Aufklärung (Teil 2): Warum braucht Religion Aufklärung – und warum braucht Aufklärung Religion?
54 Minuten
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vor 1 Jahr
Die Aufklärung verdient eine weitere Folge, in der sich Peter und
Manuel zunächst mit der «kritischen Theorie» auseinandersetzen, die
(u.a.) von Theodor Adorno und Max Horkheimer begründet wurde und
mit einem enggeführten Vernunftbegriff und seinen fatalen Folgen
abrechnet. Der Vernunftbegriff der Aufklärung führt der «kritischen
Theorie» gemäß zu einem funktionalen Weltumgang, zu einer
verplanten, verwalteten, kategorisierten Welt und damit auch zu
Systemen, die den Menschen nicht befreien, sondern erneut gefangen
nehmen: Die Vernichtungslager der Nazis mit ihrer perfektionierten
Tötungsmaschinerie sind Resultate, die ohne einen solchen
Vernunftbegriff nicht denkbar scheinen. Die Diskussion führt die
beiden aber auch zur Frage, wo die Religion unbedingt Aufklärung
bzw. aufklärerische Motive und Impulse benötigt – und warum
umgekehrt auch die Aufklärung auf Religion bzw. religiöse Motive
und Impulse nicht verzichten kann. Dabei wird deutlich, dass
Religion auf Vernunft und Kritik angewiesen ist, um nicht
dogmatistisch und fundamentalistisch zu werden. Zugleich kann
gerade der Glaube den aufgeklärten Menschen vor der
Selbstvergottung der Vernunft und der eigenen Selbstüberschätzung
bewahren – und eben darum einem erneuten Tugend-Terror vorbeugen,
wie ihn die Aufklärung immer wieder hervorgebracht hat.
Manuel zunächst mit der «kritischen Theorie» auseinandersetzen, die
(u.a.) von Theodor Adorno und Max Horkheimer begründet wurde und
mit einem enggeführten Vernunftbegriff und seinen fatalen Folgen
abrechnet. Der Vernunftbegriff der Aufklärung führt der «kritischen
Theorie» gemäß zu einem funktionalen Weltumgang, zu einer
verplanten, verwalteten, kategorisierten Welt und damit auch zu
Systemen, die den Menschen nicht befreien, sondern erneut gefangen
nehmen: Die Vernichtungslager der Nazis mit ihrer perfektionierten
Tötungsmaschinerie sind Resultate, die ohne einen solchen
Vernunftbegriff nicht denkbar scheinen. Die Diskussion führt die
beiden aber auch zur Frage, wo die Religion unbedingt Aufklärung
bzw. aufklärerische Motive und Impulse benötigt – und warum
umgekehrt auch die Aufklärung auf Religion bzw. religiöse Motive
und Impulse nicht verzichten kann. Dabei wird deutlich, dass
Religion auf Vernunft und Kritik angewiesen ist, um nicht
dogmatistisch und fundamentalistisch zu werden. Zugleich kann
gerade der Glaube den aufgeklärten Menschen vor der
Selbstvergottung der Vernunft und der eigenen Selbstüberschätzung
bewahren – und eben darum einem erneuten Tugend-Terror vorbeugen,
wie ihn die Aufklärung immer wieder hervorgebracht hat.
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