Nicht-Identität. Die Rolle der Religion bei der Identitätsbildung
Dominique-Marcel Kosack, Universität Erfurt
23 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 4 Jahren
Dominique-Marcel Kosack, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der
Professur für Dogmatik der Universität Erfurt, ist im Rahmen der
„Salzburger Hochschulwochen“ mit dem ersten Publikumspreis
ausgezeichnet worden. Eine Fachjury hatte im Vorfeld aus den
Einreichungen drei anonymisierte Vorträge ausgewählt. Nach einem
jeweils 25-minütigen öffentlichen Vortrag konnte das Publikum dann
den Siegerbeitrag küren. Kriterien der Beurteilung waren die
fachwissenschaftliche Qualität, die inhaltliche Originalität sowie
die kommunikative Transferleistung der Beiträge. In seinem Vortrag
ging Dominique-Marcel Kosack der Frage nach, welchen Einfluss
Religion auf die Ausbildung von Identität hat. Identitätsbildung
gestalte sich heute multioptional und führe nicht selten zu
prekären Lebensentwürfen und Biografien – in dieser Situation könne
Religion zur Reduktion von Komplexität in den Lebensentwürfen
beitragen. Dies berge jedoch stets die Gefahr fundamentalistischer
Verkürzungen und Abkapselungen in sich. Kosack plädiert dafür, den
Identitätsmuster immer wieder neu aufbrechenden Charakter von
Religion nicht zu übersehen: „Religiöse Anschauung liefert keine
Schablone für die Ausbildung fester Identitäten“. Glaube schaffe
gerade keine neue Sicherheit oder Kontrolle in einer komplexen
Welt, sondern er verweise auf die „Ortlosigkeit und
Nicht-Identität“ des Menschen in der Welt. Der Glaube öffne demnach
durch alle verständlichen Sehnsüchte nach sicheren Identitäten
hindurch einen Spalt zur Unverfügbarkeit – dies gelte es gerade
nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung zu verstehen.
(Quelle:
https://aktuell.uni-erfurt.de/2019/08/02/foerderpreis-fuer-dominique-marcel-kosack/)
Herr Kosack hat seinen Vortrag eigens für diesen Podcast neu
aufgenommen und zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank!
Professur für Dogmatik der Universität Erfurt, ist im Rahmen der
„Salzburger Hochschulwochen“ mit dem ersten Publikumspreis
ausgezeichnet worden. Eine Fachjury hatte im Vorfeld aus den
Einreichungen drei anonymisierte Vorträge ausgewählt. Nach einem
jeweils 25-minütigen öffentlichen Vortrag konnte das Publikum dann
den Siegerbeitrag küren. Kriterien der Beurteilung waren die
fachwissenschaftliche Qualität, die inhaltliche Originalität sowie
die kommunikative Transferleistung der Beiträge. In seinem Vortrag
ging Dominique-Marcel Kosack der Frage nach, welchen Einfluss
Religion auf die Ausbildung von Identität hat. Identitätsbildung
gestalte sich heute multioptional und führe nicht selten zu
prekären Lebensentwürfen und Biografien – in dieser Situation könne
Religion zur Reduktion von Komplexität in den Lebensentwürfen
beitragen. Dies berge jedoch stets die Gefahr fundamentalistischer
Verkürzungen und Abkapselungen in sich. Kosack plädiert dafür, den
Identitätsmuster immer wieder neu aufbrechenden Charakter von
Religion nicht zu übersehen: „Religiöse Anschauung liefert keine
Schablone für die Ausbildung fester Identitäten“. Glaube schaffe
gerade keine neue Sicherheit oder Kontrolle in einer komplexen
Welt, sondern er verweise auf die „Ortlosigkeit und
Nicht-Identität“ des Menschen in der Welt. Der Glaube öffne demnach
durch alle verständlichen Sehnsüchte nach sicheren Identitäten
hindurch einen Spalt zur Unverfügbarkeit – dies gelte es gerade
nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung zu verstehen.
(Quelle:
https://aktuell.uni-erfurt.de/2019/08/02/foerderpreis-fuer-dominique-marcel-kosack/)
Herr Kosack hat seinen Vortrag eigens für diesen Podcast neu
aufgenommen und zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank!
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