Papa, Vater, Kind – Danny Meier über Liebe, Ausgrenzung und noch mehr Liebe

Papa, Vater, Kind – Danny Meier über Liebe, Ausgrenzung und noch mehr Liebe

40 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Es war ein emotionaler Talk. Was auch daran liegt, dass Danny und
ich einfach zwei Heulsusen sind ;-). Vor allem aber lag es daran,
was die beiden, also Danny und sein Mann Dennis, sich alles so
anhören müssen. Wie unverschämt, rückständig, anmaßend und dumm
einige (zum Glück nicht alle) Leute auf sie reagieren, weil sie
zwei Papas mit Kind sind. Ich hab' nach dem Gespräch lange
überlegt, woher so etwas kommt. Was bringt Leute dazu, ein schwules
oder lesbisches Paar anzugreifen, zu verurteilen und zu beleidigen?
Was läuft da nicht rund? Denken die sich: "Momentchen mal, die
beiden muss ich aber mal belehren. Die sollen sich gefälligst einen
Partner suchen, wie es sich gehört – ob es sie unglücklich macht,
is' doch egal! Hauptsache es passt mir und stimmt mit meinem
schlichten Weltbild überein". Um mal eins vorwegzuschicken: Wir
alle haben nur ein Leben und das gehört uns. Niemandem sonst.
Deshalb MUSS es jeder exakt so leben, dass es maximal glücklich
macht. Was gibt es daran zu rütteln? Also zurück zu Danny, Dennis
und ihrem kleinen Mucki – is' natürlich nicht sein richtiger Name,
aber so nennen wir ihren Sohn. Als ich bei ihnen in NRW angekommen
bin, lag Mucki gerade auf Dannys Brust, mit Schnuller im Mund und
ist eingeschlafen. Mehr Geborgenheit geht nicht. Wie ihr Alltag als
schwules Paar mit Kind so läuft, teilen die beiden auf ihrem
Insta-Account @papas.im.glueck. Etwas mehr als ein Jahr ist es her,
dass sie in die Klinik gefahren sind, und da lag dieser kleine Kerl
– ihr Mucki. Gerade geboren von einer Mama, die ihn nicht wollte
oder in einer Situation war, in der sie entschieden hat, dass es
ihm bei anderen Eltern besser geht. Warum auch immer sie ihn
weggegeben hat, ist weder hier Thema noch im Podcast. Warum? Weil
ich keine Ahnung habe, was genau sie dazu bewegt hat, ihr Kind
abzugeben. Also will ich hier nicht verurteilen, spekulieren oder
es thematisieren. Es geht mich nichts an. Was zählt, ist, dass er
jetzt bei zwei Papas aufwächst, die ihm genau die Liebe geben, die
er braucht und wahrscheinlich noch viel mehr davon. Sie sind happy.
Und sie sind, wie sie auf Insta schreiben, eine ganz normale
Familie. That´s right. Nur sehen das manche Leute so nicht. Ich
würde ihnen und ihrer Haltung am liebsten gar keinen Raum geben.
Aber es gibt sie und wird sie immer geben. Sie und ihre
Beleidigungen zu ignorieren, ist leicht gesagt – geht aber einfach
manchmal nicht. Darüber rede ich mit Danny und darüber, wie ihre
Adoption gelaufen ist. Ich war beruhigt, als ich gehört habe, dass
sie als schwules Paar während des Adoptionsprozesses keine
Diskriminierung erleben mussten. Was aber an ihrem Landkreis liegt
– andere Landkreise sollen da nicht so open minded sein. Schade.
Naja, auf jeden Fall hat mich der Fact überrascht, dass auf ein
Kind insgesamt 10 "Bewerberpaare" kommen. Hätte ich nicht gedacht.
Ihr? Aber auch irgendwie schön zu sehen, dass so viele Paare sich
für diesen Weg entscheiden und Kinder so Eltern bekommen, die sie
mit Liebe durch die Abenteuer des Lebens begleiten. Ob Mucki später
mal mehr Mobbing ertragen muss als andere Kinder? Möglich. Aber
soll das der Grund sein, gleichgeschlechtlichen Paaren eine
Adoption zu verweigern? Nö. Kinder mobben leider. Sie mobben, wenn
die Klamotten nicht die richtigen sind, oder wenn sie zu viel Style
haben. Sie mobben, wenn jemand zu dünn ist und sie mobben, wenn
jemand zu dick ist. Was ich sagen will: Wollen sie mobben, finden
sie ihre Angriffsfläche. Es liegt einfach an uns Eltern unseren
Kindern zu zeigen, dass es mehr als nur Mama, Papa, Kind gibt. Wir
müssen mit unseren Kindern jeden Tag Toleranz leben – sie ihnen
nicht beibringen, sondern sie ganz selbstverständlich und
unausgesprochen leben. Und dazu gehört ihnen zu zeigen, dass alles
normal ist! Tut ja schließlich auch ihnen gut. Wenn meine beiden
Kinder irgendwann merken, dass sie schwul oder lesbisch sind, dann
möchte ich, dass ihnen das keine Angst macht oder Sorgen bereitet.
Sie sollen es genie

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