Beschreibung

vor 14 Jahren
Die meisten internationalen und oft auch nationalen
Netzverbindungen sind als horizontal gekoppelte Teildienste
realisiert, die von mehreren Service Providern (SPs) erbracht
werden. Die Ende-zu-Ende (E2E) Dienstgüte (engl. Quality of
Service, QoS) setzt sich aus der Güte der involvierten Teildienste
zusammen. In Bezug auf die E2E-QoS haben sich zwischen den SPs zwei
Herangehensweisen etabliert: für die garantierte E2E-Dienstgüte
werden üblicherweise hierarchische Organisationsbeziehungen
aufgebaut, bei einer Gleichberechtigung der beteiligten Provider
(was bei Internet- und Telefonverbindungen häufig der Fall ist) hat
sich die sog. Best-Effort-Strategie durchgesetzt. Durch die
Anforderungen der modernen internationalen Forschungsprojekte und
der neuartigen kundenorientierten Dienste ist nun der Bedarf
entstanden, die E2E-QoS bei Netzverbindungen auch dann zu
garantieren, wenn der Aufbau hierarchischer
Organisationsbeziehungen aus diversen Gründen nicht möglich ist. %
Die Dienstklasse, die die angesprochenen technischen und
organisatorischen Eigenschaften in sich vereint, wird in dieser
Arbeit als Verkettete Dienste (engl.: Concatenated Services)
referenziert. Um die Anforderungen für die zu entwickelnde Lösung
zu bestimmen, werden in dieser Arbeit die Interessen
unterschiedlicher Akteure in verschiedenen Verbindungsdiensten
analysiert. Eine darauffolgende Untersuchung von existierenden
Lösungen in relevanten Forschungsbereichen liefert eine Reihe von
möglichen Lösungsbausteinen und lehrreichen Erfahrungen, die bei
der Konzeption der eigentlichen Lösung berücksichtigt werden. Die
entwickelte Lösung besteht aus drei Teilen. Der Kern der Lösung ist
durch die SLM-aware Routing-Architektur gegeben. In der
entwickelten Lösung werden während des Routings nicht nur der
Pfadverlauf, sondern auch die QoS-Anforderungen und die benötigte
Managementfunktionalität aller involvierten Teildienste bestimmt.
Durch die Bestimmung der Akteure, die die benötigten Rollen
übernehmen sollen, sowie der Kommunikationswege zwischen
Managementkomponenten wird die Durchführung von
Service-Level-Management (SLM) in allen Lebenszyklusphasen
ermöglicht. Die Integrationsrolle zwischen den SPs wird von dem
Kommunikationsprotokoll übernommen. Das Protokoll ist sowohl für
die Signalisierung als auch für den Informationsaustausch während
des kompletten Dienstinstanz-Lebenszyklus zuständig. Die mit den
erlaubten Signalen assoziierten Basisprozesse erlauben eine
unmissverständliche und intuitive Definition des erwarteten
Verhaltens. Die Definition von Referenzprozessen für Service Level
Management bei Verketteten Diensten rundet die entwickelte Lösung
ab. Die SLM-Prozesse bauen ausschließlich auf dem zuvor definierten
Kommunikationsprotokoll auf, wodurch eine leichte Anpassbarkeit
dieser Prozesse an zusätzliche Anforderungen gewährleistet wird.
Die Funktionsweise der entwickelten Lösung wird an einem
detaillierten Beispiel illustriert. Die Güte der Lösung wird anhand
der Erfahrungen mit der Integration der Lösungsteile in
verschiedenen Forschungsprojekten sowie anhand der aufgestellten
Anforderungen bewertet. Ein kurzer Ausblick auf die
Weiterentwicklungsmöglichkeiten und auf verwandte
Forschungsfragestellungen schließt diese Arbeit ab.

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