Haft ohne Straftat - aus der Praxis einer Abschiebehaft
50 Minuten
Beschreibung
vor 4 Jahren
Ein Gespräch mit Frank Gockel, seit über 25 Jahren engagiert er
sich für Menschen in Abschiebehaft. Er ist langjähriges
Mitglied des Vereins Hilfe für Menschen in Abschiebehaft Büren
e.V.
Er erklärt uns, wie die Abschiebehaft überhaupt entstanden ist,
was heutzutage alles schiefläuft, wie der Alltag im Gefängnis
für die Menschen aussieht und dass derzeit sogar Menschen für
die Quarantäne dort inhaftiert werden. Er zeichnet uns ein sehr
erschreckendes Bild für den Rechtsstaat Deutschland. Aber hört
selbst.
Die Abschiebehaft erscheint erstmal wie ein Absurdum. Menschen
werden in Gefängnisse gesperrt, ohne eine Straftat begangen zu
haben. Der einzige Zweck ist es, ihre Abschiebung zu
erleichtern, unentwegter Zugriff eine Person, um sie jederzeit
abschieben zu können. Nur dafür wird ihr eins der höchsten
Güter - ihre Freiheit entzogen.
Geregelt ist die Abschiebehaft in § 62 AufenthG, noch einmal
verschärft durch das Asylpaket im Sommer 2019.
Wenn ihr noch mehr über den Verein erfahren oder euch dort
vielleicht sogar engagieren sollt, schaut auf der Seite
gegenabschiebehaft.de vorbei.
Der Rechtsanwalt Peter Fahlbusch hat eine Übersicht über alle
seine Mandant*innen erstellt, die rechtswidrig in Abschiebehaft
waren. Zusammen kommen dabei 23.783 Tage, also etwa 65 Jahre
Unrecht. Eine erschreckend hohe Zahl.
Das Ergebnis findet ihr
hier: https://www.youtube.com/watch?v=AkyuJ1BrK5w
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