Identifizierung und Todesursachenfeststellung - Rechtsmedizinische Arbeit im Rahmen der Flutkatastrophe

Identifizierung und Todesursachenfeststellung - Rechtsmedizinische Arbeit im Rahmen der Flutkatastrophe

44 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Vier Wochen ist die Flutkatastrophe in Teilen von Rheinland-Pfalz
und Nordrhein Westfalen nun her.Das traurige Resümee: 133 Tote,
zerstörte Dörfer, verlorene Existenzen und verzweifelte Menschen
vor Ort. Vor allem den Betroffenen verlangt diese Situation
psychisch das Maximum ab. Ein hoffnungsgebender Strohhalm in der
Not, an dem sich alle festhalten: Der Zusammenhalt in den
Dörfern, zwischen Nachbarn und täglich anreisenden Menschen aus
dem ganzen Land an, die helfen das wieder aufzubauen, was noch
übrig geblieben ist.  Neben Rettungskräften,
freiwilligen Helfern und Helferinnen und den Betroffenen, stellt
diese Naturkatastrophe aber auch eine Herausforderung für die
Rechtsmedizin dar: Die aufgefundenen Verstorbenen müssen
identifiziert werden - Ein letzter Trost und Klarheit für deren
Hinterbliebene, dass zumindest der Körper des verunglückten
Nachbarn, Angehörigen oder Freundes aufgefunden wurde und
bestattet werden kann.  In unserer neuen Folge sprechen
wir mit Privatdozent Dr. Thomas Kamphausen den Chef des
Sektionssaals vom rechtsmedizinischen Institut in Köln über die
Rolle der Rechtsmedizin in der Flutkatastrophe. Er und seine
Kollegen haben die Flutopfer aus dem südlichen Nordrhein
Westfalen obduziert. Mit ihm sprechen wir über die
Identifizierung und die Todesursachenfeststellung. Dr. Kamphausen
erklärt, wie das Kölner Institut es geschafft hat, innerhalb von
drei Tagen neben dem Regelbetrieb, die Identität und Todesursache
von über 20 Verstorbenen zu klären, und wie ein solches Prozedere
überhaupt funktioniert. Darüber hinaus berichtet er von den den
teilweise extremen und skurrilen Auffindesituationen der Leichen,
über einen Verstorbenen, der in 8m Höhe aus einer Baumkrone
geborgen werden musste, und was diese mentale Belastung auch mit
ihnen als Rechtsmediziner macht. Welche Herausforderungen in
juristischer Hinsicht eine solche Ausnahmesituation mit sich
bringen kann, wenn plötzlich drei Staatsanwaltschaften für die
Anordnung von gerichtlichen Obduktionen zuständig sind, ob eine
Naturkatastrophe eine natürliche oder nicht natürliche
Todesursache darstellt, und warum es für ihn eine tröstende
gesellschaftliche Aufgabe ist, den Toten ihre letzte Würde
wiederzugeben, erfahrt ihr in unserer neuen Folge. 
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