#25 Daniel Holbe – Meine schlimmste Lesung

#25 Daniel Holbe – Meine schlimmste Lesung

Der Podcast von Ivar Leon Menger
1 Stunde 33 Minuten
Podcast
Podcaster

Beschreibung

vor 1 Jahr

Jeden Sonntag eine neue Folge! +++ In dieser
Episode von "Meine schlimmste Lesung" erfahrt ihr, welche
verrückten Erlebnisse der Krimi-Autor Daniel Holbe während seiner
Lesereisen hatte.

"Ich bin wohl so ziemlich genau das, was man heute mit dem
Qualitätssiegel "Dorfkind" bezeichnet: Aufgewachsen als Sproß
einer hessisch-ostpreußisch-sudetendeutschen Familie inmitten der
schönen Wetterau, blicke ich auf eine wohlbehütete Kindheit
zurück. Je älter ich wurde, desto größer auch der Radius, in dem
ich mich bewegte. Und so kam ich natürlich in Berührung mit jener
faszinierenden und zugleich - für ein Dorfkind - etwas
befremdlichen Großstadt, nämlich Frankfurt. Jener Metropole, die
bei genauem Hinsehen auch nicht viel mehr ist, als eine Art
Zusammenschluß von Dörfern. Nur eben mit Skyline. Viele Jahre
verbrachte ich in unmittelbarer Nähe Frankfurts und ich darf
durchaus behaupten, einen engen Bezug zur Stadt zu haben. Und das
nicht nur, weil mein Fußballverein dort kickt ;-)
Ungefähr genau so lange träumte ich davon, einmal im Hohen
Vogelsberg zu leben und diesen Traum haben meine Familie und ich
uns unlängst erfüllt. Der enge Bezug zur "Hauptstadt des
Verbrechens" bleibt bestehen, auch wenn ich Frankfurt
bescheinigen darf, dass es in Sachen Mord und Totschlag bei
weitem nicht so düster ist, wie es in meinen Krimis den Anschein
erweckt!
Damit kommen wir direkt zum Thema, denn ich vermute ja, Sie sind
über meine Bücher auf diese Seite gestoßen. Die Sache mit dem
Schreiben begann für mich nach der Grundschule. Eine der
leidvollsten Erinnerungen ist mir ein Diktat, bei dem ich den
Anschluss verlor und die Lücken nach eigenem Ermessen füllen
musste. Es endete mit einer 5, die halbe Klasse fiel durch, die
Arbeit wurde wiederholt. Damit war die Welt wieder rund, denn
Deutsch war doch bis dahin eines meiner liebsten Fächer. Ganz im
Gegensatz zu mathematischen und physikalischen Gesetzen… na,
lassen wir das. Ich produzierte allerlei Comics in Schulheften,
dann folgten erste Gehversuche mit Kurzgeschichten und mit elf
Jahren verfasste ich ein recht düsteres Gedicht in unserer
Tageszeitung über die Folgen der Umweltverschmutzung. Ja, ich bin
in den Achtzigern aufgewachsen. Da machte man sich als Kind eine
Menge Sorgen über sauren Regen, das Artensterben und verstrahlte
Pilze.
Mit dem Schreiben war für mich dann erst einmal Schluss und auch
den Gedanken, später einmal Journalist zu werden, verwarf ich
noch während der Schulzeit. Ich verließ das Gymnasium ohne
Abitur, machte eine Ausbildung zum Kälte- und Klimafachmann,
jobbte in einer Videothek und wurde ausgerechnet vom Zivildienst
in einem Kinderheim auf völlig andere Wege geleitet. Es folgte
die Ausbildung zum Erzieher und ich studierte Sozialarbeit.
Parallel dazu arbeitete ich viele Jahre im diesem Bereich. Immer
am Puls der Menschen, immer dort, wo Abgründe und Schicksale
aufeinandertreffen.
Und dann endlich schloss sich der Kreis. Denn der immer wieder
aufkeimende Wunsch, „irgendwann einmal“ ein eigenes Buch zu
schreiben sollte sich im neuen Jahrtausend endlich erfüllen.
Inspiriert unter anderem von Dan Brown, veröffentlichte ich mit
Die Petrusmünze mein Debüt und zwei Jahre später entschloss ich
mich, angeregt unter anderem von Andreas Franz, etwas in Richtung
Krimi zu wagen. Ein Krimi, der natürlich in meiner Heimat, in
Hessen spielt. Dass Droemer Knaur mir zutraute, das literarische
Erbe von Andreas Franz zu übernehmen, erwies sich als wegweisende
Fügung.
Ein halbes Jahr später erschien Todesmelodie. Und seitdem arbeite
ich hauptberuflich als Krimi-Autor."
(Quelle: Webseite Daniel Holbe)

Foto: Gaby Gerster/Feinkorn

Webseite von Daniel Holbe

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