Wer darf die Wirklichkeit einteilen? (Aristoteles, Teil 1)

Wer darf die Wirklichkeit einteilen? (Aristoteles, Teil 1)

46 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Die Welt erschließt sich uns ganz wesentlich durch
Unterscheidungen, die wir vornehmen. Wir halten Pflanzen, Tiere und
Pilze auseinander. Und wir unterteilen diese wiederum in Gattungen
und Arten. Aristoteles, der bedeutendste unter den Schülern
Platons, war ein Empiriker und Systematiker, der mit Eifer alles
gesammelt und geordnet hat, was ihm zwischen die Finger kam. Bei
ihm gibt es nicht wie bei Platon eine essenzielle «Hinterwelt» –
das Wesen der Dinge steckt für Aristoteles in den Dingen selbst. So
erkundet er die Wirklichkeit, indem er sie einteilt und in
Kategorien fasst. Gerade in einer naturwissenschaftlich geprägten
Gegenwart erscheint uns das sehr plausibel. Die Fragen, die Manuel
und Peter in dieser Folge beschäftigen, sind aber auch: Wer darf
diese Einteilungen vornehmen? Was gewinnen wir durch unsere
Kategorien an Klarheit – und was verlieren wir, weil es durch die
Maschen unserer Begriffe geht? Und sind Unterscheidungen nicht auch
etwas enorm Gefährliches – wie man bei Aristoteles z.B. an der
selbstverständlichen Aufteilung von Menschen in Sklaven und Freie
sieht?

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