028 – Anna Rubin: Neugierig bleiben

028 – Anna Rubin: Neugierig bleiben

Das Fliegen und die Natur begleiten Anna Rubin schon seit ihrer Kindheit. Als Drachenbauerin verbindet sie ihre Leidenschaften mit Kunst, Landschaft und dem Element Wind.
59 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
PROSIT NEUJAHR! Wir starten in ein neues Jahr und haben dafür mit
der Kärntner Drachenbauerin Anna Rubin einen Rundflug gewagt. Ein
faszinierendes Gespräch über die Kunst Bambus zu Spalten,
strukturiert und dennoch flexibel sein Jahr zu planen, bis hin zur
intensiven Verbindung mit Natur und der Landschaft. Anna Rubin lebt
in Göltschach bei Maria Rain in Kärnten und arbeitet in einem
lichtdurchfluteten, umgebauten Pferdestall als Drachenbauerin. Ihre
Eltern haben beide in Wien studiert und sind in die Heimat des
Vaters nach Kärnten zurückgekommen. Hier ist Anna mit ihrer
Schwester und ihrem Bruder in einem 450 Jahre alten Bauernhof
(Keuschlerhütte) aufgewachsen. Es gab keine Trennung zwischen
Alltag und dem künstlerischen Tun ihrer Eltern, denn in der Scheune
war das Atelier und die Werkstatt ihres Vaters und ihre Mutter
arbeitet als Architektin. „Wir sind quasi künstlerisch imprägniert
worden“ beschreibt Anna. Sie verbindet schöne Erinnerungen mit
ihrer Kindheit und ist dankbar für die eigenständige Lebensweise
ihrer Eltern, die ihr eine gute Basis für ihr eigenes Leben gegeben
hat. Die Natur war immer etwas Essentielles bei ihr, wie auch die
Beschäftigung mit Landschaft und Wind. Erste Experimente wurden mit
selbstgebauten Windsäcken unternommen. Das Fliegen hat sie seit der
Kindheit begleitet und in intensiven Träumen nahm sie ihre ersten
Schwünge in der Luft. Anna war in der Gründungsklasse der
Waldorfschule in Klagenfurt, die von acht Elternpaaren (zu denen
auch ihre Eltern zählen) gegründet wurde. Sie zog es bald nach
Wien. Zuerst wollte sie Malerin oder Künstlerin werden. Hat sich
aber für letztlich für etwas „Solides“ entschieden und Lehramt
studiert. Anfangs hatte sie in Wien großes Heimweh, als ihre
Schwester ebenfalls nach Wien gekommen ist, hat sich das gelegt. So
sehr Anna Wien schätzt, war ihr trotzdem klar, dass sie zum Leben
in die Natur und die Berge zurückwollte. Mit ihrer
Auslandserfahrung in Schweden und London im Gepäck ist sie mit 26
zurück nach Kärnten gezogen. Ihre Diplomarbeit überzeugte durch die
Auseinandersetzung und Verbindung mit dem Drachenbau. Sie wollte
das Drachenbauen aus dieser Bastelecke holen, denn das Bauen ist
eine alte Kunst mit viel Tradition. Es gab damals sehr wenig
Literatur zum Thema und so besuchte sie ein Drachenfestival, auf
dem sie Gleichgesinnte kennenlernte, die sie mit Literatur
versorgten und ihr Wissen sofort geteilt haben. Durch ihre
Aktivitäten und ersten Drachen ist sie auch mit der
Drachen-Fondation in Seattle in Verbindung gekommen. Die Fondation
wollte den Drachenbau besser etablieren und gab ihr die Möglichkeit
erste Drachenbaukurse zu entwickeln. So konnte sie nach nur zwei
Jahren Tätigkeit als Lehrerin sehr rasch ihre Leidenschaft zum
Beruf machen und ging in die Selbstständigkeit als freischaffende
Drachenbauerin. Anna beginnt die Arbeit an einem Drachen mit
kleinen Skizzen. Sie arbeitet größtenteils mit Papier und Bambus –
die Materialien sind für sie wie Partner beim Drachenbauen. Die
Idee zur Form, das Material und der Wunsch zu Fliegen formen
letztendlich die Gestalt ihrer Drachen, denn jeder von ihnen kann
auch Fliegen. Und jeder Drachen hat einen Namen. Das Kunstwerk,
welches wir in ihrem Atelier bestaunen durften ist inspiriert von
der Monstranz der Kirche in Fussach in Vorarlberg und trägt den
Namen „Wunsch“. Passend zum Jahreswechsel! Annas Jahresablauf ist
durch ihre Arbeit strukturiert. Es gibt Zeiten, in denen sie
Workshops gibt und Kurse leitet aber auch viel Raum für
künstlerisches Schaffen. Sie ist sehr strukturiert und organisiert.
Listen helfen ihr, den Kopf freizubekommen und machen sie ruhig.
Sie liebt Überraschungen und Neues und so wünschen wir ihr noch
viele Inspirationen für ihr wunderbares Schaffen und euch allen
einen beflügelten Start in ein feines Jahr 2023!

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