Landwirtschaft: Tiere töten und Gift essen - Geht's noch?!
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Beschreibung
vor 2 Jahren
In unserer vierzehnten Episode sprechen Kay & Katharina über
das Thema Landwirtschaft. Obwohl wir alle täglich essen müssen,
produzieren nur die wenigsten von uns die Lebensmittel. In
Deutschland arbeiten gerade noch 1,4 Prozent der Bevölkerung in
der Landwirtschaft, weltweit sind es 25%. Fast 1 Milliarde
Menschen hungern, obwohl Nahrung für ca. 12 Milliarden
hergestellt wird. Wiederum sind über 1 Milliarde Menschen
übergewichtig. Bei diesen Zahlen sieht man, dass es wie immer im
Kapitalismus Verteilungsprobleme gibt. Nahrung erreicht nur die
Menschen, die Geld haben und Menschen hungern selbst da wo sie
auf dem Lande Leben. Gründe sind u.a., dass landwirtschaftliche
Flächen durch Agrarkonzerne aufgekauft und Bauern und Bäuerinnen
vertrieben werden. Hinzu kommt, dass in der konventionellen
Landwirtschaft Unmengen von Pestiziden eingesetzt werden um
höchste Erträge zu erzielen. Dieser maßlose Einsatz von
Pflanzenschutzmitteln vergiftet die Umwelt, tötet Tiere und
Pflanzen. So sind die nur zum Teil verbotenen Neonikotinoide
verantwortlich für das Bienen- und Insektensterben. Die
konventionelle Tierhaltung ist ebenso katastrophal. In riesigen
Ställen findet Massentierhaltung statt und diese sind in der
Regel Tierquälerei. Hörner werden ausgebrannt, Jungtiere von
Muttertieren getrennt, Antibiotika regelmäßig ins Futter gegeben,
Schnäbel gekürzt und männliche Küken getötet. Die Probleme der
Landwirtschaft gehen noch weiter. Weltweit werden Urwälder für
den Sojaanbau abgeholzt. Soja wird dann in großen Mengen nach
Europa für die Tierfütterung exportiert. Einige wenige
Saatgutfirmen stellen auch genverändertes Saatgut her. Dieses
Saatgut wird mit entsprechenden Pestiziden behandelt und tötet
alle anderen Pflanzen, außer die genveränderte Sojapflanze
selbst, zum Beispiel von Monsanto. Viele Böden werden durch die
intensive Landwirtschaft geschädigt. Nur noch mit Kunstdünger
bleibt die Fruchtbarkeit erhalten. Oft wird viel zu viel gedüngt,
so dass die überflüssigen Nährstoffe in die Gewässer gelangen und
dort zu Algenwachstum, Sauerstoffmangel und Fischsterben führt.
Weltweit gibt es nur wenige Saatgutfirmen und nur eine Handvoll
von Pestizidkonzernen. Gegen diese Art falsche Landwirtschaft
wächst weltweit der Widerstand. Konsument*innen und
Landwirt*innen setzen zunehmende auf ökologischen Anbau. Tiere
werden artgerecht und naturnah in kleineren Gruppen gehalten. Das
Futter kommt vom Bauernhof und Schwänze und Hörner bleiben dran.
Die Tiere haben mehr Platz und die Ställe sind kleiner. Auf
chemischen Pflanzenschutz und Kunstdünger wird komplett
verzichtet. Dennoch gibt es höchste Erträge und die produzierten
Kalorien reichen um mehr als 8 Milliarden Menschen zu versorgen.
Übrigens: Uns gibt es auch auf YouTube in Videoform.
Diese Videoproduktion ist ein Gemeinschaftsprojekt der
Rosa-Luxemburg-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern (RLS MV) und
dem Bund Deutscher Pfadfinder/innen Mecklenburg-Vorpommern
(BDP MV).
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