Antidepressiva mit geringeren Nebenwirkungen
15 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 10 Monaten
Antidepressiva zählen zu den am häufigsten verschriebenen
Arzneimitteln. Doch sie haben teils erhebliche Nebenwirkungen.
Prof. Dr. Thomas Stockner vom Pharmakologie-Institut der MedUni
Wien will das ändern. Zur Erklärung: Antidepressiva zielen auf den
Serotonin-Transport in Nervenzellen. Stockner dazu: "Wenn man sich
den Transporter vorstellt wie ein Auto, wollen wir wissen, wie der
Motor funktioniert. Und wozu ist das gut? Wenn Patienten unter
Depressionen leiden, stellt sich die Frage: Wie kann man ihnen
helfen? Das Problem besteht darin, dass zu wenig Neurotransmitter
in der Synapse vorhanden ist, und daher zu wenig vom Signal
produziert wird. Wir versuchen im Endeffekt, das Signal zu
verstärken, also ein Tuning. Und das machen wir, indem wir den
Transporter verlangsamen, damit er etwas weniger effizient die
Neurotransmitter wieder wegräumt. Und um das durchzuführen,
versucht man spezifisch diesen Transporter zu treffen." Die
Spezifität ist aber auch das größte Problem der Forschenden, sagt
Stockner: "Die Herausforderung besteht darin, dass im Gehirn
Abermillionen von Neuronen aktiv sind, die sich vernetzen. Hingegen
gibt es nur eine Handvoll von Neurotransmittern und eine Handvoll
an Rezeptoren für einen Neurotransmitter, und nicht mehr. Es gibt
das serotonerge System und zwei weitere, ähnliche Systeme, das
dopaminerge und das noradrenerge. Die Neurotransmitter sind
einander sehr ähnlich. Die Schwierigkeit besteht darin, nur einen
Rezeptor zu erreichen." Eine andere, handfestere Gefahr, besteht
darin, dass Nebenwirkungen die Patienten dazu bringen, die Therapie
abzubrechen: "Meiner Erfahrung nach ist dieses Problem bei
psychischen Erkrankungen eher größer als bei anderen Arten von
Erkrankungen, bei denen Medikamente eingenommen werden müssen.
Grund dafür ist, dass Antidepressiva mit Nebenwirkungen verbunden
sind, die man nicht will und die auch eine gewisse Gefahr
darstellen." Ehrliche Frage an den Experten: Wie viel Forschung
liegt noch vor Ihnen? Stockners ehrliche Antwort: "Wenn man die
Zahl der Nebenwirkungen reduzieren will , ist der Weg noch sehr
weit."
Arzneimitteln. Doch sie haben teils erhebliche Nebenwirkungen.
Prof. Dr. Thomas Stockner vom Pharmakologie-Institut der MedUni
Wien will das ändern. Zur Erklärung: Antidepressiva zielen auf den
Serotonin-Transport in Nervenzellen. Stockner dazu: "Wenn man sich
den Transporter vorstellt wie ein Auto, wollen wir wissen, wie der
Motor funktioniert. Und wozu ist das gut? Wenn Patienten unter
Depressionen leiden, stellt sich die Frage: Wie kann man ihnen
helfen? Das Problem besteht darin, dass zu wenig Neurotransmitter
in der Synapse vorhanden ist, und daher zu wenig vom Signal
produziert wird. Wir versuchen im Endeffekt, das Signal zu
verstärken, also ein Tuning. Und das machen wir, indem wir den
Transporter verlangsamen, damit er etwas weniger effizient die
Neurotransmitter wieder wegräumt. Und um das durchzuführen,
versucht man spezifisch diesen Transporter zu treffen." Die
Spezifität ist aber auch das größte Problem der Forschenden, sagt
Stockner: "Die Herausforderung besteht darin, dass im Gehirn
Abermillionen von Neuronen aktiv sind, die sich vernetzen. Hingegen
gibt es nur eine Handvoll von Neurotransmittern und eine Handvoll
an Rezeptoren für einen Neurotransmitter, und nicht mehr. Es gibt
das serotonerge System und zwei weitere, ähnliche Systeme, das
dopaminerge und das noradrenerge. Die Neurotransmitter sind
einander sehr ähnlich. Die Schwierigkeit besteht darin, nur einen
Rezeptor zu erreichen." Eine andere, handfestere Gefahr, besteht
darin, dass Nebenwirkungen die Patienten dazu bringen, die Therapie
abzubrechen: "Meiner Erfahrung nach ist dieses Problem bei
psychischen Erkrankungen eher größer als bei anderen Arten von
Erkrankungen, bei denen Medikamente eingenommen werden müssen.
Grund dafür ist, dass Antidepressiva mit Nebenwirkungen verbunden
sind, die man nicht will und die auch eine gewisse Gefahr
darstellen." Ehrliche Frage an den Experten: Wie viel Forschung
liegt noch vor Ihnen? Stockners ehrliche Antwort: "Wenn man die
Zahl der Nebenwirkungen reduzieren will , ist der Weg noch sehr
weit."
Weitere Episoden
9 Minuten
vor 1 Woche
17 Minuten
vor 1 Woche
12 Minuten
vor 2 Wochen
7 Minuten
vor 3 Wochen
20 Minuten
vor 1 Monat
In Podcasts werben
Kommentare (0)