010 – Isabel Stumfol: Über das Gehen und Bleiben am Land
Isabel Stumfol lebt multilokal, arbeitet in Zügen oder bei Familie
und Freunden, startet viele Projekte am Land, liebt zugleich das
Urbane und leitet seit kurzem das Center Ländlichen Raum.
50 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Isabel Stumfol unterscheidet nicht zwischen Beruf und Privatleben.
Sie ist mit Leib und Seele Raumplanerin. Ein Beruf der nichts mit
dem Einrichten von Räumen sondern mit der Gestaltung unserer
Lebensumwelt zu tun hat. In einem ersten Schritt verglich sie alle
Curricula von möglichen Studienrichtungen in Wien. Dabei wurde ihr
schnell klar, dass sie einerseits das Stadtleben als auch das
Landleben vereinen möchte. Heute pendelt sie zwischen den Welten
und genießt die Vor- und Nachteile beider Seiten und denen
dazwischen. Ihren Heimatort Liezen benennt Tarek Leitner in seinem
Buch, als den hässlichsten Ort Österreichs, da er durch
Fachmarktzentren entlang der Bundesstraße verunstaltet ist. Dem
pflichtet Isabel bei und ergänzt auch, dass sie mit den aktuellen
Entwicklungen keineswegs zufrieden ist. Trotzdem ist Liezen – neben
Bad Mitterndorf – ihre Heimat und sie befasst sich immer wieder
damit. So auch in ihrer Diplomarbeit „Land ohne Töchter“, die sich
mit weiblicher Landflucht befasst. Im Gespräch darüber erfahren wir
was Ruhestandmigration ist und was sie unter dem
Außenbeziehungsmanagement von Gemeinden versteht. Mit kleinen
Gesten oder Netzwerken könnten Gemeinden den Kontakt zu ihren
jungen Mitbürger*innen halten. Eine Rückkehr nach dem Studium in
die alte Heimat könnte erleichtert werden. Isabel vertritt die
These, dass junge Menschen nur durch persönliche Beziehungen am
Land bleiben. Das Fortgehen erweitert den Horizont und diese
Erfahrungen würden vielen Gemeinden helfen neue Ideen und positive
Entwicklungen voranzutreiben. Einer der Hauptaspekte unseres
Gesprächs war das Interesse am neu gegründeten Center Ländlicher
Raum der Technischen Universität Wien. Isabel leitet dieses Center
und will neben der Vernetzung bestehender Aktivitäten an der
Fakultät für Architektur und Raumplanung du TU Wien, dass die
Universität auch im ländlichen Raum präsenter und aktiver wird.
Noch besser wäre die Vernetzung über den deutschsprachigen Raum
hinaus! „Es hat noch nicht gefunkt“, antwortet Isabel auf die Frage
an welchem Ort sie ihre Zelte aufschlagen würde. Sie ist noch auf
der Suche und beschreibt ihren Wunschort als offenen Raum für
Neues, er/sie muss nicht herausgeputzt sein, sondern authentisch
sein. Wenn dann noch die Lebensqualität stimmt, dann würden auch
sicher mehr Frauen am Land bleiben. Isabel arbeitet in vielen
unterschiedlichen Projekten im ländlichen Raum und dieser ist
nirgends gleich. Die Themen im Süden Münchens sind mit dem
Lesachtal nicht vergleichbar, aber sie ist der Meinung, dass
Mobilität überall eine Herausforderung ist. Bei der Arbeit mit
Studierenden wendet sie gerne die Methode des Geschichten Erzählens
an. Denn damit werden Problemfelder oder auch Chancen um den
ländlichen Raum besser verstanden und erfasst. Die Uni selbst hat
sie nie ganz losgelassen und so arbeitet sie gerade mit anderen
Universitäten an einer Summerschool für den Lungau, hat sich mit
den räumlichen Herausforderungen der Digitalisierung beschäftigt
und erforscht wie man mit Leerstand umgehen kann. Sie ist eine
Tausendsasserin und hat ein Jahr vor Corona dem Verein „Korona Mai“
gegründet um sich interdisziplinär mit der gebauten Umwelt zu
befassen. Ihr Lachen ist ansteckend und sie geht gerne auf Menschen
zu – deshalb ist sie sich noch nicht sicher ob ein Klappelektrorad
das richtige für sie wäre. Sie ist sich aber sicher, dass
Freundlichkeit der Schlüssel zum Erfolg ist, und den wünschen wir
dir mit deinem neuen Center Ländlicher Raum!
Sie ist mit Leib und Seele Raumplanerin. Ein Beruf der nichts mit
dem Einrichten von Räumen sondern mit der Gestaltung unserer
Lebensumwelt zu tun hat. In einem ersten Schritt verglich sie alle
Curricula von möglichen Studienrichtungen in Wien. Dabei wurde ihr
schnell klar, dass sie einerseits das Stadtleben als auch das
Landleben vereinen möchte. Heute pendelt sie zwischen den Welten
und genießt die Vor- und Nachteile beider Seiten und denen
dazwischen. Ihren Heimatort Liezen benennt Tarek Leitner in seinem
Buch, als den hässlichsten Ort Österreichs, da er durch
Fachmarktzentren entlang der Bundesstraße verunstaltet ist. Dem
pflichtet Isabel bei und ergänzt auch, dass sie mit den aktuellen
Entwicklungen keineswegs zufrieden ist. Trotzdem ist Liezen – neben
Bad Mitterndorf – ihre Heimat und sie befasst sich immer wieder
damit. So auch in ihrer Diplomarbeit „Land ohne Töchter“, die sich
mit weiblicher Landflucht befasst. Im Gespräch darüber erfahren wir
was Ruhestandmigration ist und was sie unter dem
Außenbeziehungsmanagement von Gemeinden versteht. Mit kleinen
Gesten oder Netzwerken könnten Gemeinden den Kontakt zu ihren
jungen Mitbürger*innen halten. Eine Rückkehr nach dem Studium in
die alte Heimat könnte erleichtert werden. Isabel vertritt die
These, dass junge Menschen nur durch persönliche Beziehungen am
Land bleiben. Das Fortgehen erweitert den Horizont und diese
Erfahrungen würden vielen Gemeinden helfen neue Ideen und positive
Entwicklungen voranzutreiben. Einer der Hauptaspekte unseres
Gesprächs war das Interesse am neu gegründeten Center Ländlicher
Raum der Technischen Universität Wien. Isabel leitet dieses Center
und will neben der Vernetzung bestehender Aktivitäten an der
Fakultät für Architektur und Raumplanung du TU Wien, dass die
Universität auch im ländlichen Raum präsenter und aktiver wird.
Noch besser wäre die Vernetzung über den deutschsprachigen Raum
hinaus! „Es hat noch nicht gefunkt“, antwortet Isabel auf die Frage
an welchem Ort sie ihre Zelte aufschlagen würde. Sie ist noch auf
der Suche und beschreibt ihren Wunschort als offenen Raum für
Neues, er/sie muss nicht herausgeputzt sein, sondern authentisch
sein. Wenn dann noch die Lebensqualität stimmt, dann würden auch
sicher mehr Frauen am Land bleiben. Isabel arbeitet in vielen
unterschiedlichen Projekten im ländlichen Raum und dieser ist
nirgends gleich. Die Themen im Süden Münchens sind mit dem
Lesachtal nicht vergleichbar, aber sie ist der Meinung, dass
Mobilität überall eine Herausforderung ist. Bei der Arbeit mit
Studierenden wendet sie gerne die Methode des Geschichten Erzählens
an. Denn damit werden Problemfelder oder auch Chancen um den
ländlichen Raum besser verstanden und erfasst. Die Uni selbst hat
sie nie ganz losgelassen und so arbeitet sie gerade mit anderen
Universitäten an einer Summerschool für den Lungau, hat sich mit
den räumlichen Herausforderungen der Digitalisierung beschäftigt
und erforscht wie man mit Leerstand umgehen kann. Sie ist eine
Tausendsasserin und hat ein Jahr vor Corona dem Verein „Korona Mai“
gegründet um sich interdisziplinär mit der gebauten Umwelt zu
befassen. Ihr Lachen ist ansteckend und sie geht gerne auf Menschen
zu – deshalb ist sie sich noch nicht sicher ob ein Klappelektrorad
das richtige für sie wäre. Sie ist sich aber sicher, dass
Freundlichkeit der Schlüssel zum Erfolg ist, und den wünschen wir
dir mit deinem neuen Center Ländlicher Raum!
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