Wie denken eine 5. Gymiklasse und ihr Mathilehrer über neue Technologien?

Wie denken eine 5. Gymiklasse und ihr Mathilehrer über neue Technologien?

30 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Die Gymi-Klasse C5c der Kantonsschule Zürich Oberland (KZO) und
ihr Mathematiklehrer Patrik Gasser sprechen darüber, wie sich die
Schule verändert, wie Technologie ihr Leben und die Gesellschaft
beeinflusst, und was sie sich von Politiker*innen wünschen.


Kernaussagen:


Der Unterricht ist besser geworden, seit ich in die Schule
gegangen bin. Die Schüler*innen bringen ihren eigenen Laptop mit
ab der dritten Klasse. Die Hellraumprojektoren sind verschwunden.


Ich lerne oft Leute online kennen, zum Beispiel, um über Bücher
zu sprechen. Es ist online einfacher, Leute kennenzulernen, die
gleich denken.


Ich koche gerne in der Freizeit, und da kommt auch sehr viel
Technologie zum Einsatz, zum Beispiel im Thermomix. Es ist sehr
krass, was das mittlerweise kann. 


Ich male und poste oft meine Bilder auf Instagram, doch es gibt
viele Kommentare, die mich extrem runterziehen. Das vertrage ich
manchmal gar nicht. Online hat man viel mehr Mut, man beleidigt
Leute viel leichter, als im richtigen Leben.


Wir sind fauler geworden, doch wir können es uns auch leisten, da
wir effizienter sind. So können wir mehr Zeit verschwenden.


Wir werden abhängig von Technologie. Was macht man ohne sein
Handy draussen? Das kann man sich gar nicht vorstellen.


Die Bandbreite der Interaktionen auf dem Internet ist viel
breiter, doch es hat viel weniger Tiefe. Früher hatte man ein
paar Kollegen und kannte niemand von einem anderen Land, mit dem
man online gechattet hat.


Das Gesellschaftliche geht verloren, man spielt lieber ein Game
zu Hause als sich mit Kollegen zu treffen.


Technologie und Homeschooling bedeuten Stress. Es gibt keine
räumliche Trennung mehr, man ist eigentlich immer in der Schule,
und einige Lehrer*innen geben einem noch Aufgaben um zehn Uhr
abends. 


Ich lese bei den meisten Apps die Datenschutzrichtlinien. TikTok
beispielsweise, das geht gar nicht, ich will meine Daten nicht
der chinesischen Regierung geben. 


Es posten doch so viele Millionen Menschen pro Tag, da kommt es
doch gar nicht darauf an, wenn jemand Daten sammelt. Was will
Facebook schon machen mit meinen Daten? Ich interessiere die doch
nicht. 


Der einzige Grund, warum Firmen Daten über dich sammeln, ist,
diese gegen dich zu verwenden. Sie wollen einfach nur soviel
Profit machen wie möglich. Es lohnt sich doch nicht, dass man
seine Daten verkauft, nur dass man ein paar Memes ansehen kann.


Die Schweiz ist das Schlaraffenland der Welt, wir haben genug
Mittel, und wenn nicht, dann kommt der Staat und hilft.


Die Politiker*innen sollten auch mal den Mut haben, zu sagen,
dass eine grosse Firma etwas nicht gut macht. Man darf nicht
sagen, "die sind so gross, gegen die kann man nichts machen".


Die Menschen sollten die Anonymität des Internets nicht länger
ausnutzen, man kann sich die meisten Kommentare auch sparen, weil
sie nichts bringen.


---


Im Deep Technology Podcast sprechen Menschen in der Schweiz über
die Rolle neuer Technologien in ihrer Arbeit und ihrem Leben.


Projekt- und Medienpartner dieser Episode: Digitale Gesellschaft
(www.digiges.ch) und nau.ch (www.nau.ch). Dieser Podcast ist
möglich dank Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz, der
Ernst Göhner Stiftung und Kultur Wetzikon. Konzept und
Produktion: 8GR8 Story-Driven Science, Manuel Stagars. Mehr Infos
zum Projekt und neue Episoden sind abrufbar auf
www.deeptechnology.ch.

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