Johann Georg Hamann: Gibt es Denken ohne Sprache?

Johann Georg Hamann: Gibt es Denken ohne Sprache?

1 Stunde 6 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Johann Georg Hamann (1730-1788) war ein Freund und zugleich ein
prominienter Kritiker des großen Erkenntnistheoretikers Immanuel
Kant. In dieser Folge kommen Peter und Manuel auf diesen
eigenwilligen und kreativen Denker zu sprechen – und sie zeichnen
nach, wie Hamann das scheinbar lupenreine Denken Kants der
«Unreinheit» überführt. Dazu legt Hamann seinen Finger vor allem
auf die sprachliche Bedingtheit allen Denkens – und macht klar,
dass auch Kant seine Begriffe nur mit Mitteln der Sprache reinigen
kann. Sprache aber ist immer schon «verunreinigt», sie ist voller
Geschichte, Metaphern, Veränderungen, Abhängigkeiten,
Bedeutungsverschiebungen usw. Diese Kritik spitzt Hamann zu, wenn
er von Kant als der «Vernunft in Königsberg» spricht: Auch die von
Kant explizierte «reine Vernunft» ist letztlich nur seine Vernunft,
nur eine ganz lokalisierte, kontingente, subjektive Größe. Hamann
vertritt dagegen eine deutlich bescheidenere und sicher auch
weniger durchsetzungsstarke Erkenntistheorie. Sie ist inspiriert
von seiner christlichen Glaubenserfahrung, namentlich von der
Einsicht, dass auch über Gott nicht in absoluten, allgemeingültigen
Begriffen gesprochen werden kann…

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