2. Die Rehabilitierung der Hitler-Attentäter des 20. Juli 1944
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vor 3 Jahren
Nach 1945 war der Nationalsozialismus nicht auf einmal völlig
verschwunden. So führte unter anderem Otto Ernst Remer seine
nationalsozialistische Agitation in der Bundesrepublik fort. Er
leugnete in öffentlichen Veranstaltungen den Holocaust und
bezeichnete die Hitler-Attentäter vom 20. Juli 1944 als
„Landesverräter“. Es war Fritz Bauer, der Remer am Landgericht
Braunschweig wegen übler Nachrede anklagte. Auch wenn Remer
lediglich zu drei Monaten Haft verurteilt wurde und sich seiner
Strafe durch Flucht ins Ausland entzog, ging es Bauer im Fall
Remer weniger um ein Urteil. Der deutsche Rechtsstaat sollte sich
mit dem begangenen Unrecht von 1933 bis 1945 öffentlich
auseinandersetzen. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob ein
Unrechtsstaat, wie das „Dritte Reich“, überhaupt hochverratsfähig
war. Die Widerstands-kämpfer des 20. Juli sollten in der
Öffentlichkeit als Vorbilder des deutschen Rechtsstaats
wahrgenommen werden, nicht als Verräter.
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