"Die ganze Familie ist umgekommen." - #12ESD - Edith Horowitz
Edith Horowitz erzählt ihre Geschichte, 2. Teil
45 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Die junge Berlinerin Edith Horowitz ist frisch verheiratet. Sie und
ihr Mann haben schon lange Einreisegenehmigungen für Argentinien.
Der Bruder ihres Mannes hatte sie geschickt. Doch sie können sich
von Ediths Eltern und der Schwester nicht trennen. "Es war so
schwer für uns." Erst ein Jahr später reisen sie aus. Ediths
Familie können sie dann 1938 nicht mehr nachholen. Dem
argentinishen Konsul in Berlin sind die Hände gebunden. Ein neues,
geheimes Dekret, das sogenannte „Circular 11“, verhindert die
Ausreise. Die Direktive hatte der damalige Außenminister
Argentiniens auf der Flüchtlingskonferenz in Evian noch vor Ende
der Konferenz unterzeichnet. Sie wies die argentinischen Diplomaten
in der ganzen Welt an, „allen Personen ein Visum – auch ein
Touristen- oder Transitvisum – zu verweigern, von denen anzunehmen
ist, dass sie ihr Herkunftsland verlassen haben oder verlassen
wollen, weil sie als unerwünschte Personen angesehen werden, oder
des Landes verwiesen wurden, ganz unabhängig vom Grund ihrer
Ausweisung“. Ohne das Wort „Juden“ zu benutzen, ist im
diplomatischen Jargon der Zeit vollkommen klar, wer mit diesen
„Unerwünschten“ gemeint ist. Kurz darauf werden mit dem
Präsidentenerlass Nr. 8972 die Einreisebedingungen weiter
verschärft. Eltern und Schwester und fast alle anderen Verwandten
werden im Konzentrationslager ermordet.
ihr Mann haben schon lange Einreisegenehmigungen für Argentinien.
Der Bruder ihres Mannes hatte sie geschickt. Doch sie können sich
von Ediths Eltern und der Schwester nicht trennen. "Es war so
schwer für uns." Erst ein Jahr später reisen sie aus. Ediths
Familie können sie dann 1938 nicht mehr nachholen. Dem
argentinishen Konsul in Berlin sind die Hände gebunden. Ein neues,
geheimes Dekret, das sogenannte „Circular 11“, verhindert die
Ausreise. Die Direktive hatte der damalige Außenminister
Argentiniens auf der Flüchtlingskonferenz in Evian noch vor Ende
der Konferenz unterzeichnet. Sie wies die argentinischen Diplomaten
in der ganzen Welt an, „allen Personen ein Visum – auch ein
Touristen- oder Transitvisum – zu verweigern, von denen anzunehmen
ist, dass sie ihr Herkunftsland verlassen haben oder verlassen
wollen, weil sie als unerwünschte Personen angesehen werden, oder
des Landes verwiesen wurden, ganz unabhängig vom Grund ihrer
Ausweisung“. Ohne das Wort „Juden“ zu benutzen, ist im
diplomatischen Jargon der Zeit vollkommen klar, wer mit diesen
„Unerwünschten“ gemeint ist. Kurz darauf werden mit dem
Präsidentenerlass Nr. 8972 die Einreisebedingungen weiter
verschärft. Eltern und Schwester und fast alle anderen Verwandten
werden im Konzentrationslager ermordet.
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