Was ist gute Kommunikation in Krisenzeiten?

Was ist gute Kommunikation in Krisenzeiten?

40 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

„Wir warten nicht, bis jemand bei uns nachfragt“


Vodcast der Ruhrgebietskonferenz-Pflege zu guter
Kommunikation nach Innen und Außen in der Corona-Krise


In der Coronakrise spielt Kommunikation und Information
eine zentrale Rolle für die Pflegeinrichtungen. Wieviel
Transparenz und Offenheit muss sein? Wann und in welchem Ton
berichten wir über einen Corona-Ausbruch? Welche Unterschiede in
der Kommunikation mit Beschäftigten und Kunden müssen wir machen?
Gemeinsam mit Michael Wiese, seit rund 30 Jahren Sprecher der
Diakonie im Kirchenkreis Recklinghausen, und Jan Hindrichs, seit
Mitte 2020 Geschäftsführer der Caritas in Herten, ziehen wir
Zwischenbilanz zur kommunikativen Krisenbewältigung in der
Corona-Pandemie.


Sowohl Caritas als auch Diakonie mussten in den letzten Monaten
Ausbrüche von Covid-19 in ihren Einrichtungen bewältigen. „Wir
haben viel gearbeitet. Teilweise mussten wir komplexe
Zusammenhänge und Informationen über Corona für unsere Klienten
übersetzen. Die Herausforderung: Immer auf dem neusten Stand der
Information bleiben und auf vielen Kanälen kommunizieren“,
beschreibt Michael Wiese. Die Diakonie hat deshalb unter anderem
schon frühzeitig eine gesonderte Corona-Informationsseite ins
Internet gestellt und eine App für die Kommunikation mit den
Mitarbeitenden zum Einsatz gebracht.


Kommunikation in Zeiten von Social Media ist komplexer geworden.
„Wir müssen ständig darauf achten, dass wir mitbekommen, wo
überall über uns gesprochen wird“, beschreibt Jan Hindrichs diese
Herausforderung. Zur Krisenbewältigung gehört aber nicht nur gute
Kommunikation. „Unsere Krisenkommunikation ist eingebettet in ein
gutes Krisenmanagement. Die Prozesse müssen stimmen, dann können
wir auch gut kommunizieren“, ordnet der Caritas-Geschäftsführer
die Kommunikation in das Gesamtsystem ein.


Für Michael Wiese war die  Corona-Pandemie Anlass für einen
Paradigmenwechsel in der Kommunikation mit Mitarbeiter*innen:
„Wir haben in der Krise investiert. Investiert in Technik und in
unsere Mitarbeitenden. Mit unserer neuen Diakonie-App haben wir
unsere interne Kommuniktion demokratisiert.“ Kommunikation ist
keine Einbahnstrasse und kann jetzt von allen Beteiligten
initiiert werden. Für Michael Wiese als Sprecher der Diakonie ist
dieses Instrument eine große Bereicherung, um Hinweise und
notwendige Impulse zu bekommen.


Bei der Caritas bricht Jan Hindrichs eine Lanze für die direkte
Kommunikation: „Wir haben in der Krise auf Nähe gesetzt.
Fürhungskräfte sind nah dran gewesen an den Teams und haben damit
Zusammenhalt signalisiert.“


Insgesamt scheint die Krise und die damit verbundene
Kommunikation Unternehmen und Beschäftigte näher zusammengebracht
zu haben. Gute Kommunikation hat, da wo es vorher schon vorhanden
war, das Vertrauen in die Träger gestärkt.

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