Personalentwicklung – zeitgemäß oder überflüssig?

Personalentwicklung – zeitgemäß oder überflüssig?

156
35 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
„Der Chef redet wieder so komisch, ich glaube der war auf Seminar“
Vielleicht kannst du dich auch noch an dein letztes richtiges
Seminar erinnern, auf dem du mal wieder so richtig etwas gelernt
hast. Entwicklung gehört im Leben dazu und Entwicklung zu fördern
ist, z.B. im Rahmen von Personalentwicklung, auch richtig und
wahrscheinlich sogar notwendig. Aber so wie Personalentwicklung
heute stattfindet ist es ein „schwacher Hebel“, was so viel heißt
wie: Es bringt nichts mehr, es hält die Leute im Wesentlichen nur
von echter Arbeit ab. Gelerntes Wissen ist nicht anschlussfähig Auf
einem Seminar lernt man Methoden, Fragetechniken oder Führungsstile
kennen, die bestimmt sinnvoll sein können. Auf jedem guten Seminar
wird anschließend in kleinen Lerngruppen trainiert, das Gelernte in
die Praxis umzusetzen. Im Kontext „Seminar“ funktioniert es auch
ganz wunderbar. Die Teilnehmenden gehen wohlwollend miteinander um,
sodass man die neu erlernte Methode sehr gut einsetzen kann. Im
Kontext der „eigenen Organisation“ funktioniert das hingegen nicht
mehr. Dies kann vielfältige Gründe haben. Vielleicht verträgt sich
die neue Methode nicht mit der sozialen Rolle, die man, ob man will
oder nicht, innerhalb der Organisation innehat oder die vorhandenen
Strukturen und Prozesse lassen keinen Raum für die neue Methode.
Wir würden sagen: Das Gelernte ist nicht anschlussfähig. Wissen
allein reicht nicht mehr aus, um komplexe Probleme zu lösen Aus dem
tayloristischen Zeitalter kennen wir das noch sehr gut: „Unten wird
gedacht, oben wird gemacht. Wenn es „unten“ an Fähigkeit gefehlt
hat, wurde Personalentwicklung angeordnet, um die Wissenslücke zu
schließen. Heute reicht Wissen allein aber nicht mehr aus, um die
Probleme in einem komplexen Umfeld zu lösen, sondern es braucht
täglich neue Ideen und echte Könner, die ein Gefühl für die
Situation haben. Personalentwicklung braucht es also nicht mehr?
Falsch! Etwas Neues zu erlernen macht durchaus Sinn, wenn die
Organisation sich bewusst ist, dass im Anschluss auch
grundsätzliche, strukturelle Veränderung damit einhergehen muss. Zu
so einem Umbruch sollte die Organisation bereit sein. Außerdem muss
sich die Personalabteilung an den Grad der heutigen Komplexität
anpassen. Die Frage muss sein: Wie kann ich dieses „Könnertum“
fördern? Nicht: „Welche Wissenslücken müssen geschlossen werden“?
Die wird man nicht alle schließen können. „Was braucht es, um sich
in dieser komplexen Welt zurecht zu finden?“ Mit dieser Frage im
Gepäck, kann man als Personalabteilung losziehen und Projekte
entlang der Bedürfnisse der Kollegen kreieren und stetig
verbessern. Viel Spaß beim Hören und viele neue Impulse!

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