Nutzen und Schaden in Leitbildprozessen 1/2

Nutzen und Schaden in Leitbildprozessen 1/2

225
28 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Vision, Mission, Purpose – tatsächlich nutzenstiftend oder alles
Schall und Rauch? Ein Unternehmen ist heute lange nicht mehr nur
ein Unternehmen. Es gehört zum guten Ton, der Welt gleichzeitig zu
erzählen, welchen Teil man zur Weltrettung beitrage. Auf diese
Weise haben sich zahlreiche Leitbilder etabliert. In manchen
Organisationen findet man sie in einem Manifest, andere haben große
Plakate an den Wänden hängen. Doch eins ist klar: Bei kaum einem
Unternehmen dringt die Vision oder der Purpose wirklich bis zu
Basis durch. Woran liegt das? Leitbilder – sinnvolle Orientierung
oder Effekthascherei? Eigentlich sollen Leitbilder Orientierung
schaffen. Steht erst einmal die Unternehmens-Vision lassen sich
daraus Ziele, Strategien und letztendlich konkrete Handlungen
ableiten. Außerdem ist man in den letzten Jahren darauf gekommen,
dass es nicht nur darauf ankommt, WAS getan wird, sondern auch WIE
zusammengearbeitet wird – Stichwort: Unternehmenskultur. Jeder
Mitarbeiter soll sein Handeln am Unternehmensleitbild festmachen
können. Er soll wissen, WAS zu welcher Zeit getan werden muss und
gleichzeitig das Gefühl haben, einen Teil zur Verbesserung der Welt
beizutragen. In der Realität steht man allerdings vor Problemen.
Unternehmen sind naturgemäß einigen Konflikten ausgeliefert. Kunden
sollen bestmöglich bedient werden, gleichzeitig muss die Produktion
Kosten sparen. Ein Leitbild, was alle verschiedenen Positionen
verbindet, ist kaum zu finden und falls doch, ist es so unscharf,
dass es sich selbst wiederum überflüssig werden lässt. Leitbild vs.
Strategie Im Gegensatz zum Leitbild ist eine Strategie messbar und
somit auch greifbar. Auch hier gibt es kleinere Unschärfen - warum
das auch so sein muss, kann man in dieser Episode unseres Podcast
nachhören -, aber grundsätzlich schaffen sie Orientierung. Die
Strategie „Expansion in den asiatischen Markt“ schließt z.B.
„Expansion in den südamerikanischen Markt“ (vorerst) aus.
Leitbilder hingegen lassen sich nicht messen und so gut wie jede
Handlung ist im Nachhinein am Leitbild zu verargumentieren. Nächste
Woche gibt es einen zweiten Teil, in dem es darum geht, wie man
insbesondere als Führungskraft einen pragmatischen Umgang mit
Leitbildern finden kann, der tatsächlich den Sinn –Orientierung zu
stiften – erfüllt und nicht in Schall und Rauch verpufft. Jetzt
viel Spaß beim Hören dieser Episode!

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