026 – Natalie Hoffmann: Scheiss dir nix.
Natalie hat ein gutes Gespür für Menschen und sie weiß, wenn der
Schuh drückt, muss man drüber sprechen, sonst bilden sich Blasen,
die zu offenen Wunden führen können. Mit Veränderungen ergeben sich
immer wieder neue Chancen und Möglichkeiten.
58 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 2 Jahren
Natalie Hoffmann ist in Wien aufgewachsen. Sie hat eine kunterbunte
Integrationsklasse besucht, was sie sozial nachhaltig geprägt hat.
Obwohl sie die Schule mochte, waren ihr Freizeitaktivitäten immer
lieber als gute Noten. Nach der Matura hat sie kurz Uniluft
geschnuppert aber rasch festgestellt, dass sie lieber durch
Praxiserfahrung lernt. So hat sie sich für eine Lehre im Hotel- und
Gastgewerbe entschieden. Sie kann sich gut in die Lage anderer
Menschen versetzen, wodurch ihr die Arbeit im Servicebereich leicht
fiel. Die direkten Rückmeldungen auf die eigene Leistung beschreibt
sie als bereichernd. Sie hatte eigentlich vor, einige Jahre
Praxiserfahrung zu sammeln und wollte dann unbedingt ins Ausland,
doch zum Ende ihrer Lehrzeit kam dann die „größte Veränderung“ in
ihrem Leben: ihre Tochter. Natalie wurde schwanger, obwohl sie
eigentlich keine Kinder wollte. Ihr Partner hat ihr versichert,
dass sie das gemeinsam schaffen werden. Das zeigt sich auch heute
noch wenn die beiden – mittlerweile getrennt – ein Wechselmodell in
der Kindererziehung leben und sich dabei gerne gegenseitig
unterstützen. Den beiden war klar, dass sie ihr Kind nicht in Wien
großziehen wollten, und so kam es zum Wohnort-Wechsel aufs Land.
Eine pragmatische Entscheidung für mehr Lebensqualität zu
geringeren Kosten. Der Anfang war nicht so leicht. Natalie dachte,
es wäre einfach beim Babyschwimmen Anschluss zu finden. Doch dort
kannten sich bereits alle und wenn nicht einmal die
Herkunftsfamilie aus der Region kommt, macht das die Sache nicht
einfacher. Sie kam sich manchmal vor wie ein Alien. Einfacher wurde
es, als sie beruflich Fuß gefasst hat. Das Leben in Wien und Murau
ist nicht miteinander zu vergleichen: „Es ist nicht besser oder
schlechter – es ist anders. Man muss die Vorteile kennenlernen.“
Themen wie, dass jeder jeden kennt, mag für junge Erwachsene
anstrengend sein. Für sie als Mutter ist es heute ein klarer
Vorteil, da sie weiß, wenn ihrem Kind etwas passieren würde, weiß
jede/r wo es hingehört. Sie hat in 10 Jahren kein einziges Mal
bereut, diesen Schritt aufs Land gegangen zu sein und bezeichnet
Murau als traditionsbewusst und offen, wenn auch nicht auf den
ersten Blick. Ihr beruflicher Wiedereinstieg im Gesundheitspark hat
ihr damals geholfen Anschluss zu finden. Sie meint, dass sie dort
sicherlich ein Drittel der Bezirksbewohner:innen kennengelernt hat,
und das von einer ganz privaten Seite. Jeder Mensch, der kam, hatte
ein bestimmtes Bedürfnis, berufliche Zuordnungen waren in dieser
Situation nicht relevant. Ihr Talent sich in Situationen einfühlen
zu können hat ihr wiederum geholfen, mit den Menschen ein
Vertrauensverhältnis aufzubauen. Heute arbeitet Natalie als
Projektleiterin bei der Holzwelt Murau. Den Jobwechsel in diese
völlig neue Branche hat sie vollzogen nachdem sie die Ausschreibung
gelesen hat und sich dachte „das klingt so, als könnte ich das
auch“. Sie betreut alle 14 Gemeinden des Bezirks, nimmt die
Menschen an der Hand und begleitet sie durch Veränderungsprozesse
indem sie organisiert, koordiniert, Prozesse leitet, das Ziel immer
vor Augen hat und dafür sorgt, dass der rote Faden verfolgt wird.
Bürger:innen beteiligungsprozesse können eine starke Kraft haben,
weil man dadurch eine breite Unterstützung für das gemeinsame Tun
gewinnen kann. Sie selbst holt sich Unterstützung auch bei den
Muraurerinnen, einem kürzlich gegründeten Frauennetzwerk. „Wenn ich
etwas brauche, frage ich die Gruppe.“ Natalie findet Netzwerke für
Frauen wichtig, sie haben für sie mit Solidarität zu tun. Deshalb
bringt sie Menschen gerne zusammen und gestaltet dadurch ihr
Lebensumfeld aktiv mit.
Integrationsklasse besucht, was sie sozial nachhaltig geprägt hat.
Obwohl sie die Schule mochte, waren ihr Freizeitaktivitäten immer
lieber als gute Noten. Nach der Matura hat sie kurz Uniluft
geschnuppert aber rasch festgestellt, dass sie lieber durch
Praxiserfahrung lernt. So hat sie sich für eine Lehre im Hotel- und
Gastgewerbe entschieden. Sie kann sich gut in die Lage anderer
Menschen versetzen, wodurch ihr die Arbeit im Servicebereich leicht
fiel. Die direkten Rückmeldungen auf die eigene Leistung beschreibt
sie als bereichernd. Sie hatte eigentlich vor, einige Jahre
Praxiserfahrung zu sammeln und wollte dann unbedingt ins Ausland,
doch zum Ende ihrer Lehrzeit kam dann die „größte Veränderung“ in
ihrem Leben: ihre Tochter. Natalie wurde schwanger, obwohl sie
eigentlich keine Kinder wollte. Ihr Partner hat ihr versichert,
dass sie das gemeinsam schaffen werden. Das zeigt sich auch heute
noch wenn die beiden – mittlerweile getrennt – ein Wechselmodell in
der Kindererziehung leben und sich dabei gerne gegenseitig
unterstützen. Den beiden war klar, dass sie ihr Kind nicht in Wien
großziehen wollten, und so kam es zum Wohnort-Wechsel aufs Land.
Eine pragmatische Entscheidung für mehr Lebensqualität zu
geringeren Kosten. Der Anfang war nicht so leicht. Natalie dachte,
es wäre einfach beim Babyschwimmen Anschluss zu finden. Doch dort
kannten sich bereits alle und wenn nicht einmal die
Herkunftsfamilie aus der Region kommt, macht das die Sache nicht
einfacher. Sie kam sich manchmal vor wie ein Alien. Einfacher wurde
es, als sie beruflich Fuß gefasst hat. Das Leben in Wien und Murau
ist nicht miteinander zu vergleichen: „Es ist nicht besser oder
schlechter – es ist anders. Man muss die Vorteile kennenlernen.“
Themen wie, dass jeder jeden kennt, mag für junge Erwachsene
anstrengend sein. Für sie als Mutter ist es heute ein klarer
Vorteil, da sie weiß, wenn ihrem Kind etwas passieren würde, weiß
jede/r wo es hingehört. Sie hat in 10 Jahren kein einziges Mal
bereut, diesen Schritt aufs Land gegangen zu sein und bezeichnet
Murau als traditionsbewusst und offen, wenn auch nicht auf den
ersten Blick. Ihr beruflicher Wiedereinstieg im Gesundheitspark hat
ihr damals geholfen Anschluss zu finden. Sie meint, dass sie dort
sicherlich ein Drittel der Bezirksbewohner:innen kennengelernt hat,
und das von einer ganz privaten Seite. Jeder Mensch, der kam, hatte
ein bestimmtes Bedürfnis, berufliche Zuordnungen waren in dieser
Situation nicht relevant. Ihr Talent sich in Situationen einfühlen
zu können hat ihr wiederum geholfen, mit den Menschen ein
Vertrauensverhältnis aufzubauen. Heute arbeitet Natalie als
Projektleiterin bei der Holzwelt Murau. Den Jobwechsel in diese
völlig neue Branche hat sie vollzogen nachdem sie die Ausschreibung
gelesen hat und sich dachte „das klingt so, als könnte ich das
auch“. Sie betreut alle 14 Gemeinden des Bezirks, nimmt die
Menschen an der Hand und begleitet sie durch Veränderungsprozesse
indem sie organisiert, koordiniert, Prozesse leitet, das Ziel immer
vor Augen hat und dafür sorgt, dass der rote Faden verfolgt wird.
Bürger:innen beteiligungsprozesse können eine starke Kraft haben,
weil man dadurch eine breite Unterstützung für das gemeinsame Tun
gewinnen kann. Sie selbst holt sich Unterstützung auch bei den
Muraurerinnen, einem kürzlich gegründeten Frauennetzwerk. „Wenn ich
etwas brauche, frage ich die Gruppe.“ Natalie findet Netzwerke für
Frauen wichtig, sie haben für sie mit Solidarität zu tun. Deshalb
bringt sie Menschen gerne zusammen und gestaltet dadurch ihr
Lebensumfeld aktiv mit.
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