Fünf Kriterien und drei Regeln für gute COVID-19-Forschung
Wie wissenschaftliche Qualität in Corona-Zeiten erhalten bleibt
22 Minuten
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Neu-Isenburg
Beschreibung
vor 4 Jahren
Es sind besondere Zeiten in dieser Coronavirus-Pandemie. Die
Bundeskanzlerin kritisiert "Öffnungsdiskussionsorgien". Aus
Schweden hören wir von Sonderwegen, und auch in der Forschung ist
immer mehr von sonderlichen Wegen zu hören. Medizin und
Wissenschaft befinden sich im Moment im Hochbetrieb. Bei Pubmed
sind allein über 6000 Veröffentlichungen zu den Stichworten
COVID-19, SARS-CoV-2 und 2019-nCoV gelistet. Im US-Studienregister
clinicaltrials.gov rund 800 Vorhaben registriert. Nicht zu sprechen
von den Hunderten ungeprüften Veröffentlichungen auf den
Preprintservern. Das Problem: Solche – notwendige –
Hyperaktivitätswissenschaft kann schnell auch eine Menge Non-sense
produzieren. Die Frage ist dann für Forscher, Mediziner oder
Journalisten: Wie die Spreu vom Weizen trennen? Selbst
Wissenschaftler räumen im Moment ein, dass sie es nicht immer so
ganz genau nehmen: "Angesichts der Dringlichkeit der Situation
können einige Einschränkungen ... akzeptabel sein, einschließlich
der kleinen Stichprobengröße, der Verwendung eines nicht
validierten Surrogatendpunktes und des Fehlens von Randomisierung
oder Verblindung", heißt es etwa in einer Veröffentlichung. In
diesem "CoronaUpdate" befassen wir uns mit fünf Kriterien für gute
Wissenschaft in der Krise und drei Regeln, die jeder Forscher und
Arzt beherzigen sollte. Und wir schauen, wie Mediziner konkret
damit in der Praxis oder am Krankenbett umgehen können. Quellen: 1.
Alex J. London, Jonathan Kimmelman. Against pandemic research
exceptionalism. Science 23 Apr 2020: eabc1731. doi:
https://doi.org/10.1126/science.abc1731 2. Kim AH, Sparks JA, Liew
JW, et al, for the COVID-19 Global Rheumatology Alliance. A Rush to
Judgment? Rapid Reporting and Dissemination of Results and Its
Consequences Regarding the Use of Hydroxychloroquine for COVID-19.
Ann Intern Med. 2020; [Epub ahead of print 30 March 2020]. doi:
https://doi.org/10.7326/M20-1223 3. Joseph Magagnoli, Siddharth
Narendran, Felipe Pereira, Tammy Cummings, James W Hardin, S Scott
Sutton, Jayakrishna Ambati. Outcomes of hydroxychloroquine usage in
United States veterans hospitalized with Covid-19. medRxiv
2020.04.16.20065920; doi:
https://doi.org/10.1101/2020.04.16.20065920
Bundeskanzlerin kritisiert "Öffnungsdiskussionsorgien". Aus
Schweden hören wir von Sonderwegen, und auch in der Forschung ist
immer mehr von sonderlichen Wegen zu hören. Medizin und
Wissenschaft befinden sich im Moment im Hochbetrieb. Bei Pubmed
sind allein über 6000 Veröffentlichungen zu den Stichworten
COVID-19, SARS-CoV-2 und 2019-nCoV gelistet. Im US-Studienregister
clinicaltrials.gov rund 800 Vorhaben registriert. Nicht zu sprechen
von den Hunderten ungeprüften Veröffentlichungen auf den
Preprintservern. Das Problem: Solche – notwendige –
Hyperaktivitätswissenschaft kann schnell auch eine Menge Non-sense
produzieren. Die Frage ist dann für Forscher, Mediziner oder
Journalisten: Wie die Spreu vom Weizen trennen? Selbst
Wissenschaftler räumen im Moment ein, dass sie es nicht immer so
ganz genau nehmen: "Angesichts der Dringlichkeit der Situation
können einige Einschränkungen ... akzeptabel sein, einschließlich
der kleinen Stichprobengröße, der Verwendung eines nicht
validierten Surrogatendpunktes und des Fehlens von Randomisierung
oder Verblindung", heißt es etwa in einer Veröffentlichung. In
diesem "CoronaUpdate" befassen wir uns mit fünf Kriterien für gute
Wissenschaft in der Krise und drei Regeln, die jeder Forscher und
Arzt beherzigen sollte. Und wir schauen, wie Mediziner konkret
damit in der Praxis oder am Krankenbett umgehen können. Quellen: 1.
Alex J. London, Jonathan Kimmelman. Against pandemic research
exceptionalism. Science 23 Apr 2020: eabc1731. doi:
https://doi.org/10.1126/science.abc1731 2. Kim AH, Sparks JA, Liew
JW, et al, for the COVID-19 Global Rheumatology Alliance. A Rush to
Judgment? Rapid Reporting and Dissemination of Results and Its
Consequences Regarding the Use of Hydroxychloroquine for COVID-19.
Ann Intern Med. 2020; [Epub ahead of print 30 March 2020]. doi:
https://doi.org/10.7326/M20-1223 3. Joseph Magagnoli, Siddharth
Narendran, Felipe Pereira, Tammy Cummings, James W Hardin, S Scott
Sutton, Jayakrishna Ambati. Outcomes of hydroxychloroquine usage in
United States veterans hospitalized with Covid-19. medRxiv
2020.04.16.20065920; doi:
https://doi.org/10.1101/2020.04.16.20065920
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