“Wir sind schon lange keine Gatekeeper mehr” – so lief das Chefgespräch mit Sebastian Matthes.
mit Sebastian Matthes und Peter Turi
1 Stunde 6 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Abo first: "Die Basis, auf der wir in Zukunft alles aufbauen,
werden die Abonnenten sein", sagt Sebastian Matthes im turi2
Clubraum. Im Chefgespräch mit Peter Turi erklärt der
"Handelsblatt"-Chefredakteur, dass er und seine Redaktion die
Wünsche der Abonnentinnen in den Mittelpunkt stellen. Die
Abo-Erlöse seien der Einnahme-Zweig, der am stärksten wachse.
Darauf, dass sich die Rolle der Journalistinnen in Zeiten, in denen
CEOs via Twitter und Linked-in selbst kommunizieren, hat Matthes
sich eingestellt: Er setzt auf exklusive Recherchen, tiefe Analysen
und Interviews zu kritischen Themen, die Wirtschafts-Bosse in ihren
eigenen Posts lieber umschiffen. Weitere Themen des Gesprächs sind
die Rolle der gedruckten Zeitung, die Führungs- und Feedback-Kultur
beim "Handelsblatt" und die schlechte Frauen-Quote im
Wirtschaftsjournalismus. Aus dem Publikum haben u.a. die frühere
Digital-Managerin Katharina Borchert, die "Spiegel"-Journalistin
Melanie Ahlemeier und der ARD-Aktuell-Chefredakteur Helge Fuhst
mitdiskutiert. 120.000 Abonnentinnen zählt die 75 Jahre alte
Wirtschaftszeitung aktuell, berichtet Matthes, knapp 90.000 davon
lesen das "Handelsblatt" digital. Das gedruckte Blatt werde dennoch
stark nachgefragt und sei hochprofitabel. So lange das so ist,
werde es die Zeitung auch gedruckt geben. Ob die Zeitung zum 100.
Geburtstag noch gedruckt erscheint, mag Matthes nicht
prognostizieren, "in zehn Jahren wird es aber noch eine gedruckte
Zeitung geben". Das "Handelsblatt" setzt seit 18 Monaten auf eine
Mobile-First-Strategie. Andere Zeitungen, die einen ähnlichen
Wandel durchlaufen haben, konnten in der Folge auch ihre gedruckten
Auflagen stabilisieren, erklärt der Chefredakteur. In der
Fragerunde mit der turi2-Community geht es u.a. um die Führungs-
und Feedback-Kultur beim "Handelsblatt": "Die Zeiten, in denen eine
kleine Gruppe so einen Laden durch die Welt gepeitscht hat, sind
vorbei", sagt Matthes. In der Redaktion der Zukunft komme es auf
jeden an. Da aktuell 85 % der Redaktion im Home Office arbeite, ist
ein Kulturwandel schwierig, sagt Matthes. Er beruft Feedback- und
Gesprächsrunden ein, in der ganz offen über die Transformation
gesprochen werde und in denen er sich auch kritisieren lasse.
Angesprochen auf die schlechte Frauenquote beim "Handelsblatt" gibt
Matthes zu, dass es die Wirtschaftsmedien insgesamt versäumt haben,
hochqualifizierte Frauen zu fördern. Das "Handelsblatt" arbeite an
dem Problem – es lasse sich aber nicht über Nacht lösen.
werden die Abonnenten sein", sagt Sebastian Matthes im turi2
Clubraum. Im Chefgespräch mit Peter Turi erklärt der
"Handelsblatt"-Chefredakteur, dass er und seine Redaktion die
Wünsche der Abonnentinnen in den Mittelpunkt stellen. Die
Abo-Erlöse seien der Einnahme-Zweig, der am stärksten wachse.
Darauf, dass sich die Rolle der Journalistinnen in Zeiten, in denen
CEOs via Twitter und Linked-in selbst kommunizieren, hat Matthes
sich eingestellt: Er setzt auf exklusive Recherchen, tiefe Analysen
und Interviews zu kritischen Themen, die Wirtschafts-Bosse in ihren
eigenen Posts lieber umschiffen. Weitere Themen des Gesprächs sind
die Rolle der gedruckten Zeitung, die Führungs- und Feedback-Kultur
beim "Handelsblatt" und die schlechte Frauen-Quote im
Wirtschaftsjournalismus. Aus dem Publikum haben u.a. die frühere
Digital-Managerin Katharina Borchert, die "Spiegel"-Journalistin
Melanie Ahlemeier und der ARD-Aktuell-Chefredakteur Helge Fuhst
mitdiskutiert. 120.000 Abonnentinnen zählt die 75 Jahre alte
Wirtschaftszeitung aktuell, berichtet Matthes, knapp 90.000 davon
lesen das "Handelsblatt" digital. Das gedruckte Blatt werde dennoch
stark nachgefragt und sei hochprofitabel. So lange das so ist,
werde es die Zeitung auch gedruckt geben. Ob die Zeitung zum 100.
Geburtstag noch gedruckt erscheint, mag Matthes nicht
prognostizieren, "in zehn Jahren wird es aber noch eine gedruckte
Zeitung geben". Das "Handelsblatt" setzt seit 18 Monaten auf eine
Mobile-First-Strategie. Andere Zeitungen, die einen ähnlichen
Wandel durchlaufen haben, konnten in der Folge auch ihre gedruckten
Auflagen stabilisieren, erklärt der Chefredakteur. In der
Fragerunde mit der turi2-Community geht es u.a. um die Führungs-
und Feedback-Kultur beim "Handelsblatt": "Die Zeiten, in denen eine
kleine Gruppe so einen Laden durch die Welt gepeitscht hat, sind
vorbei", sagt Matthes. In der Redaktion der Zukunft komme es auf
jeden an. Da aktuell 85 % der Redaktion im Home Office arbeite, ist
ein Kulturwandel schwierig, sagt Matthes. Er beruft Feedback- und
Gesprächsrunden ein, in der ganz offen über die Transformation
gesprochen werde und in denen er sich auch kritisieren lasse.
Angesprochen auf die schlechte Frauenquote beim "Handelsblatt" gibt
Matthes zu, dass es die Wirtschaftsmedien insgesamt versäumt haben,
hochqualifizierte Frauen zu fördern. Das "Handelsblatt" arbeite an
dem Problem – es lasse sich aber nicht über Nacht lösen.
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