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Beschreibung
vor 1 Jahr
In dieser Episode von "Meine schlimmste Lesung" erfahrt ihr,
welche verrückten Erlebnisse der Thriller-Autor und
Polizei-Hauptkommissar Matthias Bürgel während seiner Lesereisen
hatte.
Matthias Bürgel, 1970 in Pfullendorf geboren. Verheiratet, Vater
von zwei wunderbaren Kindern und völlig durchgeknallter Opa einer
bildschönen, zauberhaften Enkelin und zwei ebenso bezaubernden
Enkeln. Als kleiner Bub war ich ein rechter Rotzlöffel, der nur
dummes Zeug angestellt hat. Kein Michel von Lönneberga, aber
trotzdem hatte ich es faustdick hinter den Ohren. Nachdem ich
mich mehr schlecht als recht durch die Schule bis zur Mittleren
Reife durchgewurschtelt hatte, fanden es meine Eltern eine
saugute Idee, dass ihr Sprössling eine Lehre beim
Unterwäschehersteller SCHIESSER macht. So habe ich dann eine
Lehre zum „Stricker“ absolviert. Jaaa! Ihr habt ganz richtig
gelesen. Zum Stricker. In Neudeutsch heißt das jetzt wohl
„Textilmechaniker, Fachbereich Maschentechnik“. Das hat natürlich
zu mir gepasst, wie die Faust aufs Auge. Nach einer Pilgerreise
zum BIZ-Berufsinformationszentrum, kurz vor meiner
Gesellenprüfung, hat es, nach Beantwortung von gefühlt 200
Millionen Fragen, folgende Vorschläge für mich ausgespuckt:
Bundeswehr, Bundesgrenzschutz, Zoll, Polizei und
Hörgeräteakustiker!
Letzteres schied für mich natürlich vollkommen aus
(Hörgeräteakustiker dieser Welt, bitte nehmt es mir nicht übel!).
Jedenfalls habe ich mir sagen lassen, dass der Beruf des
Hörgeräteakustikers auch heute noch des öfteren ausgespuckt wird
…
Die Landespolizei Baden-Württemberg hatte ein Einsehen mit mir,
und dachte wohl, aus „dem Matze“ könnte vielleicht ein
brauchbarer Wachtmeister werden und hat mich zum 01. März 1991 in
seine Reihen aufgenommen. Was soll ich sagen. Ich habe da
hingepasst, wie der Topf auf den Deckel, wobei ich schon auch
gerne Kampfpilot geworden wäre.
Der Ehrgeiz hat mich erst spät gepackt. Ich war schon zum ersten
Mal Vater, als ich die Fachhochschulreife nachgeholt und mich
2002 für das Studium an der FHPol Baden-Württemberg qualifiziert
hatte. Familie, 2 Nebenjobs und Studium unter einen Hut zu
bekommen, war nicht ganz einfach. Seit 2005 bin ich
Diplomdingensbummensirgendwas (für die, die es wirklich wissen
möchten, es nennt sich „Diplomverwaltungswirt“). Jedenfalls
völlig Wurscht, aber ich hatte damit die Qualifikation in Händen,
die Laufbahn zu wechseln. Seit dieser Zeit bin ich bei der
Kriminalpolizei. Nach zwei Auslandseinsätzen im Kosovo (2000/2001
und 2010/2011) musste ich meiner Familie versprechen, endlich
häuslicher zu werden, und meinen Hintern nicht ständig in
irgendwelchen Krisengebieten zur Zielscheibe zu machen. Ihr seht,
die ein oder andere Sache habe ich doch schon erlebt.
Wie ich nun zum Schreiben gekommen bin? Irgendwie habe ich schon
immer Freude am Schreiben gehabt, wenngleich mir meine
Deutschlehrer nie ein besonderes Talent unterstellt haben. Schon
2001 hatte ich einmal versucht, meine Erlebnisse des ersten
Kosovoeinsatzes in Form eines Romans niederzuschreiben, es blieb
jedoch beim Versuch. Über Seite 70 bin ich nie hinausgekommen,
bis mich 2015 erneut die Muse küsste. Ich hatte nie den Eindruck,
besonders gut zu schreiben – ich hatte nur einfach Spaß daran.
Erst ein befreundeter Staatsanwalt gab letztlich den Ausschlag.
Er fand immer, meine Ermittlungsberichte seien ein Highlights.
Durch ihn ermutigt habe ich im September 2015 damit begonnen,
Projekt Goliath zu schreiben. Ich hatte große Zweifel, ob meine
Geschichte überhaupt jemand lesen wollen würde. Es ist meiner
Familie zu verdanken, die mich vorantrieb, Projekt Goliath zu
Ende zu bringen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Die Story zu Akte Kronos entwickelte sich, nachdem mein
Schwiegervater nach kurzem, aber intensivem Kampf 2015 dem Krebs
erlag, was mich sehr getroffen hat. Mein Schwiegervater war ein
wunderbarer Mensch und er fehlt mir sehr. Projekt Goliath wurde
nach zähen Verhandlungen, nachdem ich das Manuskript Anfang 2016
bei Lübbe eingereicht hatte, aufgrund seiner damaligen Brisanz
leider abgelehnt.
Erst mit dem Manuskript „Dunkler Hass“ hatte ich wieder den Mut,
es bei Bastei Lübbe erneut zu versuchen. Ich wäre fast vom Stuhl
gefallen, als wenige Tage später das Telefon klingelte und man
mir einen Autorenvertrag anbot.
Wenn ich nicht gerade „diene“ oder schreibe, liebe ich es, Zeit
mit meiner Familie zu verbringen, mit dem Fahrrad durch die
Gegend zu cruisen oder in einer stillen Ecke für mich Gitarre zu
spielen.
(Quelle: Webseite Matthias Bürgel)
Offizielle Webseite von Matthias Bürgel
Erfahrungsbericht in der geschlossenen Psychiatrie
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