005 – Ulrike Böker: vom Krapfen hochhalten und Themen an der Wurzel anpacken

005 – Ulrike Böker: vom Krapfen hochhalten und Themen an der Wurzel anpacken

Der Lebenslauf von Ulrike Böker liest sich wie ein Abenteuerroman. Vom Stecknadeln aufsammeln übers Mutter- und Bürgermeisterin- Sein bis hin zur starken Kämpferin gegen den Bodenverbrauch.
1 Stunde 5 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren
Der Ortskern der ältesten Marktgemeinde des Mühlviertels / OÖ
spielt in dieser Folge eine zentrale Rolle. Ulrike Böker ist mitten
am Marktplatz von Ottensheim aufgewachsen und hat immer schon gerne
und neugierig dem Treiben dort zugeschaut. Sie ist Tochter eines
Schneiders und hätte den elterlichen Betrieb übernehmen sollen. Aus
Elternliebe hat sie zwar die Fachschule für Damen- und
Herrenkleider gemacht, ist aber schon kurz danach ihrem
eigentlichen Berufswunsch nachgegangen und Kindergartenpädagogin
geworden. Sie gründete schon sehr früh eine Familie und war neben
ihrer Rolle als Mutter von insgesamt vier Kindern immer
gesellschaftspolitisch in Vereinen aktiv und berufstätig. Sie
arbeitete im Architekturbüro „Projektgruppe 4100“ und war freie
Mitarbeiterin im Offenen Kulturhaus in Linz. 1995 übernahm sie die
Büroleitung für das „Festival der Regionen“ und wurde 2000 als
Geschäftsführerin bestellt. Von 1997 bis 2002 war sie zeitgleich an
der Kunstuniversität in Linz als Organisationsassistentin tätig.
Schon immer stand Kultur im Mittelpunkt ihrer Interessen. Seit 1987
engagiert sie sich ehrenamtlich in der Kulturgruppe „arge granit
ottensheim“. Von 1996 bis 2001 war sie Vorstandsmitglied der
Kulturplattform OÖ, KUPF in Linz und ein Jahr Obfrau dieser
wichtigen Plattform für die Freie Szene. In dieser Zeit ist sie
auch politisch sozialisiert worden. 1997 startete sie als
Gründungsmitglied der Liste „pro O.“ ihre politische Karriere. Von
1998 bis 2003 war sie Gemeinderätin und von 2003 bis 2015
Bürgermeisterin der Marktgemeinde Ottensheim. In diesem Zeitraum
konnte sie viele Projekte umsetzen. Ihr Herzensprojekt ist die
Verwandlung von einem hässlichen Entlein in einen weißen Schwan:
das Gemeindeamt der Marktgemeinde. Ihr baukulturelles Engagement
hat dazu geführt, dass Ottensheim 2012 den Baukulturgemeindepreis
des Vereins LandLuft erhalten hat, in dessen Vorstand sie sich
heute engagiert. Seit Oktober 2015 ist sie Abgeordnete zum OÖ.
Landtag, setzt sich dort für eine zukunftsfähige Bodenpolitik ein
und wünscht sich, dass wir dieses Thema endlich bei der Wurzel
anpacken. Sie erzählt in unserem Gespräch aber auch ganz viel
Privates: vom schlechten Gewissen einer arbeitenden Mutter und Oma;
von einer Flüchtlingsfamilie die sie aufgenommen hat und sich
dadurch gegenseitig eine große Hilfe waren; von einem tränenreichen
Umzug in ein Mehrgenerationenhaus, welches sie heute über alles
liebt; vom Singen auf der Straße, dem Schwimmen in die Arbeit und
wie sehr ihr Menschen und ein geselliger Abend im Wirtshaus fehlen;
Freut euch auf eine faszinierende Frau mit starker Haltung und
mitreißenden Geschichten.

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