Ein Land versinkt im Meer – mit Henrik Richter-Alten und Christian Arriens
Klimawandel und traditioneller Kanubau auf den Marshall Inseln
1 Stunde 7 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
In dieser Episode trifft deutsche Ingenieurskunst auf
traditionellen Bootsbau. Die beiden Schiffsbau-Ingenieure Henrik
Richter-Alten und Christian Arriens sind im Rahmen eines
GIZ-Projektes auf die Marshall Inseln gereist.
Die Marshall Inseln werden akut durch den Klimawandel bedroht: Da
der höchste natürliche Punkt nur 2m über dem Meeresspiegel liegt,
drohen die Inseln schon in den nächsten Jahrzehnten unbewohnbar
zu werden. Das der höchste Punkt der Inseln ein Müllberg ist, der
im Volksmund Mount Trashmore genannt wird, macht ein weiteres
Problem deutlich. Außerdem wurden auf den Marshall Inseln
Atomwaffen getestet und an Einheimischen Menschenversuche
durchgeführt.
Wie man sieht, viele globale Probleme sind hier wie unter einerm
Brennglas zu erkennen. Und genau das berichten auch Henrik und
Christian. Sie wurden auf den Marshall Inseln in die
traditionelle Baukunst der Proa-Kanus eingeweiht. Das sind Boote,
mit denen schon vor 2000 Jahren Südseeinseln besiedelt worden
sind – gegen den Wind wohlgemerkt und mit uns völlig fremden
Navigationsmethoden.
Die beiden Schiffsbau-Ingenieure haben schnell festgestellt, wie
leistungsfähig diese Kanus sind. Gleichzeitig sind sie wichtig
für die Kultur und das Überleben der Menschen vor Ort. Das große
Problem: Durch den Klimawandel gehen die traditionellen Baustoffe
der Kanus verloren und somit die wichtigste Lebensgrundlage der
Marshallesen. Für die beiden war klar: Hier muss sich etwas tun.
Zurück in Deutschland haben sie ihr eigenes Boot gebaut: Die
@proas.is – ein Prototyp, der die traditionelle Bauweise mit
neuen Baustoffen realisiert und so eine neue Perspektive für die
Menschen auf den Marshall Islands schafft. In regelmäßigen Touren
kehren die beiden auf die Marshall Islands zurück, um den
Menschen vor Ort dabei zu helfen ihre eigene Tradition mit neuen
Baustoffen fortzuführen und so nicht nur die Lebensgrundlage der
lokalen Bevölkerung zu retten, sondern auch deren Kultur – auch
über den Bestand der Inseln hinaus.
Weitere Infos zu der Proasis findet ihr
unter: http://proas.is
Nachdem ein Feuer die Infrastruktur von WAM zerstört hat, läuft
nun der Wiederaufbau. Dazu ist natürlich auch jede Menge
finanzielle Unterstützung nötig. Und da könnt ihr auch gerne
mithelfen: https://gofund.me/b0f71447
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