jahren
Rück-"Spiegel": "Die Rolle des 'Spiegels' ist die Opposition
gegenüber den Mächtigen", sagt "Spiegel"-Chefredakteur Steffen
Klusmann. Genau drei Jahre nach dem Fall Relotius und kurz vor dem
75. Jubiläum des Nachrichtenmagazins spricht er im Video- und
Podcast-Interview mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow über das
Selbstverständnis des "Spiegel" in gesellschaftlich bewegten
Zeiten. Gefürchtet werden, möchte Klusmann nicht. Doch wenn ein
Fragen-Katalog des "Spiegel" bei einem Unternehmen zurecht
Alarmglocken auslöse, "finde ich das gut". Es sei wichtig,
Missstände aufzuklären und Dinge kritisch zu hinterfragen. "Das ist
Teil der Spiegel-DNA", auch wenn die immer wieder modern
interpretiert werden müsse. Für 2022 kündigt Klusmann den Aufbau
eines "kleinen, schlagkräftigen Newsteams" an. Auch die Diversität
in der Redaktion macht der Chefredakteur als Baustelle aus. Zwar
läge die Frauenquote in Führungspositionen im einstigen
"Männerladen" bei 44 %, "das reicht aber noch nicht". Grundsätzlich
ist der Job härter geworden, sagt Klusmann über juristische
Anfechtungen. "Wenn man mit kritischen Geschichten kommt, werden
die sofort angegriffen." Unterlassungen für "alles und nichts"
seien an der Tagesordnung. Bei investigativen Geschichten seien
Dokumentare und Justiziare dabei, alles werde "zig mal" überprüft.
Das gelte auch für die Berichterstattung in den Fällen Julian
Reichelt und Luke Mockridge. Die juristischen Prozesse kämpfe der
"Spiegel" nun bis zum Ende durch. Traditionellen Werten bleibe das
Nachrichtenmagazin treu und unterscheide streng zwischen Aktivismus
und Journalismus: "Aktivismus wäre ja, was wir gern hätten, nicht
'sagen, was ist'." Wirtschaftlich blickt Klusmann positiv in die
Zukunft: Zwar sinken auch beim "Spiegel" die Print-Auflagen, doch
die Digital-Abonnements wachsen – aktuell sogar so stark, dass sie
Print-Rückgänge überkompensieren. Auf den 75. Geburtstag des
Magazins am 4. Januar werde die "Spiegel"-Belegschaft digital
anstoßen, in der Hoffnung, die Feier im Frühjahr nachzuholen und
"es krachen zu lassen".
gegenüber den Mächtigen", sagt "Spiegel"-Chefredakteur Steffen
Klusmann. Genau drei Jahre nach dem Fall Relotius und kurz vor dem
75. Jubiläum des Nachrichtenmagazins spricht er im Video- und
Podcast-Interview mit turi2-Chefredakteur Markus Trantow über das
Selbstverständnis des "Spiegel" in gesellschaftlich bewegten
Zeiten. Gefürchtet werden, möchte Klusmann nicht. Doch wenn ein
Fragen-Katalog des "Spiegel" bei einem Unternehmen zurecht
Alarmglocken auslöse, "finde ich das gut". Es sei wichtig,
Missstände aufzuklären und Dinge kritisch zu hinterfragen. "Das ist
Teil der Spiegel-DNA", auch wenn die immer wieder modern
interpretiert werden müsse. Für 2022 kündigt Klusmann den Aufbau
eines "kleinen, schlagkräftigen Newsteams" an. Auch die Diversität
in der Redaktion macht der Chefredakteur als Baustelle aus. Zwar
läge die Frauenquote in Führungspositionen im einstigen
"Männerladen" bei 44 %, "das reicht aber noch nicht". Grundsätzlich
ist der Job härter geworden, sagt Klusmann über juristische
Anfechtungen. "Wenn man mit kritischen Geschichten kommt, werden
die sofort angegriffen." Unterlassungen für "alles und nichts"
seien an der Tagesordnung. Bei investigativen Geschichten seien
Dokumentare und Justiziare dabei, alles werde "zig mal" überprüft.
Das gelte auch für die Berichterstattung in den Fällen Julian
Reichelt und Luke Mockridge. Die juristischen Prozesse kämpfe der
"Spiegel" nun bis zum Ende durch. Traditionellen Werten bleibe das
Nachrichtenmagazin treu und unterscheide streng zwischen Aktivismus
und Journalismus: "Aktivismus wäre ja, was wir gern hätten, nicht
'sagen, was ist'." Wirtschaftlich blickt Klusmann positiv in die
Zukunft: Zwar sinken auch beim "Spiegel" die Print-Auflagen, doch
die Digital-Abonnements wachsen – aktuell sogar so stark, dass sie
Print-Rückgänge überkompensieren. Auf den 75. Geburtstag des
Magazins am 4. Januar werde die "Spiegel"-Belegschaft digital
anstoßen, in der Hoffnung, die Feier im Frühjahr nachzuholen und
"es krachen zu lassen".
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