10 – mit Kommunikationsforscher Dirk von Schneidemesser über Verkehrsgewalt
33 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
„Ring frei!“ macht euch Lust aufs Leben ohne Auto.
Einen regelrechten Satz hin zu einer lebenswerten, gerechten,
sicheren und vor allem gesunden Stadt machen wir heute gemeinsam
mit Dirk von Schneidemesser. Dirk ist Sozialwissenschaftler und
wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt "Co-Creation and
Contemporary Policy Advice" am IASS Potsdam. Er ist Teil der in
Berlin ansässigen Initiative Changing Cities e.V., die für die
Mitgestaltung des 2018 verabschiedeten ersten deutschen
Fahrradgesetzes verantwortlich ist.
Dirk von Schneidemesser erklärt uns, warum es sinnvoll ist, wenn
wir von "Verkehrsgewalt" statt von "Unfällen" sprechen, ebenso
wie von "Autolagerflächen" statt von "Parkpkätzen". Er lehrt uns,
dass eine andere Stadt und ein anderer Austausch im öffentlichen
Raum möglich sind, wenn wir bei der Sprache beginnen und die
Dinge beim Namen nennen, mit denen wir uns in der autozentrierten
Stadt selbst entmenschlichen.
Er macht drei wichtige Vorschläge zur Berichterstattung über
Verkehrsgewalt, die alle Journalist:innen beherzigen sollten.
Erstens, Opfer sollten nicht als Protagonisten geframed werden,
weil Leser:innen oder Zuhörer:innen ihnen sonst automatisch
Schuld zuweisen. Die Handlungsmacht der Autofahrer muss aktiv
gekennzeichnet werden, um Verharmlosung von Verkehrsgewalt zu
durchbrechen. Drittens, es ist wichtig, Verkehrsgewalt immer zu
kontextualisieren, zum Beispiel durch Statistiken oder Faktoren
aus der Umgebung, wie zum Beispiel unzureichenden Schutz von
Fußgängern oder Radfahrenden am Ort einer Kollision.
Seid Ihr neugierig, wie sich Berlin in eine menschengerechte
Stadt verwandeln kann? Dann bitte hier einsteigen!
Website: https://team-berlin-autofrei.de/mitmachen
Twitter: https://twitter.com/VBerlinautofrei
Instagram: https://www.instagram.com/vberlinautofrei
Facebook: https://www.facebook.com/VBerlinautofrei
Infos über Dirk von Schneidemesser und seine Forschung:
https://www.iass-potsdam.de/de/menschen/dirk-von-schneidemesser
Timecodes
00:11: Intro
00:43: Verkehrskontrolle
02:30: Begrüßung
03:00: Was haben Sprache und Verkehrserziehung miteinander zu
tun?
04:30: Wie kam es zur autozentrierten Stadt und wie prägt das
unser Bewusstsein?
06:45: Was sind Sprachbeispiele von autozentriertem Denken?
09:00: Warum sollten wir nicht von "Unfällen" sprechen?
11:35: Warum ist der Begriff "Freiheit" in Verbindung mit dem
Auto unpassend?
14:10: Warum sollte Mobilität unter dem Aspekt des Zugangs
betrachtet werden?
15:40: Woran krankt die Berichterstattung von Polizei und Presse?
20:27: Werden Elektroautos uns retten, und was haben sie mit
Demokratie zu tun?
22:18: Kleine Übung zum Belegen von öffentlichem Raum als
Privatbesitz
23:32: Wie können wir im Straßenraum besser miteinander sprechen?
27:30: Welche sprachlichen Umwidmungen sollten wir
vornehmen?
29:45: Träume vom autofreien Berlin
31:55: Danksagung
32:25: Outro
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