Wo, wo, Wohnige? Die Schweizer Wohnungsnot und mögliche Lösungen
1300 Bewerbungen für eine Wohnung. 50 Personen werden eingeladen.
Eine kriegt sie. In Zürich ist das Normalität. Wir reden über
Probleme, Schuldige und Lösungen für die Wohnungsnot in der
Schweiz. Wir fragen: Brauchen wir zu viel Platz? Und wären Wohn ...
27 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 1 Jahr
1300 Bewerbungen für eine Wohnung. 50 Personen werden eingeladen.
Eine kriegt sie. In Zürich ist das Normalität. Wir reden über
Probleme, Schuldige und Lösungen für die Wohnungsnot in der
Schweiz. Wir fragen: Brauchen wir zu viel Platz? Und wären
Wohnungstauschbörsen ein gangbares Konzept? In dieser Ausgabe zu
hören: * Thomas Kessler, Experte für Stadtentwicklung * Sibylle
Wälty, Forschungsleiterin am ETH Wohnforum «Einfach Politik»
ist ein Podcast von SRF – wenn ihr uns etwas mitteilen wollt:
Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt
uns auf einfachpolitik@srf.ch Inhalt & Recherche: Iwan Santoro,
Susanne Stöckl Produktion: Silvan Zemp
_________________________________________ Audiotranskript _ Dieses
Transkript wurde automatisch erstellt und nur formal überarbeitet,
daher kann es Ungenauigkeiten und Fehler enthalten. _ Iwan Santoro:
Sagt man sich ein eigenes Haus in Zürich. Beste Lage, aber nicht
Sonnenseite. Leider. _ Susanne Stöckl: Oh, so schade. So schade.
Auf wie viel Quadratmeter wohnst du? _ Iwan Santoro: Ich habe es
wirklich von meiner Besitzerin Ist nicht mein eigenes Haus
berechnen lassen. _ Susanne Stöckl: 105 Quadratmeter? Ja, das sind
so was. Vier, fünf Zimmer? _ Iwan Santoro: Ja, vier. Also fünf
Zimmer insgesamt. Aber kleine. Aber wir sind zu dritt. Zu dritt.
Hund Paul gehört ja auch dazu, oder? _ Susanne Stöckl: Also, wir
wohnen zu dritt drei Personen in einer Dreieinhalbzimmerwohnung auf
73 Quadratmeter. Also ist eine sehr schöne Wohnung. Aber doch, es
ist sehr eng, aber vorbildlich. _ Iwan Santoro: Das wäre die Lösung
gegen die Wohnungsnot. _ Susanne Stöckl: Wohnungsnot ist das
Stichwort, denn die Wohnungsnot in der Schweiz, die ist enorm.
Sieht man ja jedes Mal, wenn gerade in den großen Städten Leute
wirklich Schlange stehen, wenn wieder eine Wohnung frei wird. _
Iwan Santoro: Genau das habe ich jetzt selbst wieder erlebt für
diese Folge. Da war ich nämlich dabei bei seiner
Wohnungsbesichtigung in der Stadt Zürich. _ O-Ton: Seit Angemeldet
haben sich 1.300 Leute. Ja, das sind. _ Susanne Stöckl: Also noch
mal zum Wiederholen war es vielleicht nicht so ganz verstanden hat
aber 1300 Leute haben sich für diese eine Wohnung beworben und
gekommen sind dann, wenn ich es richtig gehört habe, um die 30 sind
immer noch viel und vor. Allem, _ Iwan Santoro: weil die Stadt nur
immer 50 einlädt. Natürlich, sonst wären mehr gekommen. _ Susanne
Stöckl: Tja, aber warum ist das Problem mit der Wohnungsnot gerade
jetzt wieder so akut? Welche Lösungen gibt es da? Iwan Du weißt es.
_ Iwan Santoro: Na ja, zumindest habe ich die Fragen aufgeworfen. _
Susanne Stöckl: Iwan Santoro ist das, der sich bei uns bei einfach
Politik mit der Schweizer Politik beschäftigt? Er hat sich
aufgemacht in den Schweizer Wohnungsdschungel. Mein Name ist
Susanne Stöckl. Weisst du, was mir als erstes in den Sinn gekommen
ist, als du das Thema Wohnungsnot vorgeschlagen hast? _ O-Ton: Wo,
wo, Wohnige? _ Susanne Stöckl: Die Älteren unter uns können sich
noch erinnern. Die großen Demos in den 80er, vor allem in Zürich,
wo es auch darum ging, dass es zu wenig Wohnungen gibt. _ Iwan
Santoro: Wobei ich noch nicht so alt bin, aber es gab damals ja
wirklich richtige Randale, vor allem eben in Zürich. Aber da ging
es natürlich noch um viel mehr damals, Das war eine sehr bewegte
Zeit. Heute fliegen ja keine Steine mehr. _ Susanne Stöckl: Gut,
aber die Wohnungsnot ist wieder akut. Ob das jetzt Familien sind,
die verzweifelt suchen? Junge Paare, ältere Leute oder Studierende,
alle auf der Suche? Absolut. _ Iwan Santoro: Ich habe mit einigen
gesprochen. Eben bei dieser Wohnungsbesichtigung. Hallo, Julian und
Leon. Sie studieren beide in Zürich und sind zwei von. Wir haben es
vorhin ja schon mal erwähnt, 1300, die sich auf diese eine Wohnung
in der Stadt Zürich beworben haben. 67 Quadratmeter gross, also
noch kleiner als deine Susanne. Drei Zimmer in einem
Mehrfamilienhaus mitten in der Stadt, im vierten Stock. Mit ihnen
warten um die 30 Leute in der Schlange. Die hat die Stadt aus all
den Bewerbungen rausgesucht. Und die dürfen sich die Wohnung jetzt
anschauen. Und die beiden Studenten, die hoffen, nun endlich mal
eine Wohnung zu kriegen. Ja. _ O-Ton: Hauptsächlich sind wir jetzt
nur über die Stadt Zürich, weil es halt das einzige, was man sich
aktuell leisten. Und wir haben sicher schon zehn, 20 Bewerbungen
also über die Stadt gemacht und das ist das erste, wo wir eine
Zusage bekommen haben. Und jetzt sind wir mal gespannt, was
passiert. _ Iwan Santoro: Der Preis von knapp 1300 Franken, der sei
absolut okay, meinen Julian. Und Leon. Und auch Veronika und
Margarita hoffen auf das grosse Los. Auch sie sind zwei
Studentinnen und auch sie wollen diese Wohnung. _ O-Ton: Ich liebe
diese Stadtwohnungen. Geröstet. Es ist einfach Glück. Das ist ein
Zufallsgenerator, dass man ausgewählt wird. Wir haben jetzt in
letzter Zeit recht viel Glück damit, dass wir für Besichtigungen
ausgewählt worden sind. Aber letztes Jahr hat es auch anders
ausgesehen. Und wenn es nachher, je nachdem wie es nachher ist. Bei
den Bewerbungen, nehme ich auch an, dass es ein Zufallsgenerator
ist. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, dass die schon ziemlich
oft da. Aber ja, vielleicht, wenn es zwei gleich gute Kandidaten
hat, dann weiß ich nicht, Werfen Sie vielleicht eine Münze? _
Susanne Stöckl: Und wie macht die Stadt Zürich das? Münze werfen
effektiv ist schon. _ Iwan Santoro: Nicht ganz so, aber ähnlich
irgendwie. Also erst mal war bei dieser Wohnung. Ja, klar. Hier
bevorzugt man jüngere Leute, denn die Wohnung liegt zuoberst im
vierten Stock. Ältere Personen kommen deshalb kaum infrage. Kinder
an sich auch nicht, denn die Wohnung ist doch eher klein mit 67
Quadratmetern. Und dann hat die Stadt Zürich nicht mit der Münze,
sondern mit einem Zufallsgenerator aus all diesen Bewerbungen exakt
50 ausgewählt. _ Susanne Stöckl: So wie das die eine Studentin auch
gesagt hat. Der Zufallsgenerator und Spoiler an dieser Stelle. Wir
sagen am Schluss auch noch, wer die Wohnung effektiv bekommen hat.
Aber Ivan, was ich mich gefragt habe Warum bist du jetzt
ausgerechnet nach Zürich gegangen? Ist es, weil das Problem dort
effektiv so groß ist? Weil die Leute dort keine Ahnung zu Dutzenden
in der Schlange stehen? _ Iwan Santoro: Ja, wir haben es ja gehört.
1300 Bewerbungen für eine kleine Wohnung, gerade mal 0,07 % der
Wohnungen steht leer in Zürich. Das sind etwa 150 leere Wohnungen,
aber Aber unter einem Prozent spricht man laut dem Mieterverband
von Wohnungsnot. _ Susanne Stöckl: Also kann man Zürich offiziell
das Label Stadt in Wohnungsnot geben? _ Iwan Santoro: Ja, wobei, da
hätten die glaub nicht zur Freude bei der Stadtverwaltung Übrigens
schweizweit sind aktuell noch 1,3 % Wohnungen zu haben. Also es
gibt doch noch einige leere Wohnungen, nur stehen die leider nicht
immer dort, wo die Nachfrage am grössten ist. _ Susanne Stöckl: Ja,
das ist so ein bisschen wie mit Schuhen, wo der Verkäufer sagt Also
mir haben die schwarzen High Heels schon eine Nummer nicht mehr in
ihrer Größe. Und ich denke so Ja gut, danke für nichts. _ Iwan
Santoro: Ja, das Problem kenne ich allerdings mit den High Heels
Schuhen. _ Susanne Stöckl: Also Fakt ist jedenfalls wir haben in
der Schweiz ein Problem. Es gibt nur noch wenige freie Wohnungen
und man fragt sich natürlich, was ist der Grund? Bei den High Heels
ist klar es werden einfach zu wenige in meiner Größe hergestellt,
weil 42 wird halt nicht so oft nachgefragt. Bei den Wohnungen denke
ich mir, da ist ja die Nachfrage da und das weiß man auch nicht
erst seit gestern. Ivan Also, warum gibt es so wenige? _ Iwan
Santoro: Ja, es gibt mehrere Gründe. Also zum einen Zuwanderung.
Wir haben latent ein starkes Bevölkerungswachstum in der Schweiz,
vor allem wegen der Zuwanderung. Dann es wird zu wenig gebaut, aus
welchen Gründen auch immer und wir brauchen immer mehr Platz. _
Susanne Stöckl: Also sprich, weil wir immer mehr Menschen in der
Schweiz sind. _ Iwan Santoro: Nein, auch wir selbst pro Kopf
brauchen immer mehr Wohnraum. _ Susanne Stöckl: Okay, dann ist es
ja. Also du hast gesagt Zuwanderung. Es wird zu wenig gebaut, wir
brauchen immer mehr Platz. Und da denke ich, bei dem Platzthema ist
das ja etwas, das jeder von uns quasi selbst beeinflussen kann.
Denn beim Thema Zuwanderung habe ich als Individuum nur bedingt
Einfluss. Beim Bauen auch, aber eben beim Platz, den ich für mich
selbst brauche. Da habe ich ja direkt einen Hebel. Und irgendwie
ist das auch was, das ich nicht so auf dem Schirm hatte. Diesen
Punkt. Und darum möchte ich diesen letzten Punkt mit dir in dieser
Folge ein bisschen ausführlicher anschauen, nämlich wie viel Platz
brauchen wir und welche Lösungen gibt es da? Erst mal zu den
nackten Zahlen. Ivan Wie viel Platz beansprucht jeder, jeder
Einzelne von uns? _ Iwan Santoro: Da habe ich das Bundesamt für
Statistik konsultiert. Die haben ja alle Zahlen, die uns irgendwie
interessieren könnten. Und die zeigen mir, dass 2021 es sind die
neuesten Zahlen, da wurden pro Kopf 46,6 Quadratmeter Wohnraum
beansprucht. Also jede Person in der Schweiz braucht soviel und die
Tendenz ist steigend, wie die Jahre vorher zeigen. Denn ein Jahr
vorher waren es noch 46,3, dann 46,02012 waren es noch 45
Quadratmeter. Es steigt also dauernd an? _ Susanne Stöckl: Zu
Deutsch Wir machen uns immer mehr breit. _ Iwan Santoro: Absolut
und spannend ist noch der Kantonsvergleich. Gibt es grosse
Unterschiede? Im Kanton Thurgau beispielsweise ist der
Durchschnittswert am höchsten, in Genf am tiefsten. Irgendwie liegt
es auch auf der Hand. Thurgau, Land, Kanton Genf, Stadt, Kanton. _
Susanne Stöckl: Wie sieht es eigentlich da in Zürich aus? Vor allem
jetzt in der Stadt Zürich interessiert mich, wo du ja unterwegs
warst. _ Iwan Santoro: In der Stadt Zürich sind es 39 Quadratmeter
pro Kopf, also auch unterdurchschnittlich und bei städtischen
Wohnungen gar nur 31 Quadratmeter pro Kopf. _ Susanne Stöckl:
Setzen wir das Ganze mal ein bisschen in Relation also auch zum
Ausland, damit man sieht, wo die Schweiz steht. Wie viel Platz
braucht man denn da pro Kopf? _ Iwan Santoro: Also im Vergleich? In
Deutschland ist es leicht mehr als bei uns mit 47,7 Quadratmeter.
Österreich liegt mit 46,3 ganz leicht tiefer. Deutlich sind die
Unterschiede in Frankreich und in Italien, vor allem in Italien. Da
ist der Wohnraum pro Kopf bei 31 Quadratmeter wirklich deutlich
weniger. _ Susanne Stöckl: Gut, zurück in die Schweiz. Ich habe
gelernt Wir liegen ungefähr beim Platzbedürfnis bei Deutschland und
Österreich, und die Tendenz geht nach oben. _ Iwan Santoro: Das ist
nicht einfach Peanuts, wenn man mal die letzten 20 Jahre so
anschaut, wie unser Platzanspruch oder das Bedürfnis gestiegen ist,
mache ich ein Beispiel. Wenn in den letzten 20 Jahren fünf neue
Wohnungen gebaut wurden, so wurde eine nur deshalb gebaut, weil wir
immer mehr Platz brauchen. _ O-Ton: Wir haben den Wohlstandszuwachs
vor allem darum steigt ja der Flächenkonsum. _ Iwan Santoro: Das
ist Thomas Kessler. Er war jahrelang Stadtentwickler für Basel und
ist jetzt auch als Selbstständiger auf diesem Gebiet tätig. _
O-Ton: Heute sind sehr viele Leute für sich alleine. Eine Wohnung.
In der Stadt ist jede zweite Wohnung von einer einzigen Person
bewohnt. Und die Wohnungen, wo man vor 70 Jahren gebaut hat für
kleine Familien, für 4 bis 5 Personen, werden heute von maximal
zwei Personen bewohnt. _ Iwan Santoro: Und das betrifft eben vor
allem die Städte, wo Wohnraum schon heute knapp ist. Auch wenn eine
ein oder zwei Zimmer Wohnung klein ist, man ist halt schnell mal
auf 50, 60 oder sogar mehr Quadratmeter pro Person. _ Susanne
Stöckl: Also Singles sind das Problem und du natürlich. _ Iwan
Santoro: Naja, also für Thomas Kessler sind es eher Achtung, die
Alten. _ O-Ton: Wenn man nur drüber rede. Wie wohnen Rentner und
Betagte? _ Susanne Stöckl: Oha. Warum? _ O-Ton: Weil Familien in
der Regel wohnen. Vernünftig und da Zahl Kinder dynamischer sind.
19, 70, also seit 50 Jahren. Wir sind jetzt im großen Buch.
Statistisch gesehen gehen jetzt viel aus der Boomer Generation und
ich dazugehöre in die Rente. Und nachher haben wir viele Rentner,
noch mehr und natürlich auch Betagte. Wir müssen nur darüber reden
Wie wohnt man im Alter? _ Susanne Stöckl: Also die alten Leute sind
das Problem. _ Iwan Santoro: Ja, seiner Meinung nach. _ Susanne
Stöckl: Na toll. Und was will er machen? Was schlägt er vor? Alle
Rentnerinnen und Rentner in kleinere Wohnungen verfrachten? _ Iwan
Santoro: Nein, ihm schwebt so eine Art Wohnungstauschbörse vor.
Erkläre ich aber später dann noch. _ Susanne Stöckl: Okay, ich bin
gespannt. Aber gut, bleiben wir noch ein bisschen bei der
Problematik mit zu viel Wohnraum, den wir brauchen. _ Iwan Santoro:
Ja, das sieht zum Beispiel auch Architektin Sybille Wälti als einen
Treiber für die Wohnungsknappheit. _ O-Ton: Was natürlich nicht
geholfen hat, ist, dass der WohnflächenKonsum pro Kopf zugenommen
hat. Das hat vor allem auch damit zu tun Wir können uns leisten. _
Iwan Santoro: Welte ist Forschungsleiterin am ETH Wohnforum und
beschäftigt sich tagaus tagein eigentlich einfach damit, wie man
möglichst effektiv und intelligent baut, damit man eben in der
kleinen und engräumigen Schweiz nicht noch mehr Bauland verbraucht.
_ Susanne Stöckl: Also gut, ich mache mal hier kurz ein
Zwischenfazit. Wir kennen jetzt die Gründe für die Wohnungsnot.
Erstens Zuwanderung. Zweitens Es wird zu wenig gebaut. Und eben
dieses große Thema, dass wir zu viel Platz beanspruchen, Müssen wir
uns da jetzt alle selber an die Nase nehmen oder wäre es schuld an
unserer Wohnungsnot? _ Iwan Santoro: Für Thomas Kessler sind es wir
haben es gehört die Alten. Für Michael Tonki vom Mieterverband ist
der Bund schuld. Der mache eigentlich gar nichts für die Förderung
des gemeinnützigen Wohnungsbaus, meint der Vizepräsident des
Mieterverbandes und Raumplanerin Sybil Wälti wiederum sieht die
Schuld eher bei den Kantonen und Gemeinden. _ Susanne Stöckl: Okay,
jetzt haben wir eigentlich vor allem das Negative angesprochen
Schuldige Probleme. Kommen wir doch mal zum Konstruktiven, also den
Lösungen. Wie kann man das Platzproblem lösen? _ Iwan Santoro: Iwan
als Raumentwickler in Sybil Welt ist überzeugt Indem man eben das
Raumplanungsgesetz endlich durchsetze. _ O-Ton: Wie man den
WohnflächenKonsum pro Kopf könnte senken, wenn man eigentlich das
Raumplanungsgesetz vollzieht und den zentralen Ort mehr Wohnraum
schafft. _ Susanne Stöckl: Und ich weiß, Raumplanungsgesetz, das
sind einige hängen geblieben, müssen wir noch schnell drüber reden.
Wie soll das Raumplanungsgesetz die Wohnungsnot lindern? _ Iwan
Santoro: Ja, ich weiß, das tönt jetzt auf den ersten Blick wirklich
paradox, weil das Raumplanungsgesetz will ja weniger Bauland
einzonen und trotzdem soll es mehr Wohnungen geben. Aber genau das
soll eben die Wirkung sein, um die Zersiedelung zu stoppen,
verlangt dieses Gesetz haben wir übrigens vor zehn Jahren darüber
abgestimmt und gut geheißen, dass nicht mehr neu auf der grünen
Wiese gebaut wird, dafür eben gleichzeitig auf der bestehenden
Wohnfläche kompakt gebaut wird, also nach innen verdichtet, dort
eben, wo auch Wohnraum stark nachgefragt ist. Agglomerationen,
Städte. _ Susanne Stöckl: Es macht keinen Sinn, dass man irgendwo
auf der grünen Wiese baut, sondern dort, wo es gebraucht wird. _
Iwan Santoro: Genau weil das gibt es immer noch. Da wird irgendwo
werden Wohnblöcke erstellt. Beispiel Huttwil im Kanton Bern ist so
ein Beispiel. Das ist die Gemeinde mit einer der höchsten
Leerwohnungsbestände. Schöne neue Bauten. Niemand will sie. Damit
die Städte und Gemeinden auf der gleichen Fläche neu mehr Wohnungen
bauen können, werden Bauverordnungen entsprechend angepasst. _
O-Ton: Man derart viel Fläche verbaut? Ich bin absolut überzeugt
schon lange, dass die Fläche längstens langt für 10 Millionen. Das
als Stadtentwickler habe ich das schon vor zehn Jahren gesagt. Man
muss die bestehende Fläche intelligent verdichten. _ Susanne
Stöckl: Also Thomas Kessler sagt hier auch für eine 10 Millionen
Schweiz wäre Platz da. _ Iwan Santoro: Und für Kessler müsse man da
nicht den Staat bemühen. Es braucht einfach innovative Ideen und
eben kreative Architekten. _ O-Ton: Es geht schon längstens
attraktive Modelle, ich nenne jetzt mal so in Time in St.Gallen in
der Stadt. Ehemalige grosse Fabriken hat man umgebaut, hat ganz
viele kleine Eigentumswohnungen gebaut für Menschen ab Mitte 50.
Die Hälfte der Personen sind geschieden, Kinder ausgeflogen und das
Projekt funktioniert seit mehreren Jahrzehnten. _ Iwan Santoro:
Also das ist jetzt ein Beispiel, wo auf bestehendem Bauland auf
bestehender Fläche viel mehr neue Wohnungen für viel mehr neue
Leute entstehen. Solche Projekte gibt es natürlich auch in anderen
Städten bereits, aber eben noch viel zu wenige. Für Sybil. Welty
Müssen deshalb die Gemeinden endlich vorwärts machen mit
verdichten? _ O-Ton: Jetzt ist es halt einfach wirklich so, dass in
den Grundordnungen zum Teil noch aufstocken. Man kann eben etwas
abreissen und 50 % mehr. Aber was wir eigentlich brauchen ist, wenn
man etwas abreißt, 203 100 % mehr Wohnungen oder Einwohner vor
allem, oder? Und das ist etwas, wo man bis jetzt dem sind uns noch
nicht getraut haben oder sich Gemeinden und Städte nicht getraut
haben, die Rahmenbedingungen zu schaffen. _ Iwan Santoro: Also man
kann das jetzt gut finden oder nicht. Fakt ist Wenn wir jetzt
wieder Zürich als Beispiel nehmen, da gibt es eine neue Bau und
Zonenordnung und das Volk hat die abgesegnet. Also die Bevölkerung
will das. Die lässt zu, dass man verdichtet baut, mehr Wohnungen
auf gleichem Raum schaffen kann, aber es wird einfach zu wenig
umgesetzt. Würde man das nämlich konsequent machen, so ist die Welt
überzeugt, wäre die Schweiz auch für zehn, zwölf, oder 16 Millionen
Menschen gewappnet, ohne dass neues Land verbaut werden müsste. _
Susanne Stöckl: Weil du es gerade gesagt hast Die Stadt Zürich
müsste dann quasi die Privaten zwingen, mehr zu verdichten. _ Iwan
Santoro: Genau. Und da ist halt das Problem. Es ist die Möglichkeit
jetzt da, aber zwingen kann die Stadt nicht. _ Susanne Stöckl: Weil
du gerade gesagt hast, das mit den 16 Millionen Menschen in der
Schweiz musste. _ Iwan Santoro: Ich auch schlucken. Ich _ Susanne
Stöckl: stell mir das so vor 16 Millionen Menschen auf dem gleichen
Platz wie jetzt und weiter in die Höhe bauen, damit mehr Leute
quasi auf die gleiche Fläche passen. Erinnert mich so ein bisschen
an die großen Metropolen Hongkong oder New York im Ausland. Schauen
wir doch direkt mal über die Grenze an dieser Stelle. Wie sieht es
denn in anderen Städten und Ländern aus? Wie lösen die das Problem
mit dem Wohnraum? _ Iwan Santoro: Ja, da nehmen wir doch mal Wien
als Vergleich. Wien finde ich immer gut, weil Wien gilt ja als
lebenswerteste Stadt Europas in allen Rankings. Da sind wir immer
ein bisschen neidisch. In der Schweiz, weil man hat immer das
Gefühl, Zürich sei Rambo, Bern also. Bern ist auch schön. Ja, Wien
gilt als Mieterparadies. 60 % aller Menschen, und das ist eine
Millionenstadt, wohnen in städtischen Wohnungen. Ich war übrigens
gerade kürzlich in Wien und habe aber selber gesehen, wie da gebaut
wird. Da steht dann immer so ein Wohnhausanlagen an Wohnblöcken
steht da immer errichtet von der Gemeinde Wien in den Jahren 1951
bis 53 usw. Über 60 % der Millionen Bevölkerung leben wie gesagt
dort. Die Stadt Wien besitzt 220.000 Wohnungen. Vergleich Zürich
neun 1/2 1000. Und diese Mieten, die sind dann wirklich günstig.
Allerdings gibt es auch Kritik. Da heißt es beispielsweise, viele
Wohnungen seien total überaltert und schlecht im Schuss, viele
hätten keine eigene Heizung und kein Bad. _ Iwan Santoro: Das muss
man dann noch selbst als Mieter einbauen. _ Susanne Stöckl: Aber
Wien macht da immerhin schon was. Die _ Iwan Santoro: machen viel
und das wirklich schon seit 100 Jahren. In Kanada, konkret Calgary,
da will man auch was machen gegen die Wohnungsnot. Und zwar hat man
gelernt aus der ganzen Zeit. Da stehen jetzt sehr viele Büroflächen
leer, Die werden jetzt unbürokratisch in Wohnungen umgewandelt. _
Susanne Stöckl: Ich erinnere mich daran das war ein Thema auch bei
uns in der Schweiz. Immer mehr Leute machen Homeoffice, zumindest
gefühlt. Wie sieht es denn hierzulande aus mit eben leeren Büros?
Das habe ich. _ Iwan Santoro: Expertin Sybille Welty auch gefragt.
Und sie findet diese Umnutzung, das sei nicht so einfach und vor
allem nicht günstig. Es müssten ja dann meistens Küchen und
richtige Bäder installiert werden. Auch die Raumaufteilung sei
schwierig, also von einem Bürohochhaus dann zu Wohnungen
umzufunktionieren. Sie sieht hier keinen wesentlichen Ansatz, um
die Wohnungsknappheit zu lindern. Ich habe auch. _ Susanne Stöckl:
Schon von Ländern gehört, die sagen wir enteignen einfach. Wir
wissen, da gibt es Wohnungen und die vermieten, die werden jetzt
einfach vermietet. _ Iwan Santoro: Das war Portugal, die
Linksregierung, die will dort wirklich Eigentümer zwingen,
leerstehende Apartments zu vermieten. Denn in Portugals Städten,
vor allem in Lissabon, da treibt die Wohnungsnot die Menschen aus
den Zentren. Ich habe letzthin eine Dokumentation gesehen, da
entstehen neue Slums, und das in Europa, weil man sich eben keine
Wohnung mehr leisten kann. Und gleichzeitig gibt es in diesem Land
mit 10,5 Millionen Einwohner über 700.000 leere Wohnungen. Und die
sollen jetzt quasi zwangsvermietet werden. Also wenn das wirklich
durchkommt, dann wäre das europaweit ein Novum. _ Susanne Stöckl:
Also der Ansatz ist ja grundsätzlich verständlich. Man hat Wohnraum
und will als Regierung, dass der vermietet wird. Aber ja, mit
Zwangsmaßnahmen. Schwierige Kiste. _ Iwan Santoro: Der Schweizer.
Unvorstellbar, würde ich jetzt mal sagen. Aber _ Susanne Stöckl:
wir haben vorhin auch den Vorschlag von der RaumEntwicklerin
Sybille Welty gehört, was Ihrer Meinung nach die Politik
hierzulande machen soll. Wie sieht es denn da aus in der Schweiz?
Welche Lösungsansätze gibt es bei uns? _ Iwan Santoro: Also hätten.
Von so radikalen Massnahmen wie in Portugal ist man hier weit
entfernt. So wurde beispielsweise die Forderung nach einer
gesetzlichen Mindestwohnungsbelegung schweizweit, wie es zum
Beispiel die Stadt Zürich macht, bei ihren Wohnungen oder viele
Genossenschaften. Die wurde vom Mieterverband wieder
fallengelassen. _ Susanne Stöckl: Aber müssen wir vielleicht noch
mal ganz kurz erklären. _ Iwan Santoro: Ja, das funktioniert so Ab
einer Drei Zimmer Wohnung gilt für die städtischen Wohnungen in
Zürich die Formel Anzahl Zimmer -1 für die Belegung, also. _
Susanne Stöckl: Einer vier Zimmer Wohnung nach Adam Riese müssen
mindestens drei Leute wohnen in einer fünf Zimmer Wohnung. Vier
Leute. Und so weiter und so fort. _ Iwan Santoro: Genau davon ist
man aber abgekommen. Stattdessen plädiert der Mieterverband für die
Einrichtung von einer Wohntauschbörse. Das haben wir eingangs mal
erwähnt. Häßler hat diese Idee auch, dass man also die Mietverträge
einfach tauschen kann, mit der Garantie, dass es keine
Mietzinserhöhungen gibt. Also Beispiel eine ältere, alleinstehende
Person tauscht ihr Einfamilienhaus mit einer
Zweieinhalbzimmerwohnung, muss dann aber nicht mehr Miete bezahlen.
Das tönt zwar paradox, ist aber manchmal möglich, dass das teuer
wird. Eine Zweieinhalbzimmerwohnung als das alte Haus und umgekehrt
muss die Familie auch nicht mehr zahlen. Stadtentwickler Thomas
Kessler findet das gut, will es aber auf freiwilliger Basis
eigentlich einfach. Man müsse das einfach machen. Sie bewältigt,
ist skeptisch. Sie sieht hier einen zu großen administrativen
Aufwand. Sie könnte sich eher ein Bonus Malus System vorstellen.
Wer wenig Wohnraum beansprucht, der wird belohnt. Wie genau, Da hat
sie noch keine Antwort. Mit Steuererleichterungen oder. _ Susanne
Stöckl: So, da käme ich dann wieder ins Spiel. Bonussystem? Genau.
Und du kämst relativ schlecht weg. _ Iwan Santoro: Gut, aber ich
zahle auch Steuern in Zürich. _ Susanne Stöckl: Und wir lassen das
Thema. Wir fassen zusammen Die Fachleute sind sich nicht wirklich
einig, welche Lösung die beste wäre in der Politik, nehme ich an,
sieht es ähnlich aus. _ Iwan Santoro: Ja, die Rezepte respektive
Forderungen der Linken, die sind eigentlich klar Mehr gemeinnützig
bauen und mehr Richtung Kostenmiete statt Marktmiete. Hier plant
der Mieterverband übrigens eine neue Initiative. In der Stadt
Zürich wird demnächst über eine Vorlage abgestimmt, welche für mehr
gemeinnützige Wohnungen sorgen soll. Kommt natürlich auch von der
Linken. Das sieht dann so aus Die Stadt soll Geld aus einem Fonds
zur Verfügung stellen, damit die Mieten in diesem Wohnhäusern dann
tief gehalten werden können. _ Susanne Stöckl: Und was schwebt den
Bürgerlichen vor? _ Iwan Santoro: Also die plädieren vor allem
dafür, dass Bauvorschriften abgebaut werden, also damit man eben
schneller und unkomplizierter bauen kann. Die FDP verlangt zudem,
dass die Lärmschutzvorschriften gelockert werden, weil jetzt ist es
ja so, dass viele Bauprojekte blockiert sind, weil diese Projekte
an stark befahrenen Strassen stehen. Die SVP sieht zudem das
Problem bei der anhaltend hohen Zuwanderung. Sie will eben diese
begrenzen, damit es genügend Wohnungen für Inländer hat. _ Susanne
Stöckl: Die Forderung Die sind klar. Ist natürlich jetzt die Frage
Was macht die Regierung, der Bundesrat? Das Problem ist ja
offensichtlich bewusst, denn gerade erst letztens gab es ja diesen
runden Tisch wegen der Wohnungsnot. Was kam denn da eigentlich
raus? Sie waren ja. Da _ Iwan Santoro: haben sich ganz viele Player
getroffen, hier in Bern. Und da hat man sich dann darauf geeinigt,
dass man einen Aktionsplan machen will, um die Bauverfahren zu
vereinfachen. Also du merkst schon, eigentlich ist da nichts
rausgekommen. Aber eins darf man bei all dem auch nicht vergessen
bei der Frage, wer seine Schuld an der Wohnungsnot. Da müssen wir
uns alle auch an der eigenen Nase nehmen, also die Bevölkerung.
Denn viele Projekte sind auch durch Einsprachen und
Volksabstimmungen blockiert oder versandet. Beispiel hier wieder
aus Zürich die Stadionhochhäuser in Zusammenhang mit dem neuen
Stadion. Alles blockiert, um nur ein Projekt jetzt zu nennen. _
Susanne Stöckl: Die beim Hardturm dort? _ Iwan Santoro: Genau. _
Susanne Stöckl: Apropos Zürich Gehen wir noch mal zurück in die
Dreieinhalbzimmerwohnung mitten in der Stadt, wo du mit dabei warst
und die Leute ja Schlange gestanden sind. Die Leute müssen jetzt
einfach hoffen, dass sie die Wohnung bekommen, wenn sie ihnen denn
überhaupt gefallen hat. _ Iwan Santoro: Die beiden Studenten da,
Julian und Leon, die waren wirklich begeistert von der Wohnung, vor
allem auch von der Küche. _ O-Ton: Also von der Kochherd. Ich
glaube, wir beide finden es mega schön. Also wir sind ja beide
gerne am Kochen und also ja, es ist schon mal dass das Plus sieht
wirklich schön aus. _ Iwan Santoro: Ja und begeistert war übrigens
auch ich, dass ich jetzt wirklich Zürcher Finish, Also diese Küche,
die ist top gebaut. Das ist dann nicht so wie in wo man dann selber
noch alles mitbringen muss. Auch Veronika und Margherita, die in
Zürich studieren und eine WG gründen wollen, waren auch ganz aus
dem Häuschen und wollten im Anschluss an die Besichtigung noch mal
im Bewerbungsschreiben Gas geben und für sich werben. _ Susanne
Stöckl: Und hat es geklappt? _ Iwan Santoro: Leider nein. Weder
Margarita, Veronika noch Leon und Julian haben die Wohnung
bekommen. Die Stadt Zürich legt übrigens Wert darauf, dass ab der
Besichtigung kein Zufallsprinzip mehr entscheidet, sondern dass man
nach den Kriterien des Mietreglements und der Bewerbungsunterlagen
vorgeht. Es gelte Das Vier Augen Prinzip hat die Stadt auch noch
präzisiert. _ Susanne Stöckl: Also wer hat sie jetzt bekommen? Die
Wohnung. Also weißt du das? _ Iwan Santoro: Ja, ich habe
nachgefragt. Und ich habe die Antwort gekriegt. Eine
alleinerziehende Mutter mit einem Kind, die So hat mir eben die
Stadt Zürich geschrieben, in einer kleinen Übergangswohnung gewohnt
hat und dringend auf ein Neues Zuhause angewiesen war. Schön, oder?
_ Susanne Stöckl: Auf die Gefahr hin, dass jetzt alle Studierenden
hässig auf mich sind. Aber ich finde das jetzt eigentlich schon
eine gute Entscheidung. Ich meine so als Studentin. Ich erinnere
mich, kann so schnell mal noch irgendwie in einer anderen WG
unterkommen, bist du einfach irgendwie flexibler. Aber als
alleinerziehende Mami ist schon ein bisschen schwieriger und
schwierig Ist genau das richtige Schlusswort für diese Folge, denn
ihr habt es gemerkt. Lösungen für die Wohnungsnot in der Schweiz
sind zumindest in großem Stil nicht in Sicht, auch wenn an einigen
Orten, in einigen Städten und Gemeinden. Wir erinnern uns an das
Projekt in St. Gallen interessante Sachen umgesetzt werden oder
geplant sind. Und auch wenn sich die Politik durchaus des Problems
bewusst ist. _ Iwan Santoro: Ja, meine beiden Expertinnen, also
Sybille Welty und Thomas Kessler, die haben dann auch einigermaßen
desillusioniert gewirkt, als ich sie auf die Zukunft ansprach. Sie
meinen beide, die Schmerzgrenze ist offenbar wirklich einfach noch
immer nicht erreicht. Und so sieht es danach aus, auch um wirklich
konsequent zu verdichten. Aber das wird wohl bald nicht mehr anders
gehen, wenn dann auch noch das letzte bestehende Bauland verbaut
ist. _ Susanne Stöckl: Also desillusionierte Fachleute höre ich da
raus. Ich persönlich werde jedenfalls in meiner etwas zu klein aber
schönen Wohnung bleiben und mich keinesfalls wieder raus in den
Wohnungsdschungel begeben. Es sei denn. _ Iwan Santoro: Ivanja. _
Susanne Stöckl: Wir beide tauschen also du bekommst meine Wohnung,
die für euch beide und ihr seid nur zwei, auch wenn der Hund mit
dazu kommt, die ist für euch beide easy groß genug und wir ziehen
einfach in eure. Was ist das? Sechs sieben Zimmer Wohnung. _ Iwan
Santoro: Hallo Fünfzimmerchen. _ Susanne Stöckl: Das war's mit
einfach Politik für heute. Und Iwan Santoro bitte locker. Das mit
dem Wohnungstausch werden wir übrigens noch weiter aushandeln. Ist
okay. Okay. Ach, und übrigens, das mit dem Mangel, das ist im
Moment ja nicht nur bei den Wohnungen ein Thema, sondern auch beim
Thema Medikamente. Und das beschäftigt uns. In der nächsten Folge
von einfach Politik Der Medikamentenengpass Haben wir schon alle
davon gehört oder vielleicht auch schon selbst erlebt. Ich weiß
nicht, ob ihr selber auch schon in der Apotheke standet und das
Antibiotikum, das ihr gebraucht habe, gab es nicht mehr. Oder
Paracetamol fürs Kind ausverkauft. Uns interessieren da eure
Erfahrungen und Beobachtungen mit dem Medikamentenengpass. Schickt
uns einfach eine Sprachnachricht an 0798 100 598757. Und damit sage
ich Tschüss für heute. Wo auch immer ihr unseren Podcast gehört
habt, in eurer zu kleinen oder zu großen oder passenden Wohnung
oder mit den Kopfhörern in der Apotheke. _ Susanne Stöckl:
Produziert hat die Folge Silvan Zemp am Mikrofon war Susanne
Stöckl.
Eine kriegt sie. In Zürich ist das Normalität. Wir reden über
Probleme, Schuldige und Lösungen für die Wohnungsnot in der
Schweiz. Wir fragen: Brauchen wir zu viel Platz? Und wären
Wohnungstauschbörsen ein gangbares Konzept? In dieser Ausgabe zu
hören: * Thomas Kessler, Experte für Stadtentwicklung * Sibylle
Wälty, Forschungsleiterin am ETH Wohnforum «Einfach Politik»
ist ein Podcast von SRF – wenn ihr uns etwas mitteilen wollt:
Schickt uns eine Sprachnachricht auf 079 859 87 57 oder schreibt
uns auf einfachpolitik@srf.ch Inhalt & Recherche: Iwan Santoro,
Susanne Stöckl Produktion: Silvan Zemp
_________________________________________ Audiotranskript _ Dieses
Transkript wurde automatisch erstellt und nur formal überarbeitet,
daher kann es Ungenauigkeiten und Fehler enthalten. _ Iwan Santoro:
Sagt man sich ein eigenes Haus in Zürich. Beste Lage, aber nicht
Sonnenseite. Leider. _ Susanne Stöckl: Oh, so schade. So schade.
Auf wie viel Quadratmeter wohnst du? _ Iwan Santoro: Ich habe es
wirklich von meiner Besitzerin Ist nicht mein eigenes Haus
berechnen lassen. _ Susanne Stöckl: 105 Quadratmeter? Ja, das sind
so was. Vier, fünf Zimmer? _ Iwan Santoro: Ja, vier. Also fünf
Zimmer insgesamt. Aber kleine. Aber wir sind zu dritt. Zu dritt.
Hund Paul gehört ja auch dazu, oder? _ Susanne Stöckl: Also, wir
wohnen zu dritt drei Personen in einer Dreieinhalbzimmerwohnung auf
73 Quadratmeter. Also ist eine sehr schöne Wohnung. Aber doch, es
ist sehr eng, aber vorbildlich. _ Iwan Santoro: Das wäre die Lösung
gegen die Wohnungsnot. _ Susanne Stöckl: Wohnungsnot ist das
Stichwort, denn die Wohnungsnot in der Schweiz, die ist enorm.
Sieht man ja jedes Mal, wenn gerade in den großen Städten Leute
wirklich Schlange stehen, wenn wieder eine Wohnung frei wird. _
Iwan Santoro: Genau das habe ich jetzt selbst wieder erlebt für
diese Folge. Da war ich nämlich dabei bei seiner
Wohnungsbesichtigung in der Stadt Zürich. _ O-Ton: Seit Angemeldet
haben sich 1.300 Leute. Ja, das sind. _ Susanne Stöckl: Also noch
mal zum Wiederholen war es vielleicht nicht so ganz verstanden hat
aber 1300 Leute haben sich für diese eine Wohnung beworben und
gekommen sind dann, wenn ich es richtig gehört habe, um die 30 sind
immer noch viel und vor. Allem, _ Iwan Santoro: weil die Stadt nur
immer 50 einlädt. Natürlich, sonst wären mehr gekommen. _ Susanne
Stöckl: Tja, aber warum ist das Problem mit der Wohnungsnot gerade
jetzt wieder so akut? Welche Lösungen gibt es da? Iwan Du weißt es.
_ Iwan Santoro: Na ja, zumindest habe ich die Fragen aufgeworfen. _
Susanne Stöckl: Iwan Santoro ist das, der sich bei uns bei einfach
Politik mit der Schweizer Politik beschäftigt? Er hat sich
aufgemacht in den Schweizer Wohnungsdschungel. Mein Name ist
Susanne Stöckl. Weisst du, was mir als erstes in den Sinn gekommen
ist, als du das Thema Wohnungsnot vorgeschlagen hast? _ O-Ton: Wo,
wo, Wohnige? _ Susanne Stöckl: Die Älteren unter uns können sich
noch erinnern. Die großen Demos in den 80er, vor allem in Zürich,
wo es auch darum ging, dass es zu wenig Wohnungen gibt. _ Iwan
Santoro: Wobei ich noch nicht so alt bin, aber es gab damals ja
wirklich richtige Randale, vor allem eben in Zürich. Aber da ging
es natürlich noch um viel mehr damals, Das war eine sehr bewegte
Zeit. Heute fliegen ja keine Steine mehr. _ Susanne Stöckl: Gut,
aber die Wohnungsnot ist wieder akut. Ob das jetzt Familien sind,
die verzweifelt suchen? Junge Paare, ältere Leute oder Studierende,
alle auf der Suche? Absolut. _ Iwan Santoro: Ich habe mit einigen
gesprochen. Eben bei dieser Wohnungsbesichtigung. Hallo, Julian und
Leon. Sie studieren beide in Zürich und sind zwei von. Wir haben es
vorhin ja schon mal erwähnt, 1300, die sich auf diese eine Wohnung
in der Stadt Zürich beworben haben. 67 Quadratmeter gross, also
noch kleiner als deine Susanne. Drei Zimmer in einem
Mehrfamilienhaus mitten in der Stadt, im vierten Stock. Mit ihnen
warten um die 30 Leute in der Schlange. Die hat die Stadt aus all
den Bewerbungen rausgesucht. Und die dürfen sich die Wohnung jetzt
anschauen. Und die beiden Studenten, die hoffen, nun endlich mal
eine Wohnung zu kriegen. Ja. _ O-Ton: Hauptsächlich sind wir jetzt
nur über die Stadt Zürich, weil es halt das einzige, was man sich
aktuell leisten. Und wir haben sicher schon zehn, 20 Bewerbungen
also über die Stadt gemacht und das ist das erste, wo wir eine
Zusage bekommen haben. Und jetzt sind wir mal gespannt, was
passiert. _ Iwan Santoro: Der Preis von knapp 1300 Franken, der sei
absolut okay, meinen Julian. Und Leon. Und auch Veronika und
Margarita hoffen auf das grosse Los. Auch sie sind zwei
Studentinnen und auch sie wollen diese Wohnung. _ O-Ton: Ich liebe
diese Stadtwohnungen. Geröstet. Es ist einfach Glück. Das ist ein
Zufallsgenerator, dass man ausgewählt wird. Wir haben jetzt in
letzter Zeit recht viel Glück damit, dass wir für Besichtigungen
ausgewählt worden sind. Aber letztes Jahr hat es auch anders
ausgesehen. Und wenn es nachher, je nachdem wie es nachher ist. Bei
den Bewerbungen, nehme ich auch an, dass es ein Zufallsgenerator
ist. Aber ich bin mir nicht ganz sicher, dass die schon ziemlich
oft da. Aber ja, vielleicht, wenn es zwei gleich gute Kandidaten
hat, dann weiß ich nicht, Werfen Sie vielleicht eine Münze? _
Susanne Stöckl: Und wie macht die Stadt Zürich das? Münze werfen
effektiv ist schon. _ Iwan Santoro: Nicht ganz so, aber ähnlich
irgendwie. Also erst mal war bei dieser Wohnung. Ja, klar. Hier
bevorzugt man jüngere Leute, denn die Wohnung liegt zuoberst im
vierten Stock. Ältere Personen kommen deshalb kaum infrage. Kinder
an sich auch nicht, denn die Wohnung ist doch eher klein mit 67
Quadratmetern. Und dann hat die Stadt Zürich nicht mit der Münze,
sondern mit einem Zufallsgenerator aus all diesen Bewerbungen exakt
50 ausgewählt. _ Susanne Stöckl: So wie das die eine Studentin auch
gesagt hat. Der Zufallsgenerator und Spoiler an dieser Stelle. Wir
sagen am Schluss auch noch, wer die Wohnung effektiv bekommen hat.
Aber Ivan, was ich mich gefragt habe Warum bist du jetzt
ausgerechnet nach Zürich gegangen? Ist es, weil das Problem dort
effektiv so groß ist? Weil die Leute dort keine Ahnung zu Dutzenden
in der Schlange stehen? _ Iwan Santoro: Ja, wir haben es ja gehört.
1300 Bewerbungen für eine kleine Wohnung, gerade mal 0,07 % der
Wohnungen steht leer in Zürich. Das sind etwa 150 leere Wohnungen,
aber Aber unter einem Prozent spricht man laut dem Mieterverband
von Wohnungsnot. _ Susanne Stöckl: Also kann man Zürich offiziell
das Label Stadt in Wohnungsnot geben? _ Iwan Santoro: Ja, wobei, da
hätten die glaub nicht zur Freude bei der Stadtverwaltung Übrigens
schweizweit sind aktuell noch 1,3 % Wohnungen zu haben. Also es
gibt doch noch einige leere Wohnungen, nur stehen die leider nicht
immer dort, wo die Nachfrage am grössten ist. _ Susanne Stöckl: Ja,
das ist so ein bisschen wie mit Schuhen, wo der Verkäufer sagt Also
mir haben die schwarzen High Heels schon eine Nummer nicht mehr in
ihrer Größe. Und ich denke so Ja gut, danke für nichts. _ Iwan
Santoro: Ja, das Problem kenne ich allerdings mit den High Heels
Schuhen. _ Susanne Stöckl: Also Fakt ist jedenfalls wir haben in
der Schweiz ein Problem. Es gibt nur noch wenige freie Wohnungen
und man fragt sich natürlich, was ist der Grund? Bei den High Heels
ist klar es werden einfach zu wenige in meiner Größe hergestellt,
weil 42 wird halt nicht so oft nachgefragt. Bei den Wohnungen denke
ich mir, da ist ja die Nachfrage da und das weiß man auch nicht
erst seit gestern. Ivan Also, warum gibt es so wenige? _ Iwan
Santoro: Ja, es gibt mehrere Gründe. Also zum einen Zuwanderung.
Wir haben latent ein starkes Bevölkerungswachstum in der Schweiz,
vor allem wegen der Zuwanderung. Dann es wird zu wenig gebaut, aus
welchen Gründen auch immer und wir brauchen immer mehr Platz. _
Susanne Stöckl: Also sprich, weil wir immer mehr Menschen in der
Schweiz sind. _ Iwan Santoro: Nein, auch wir selbst pro Kopf
brauchen immer mehr Wohnraum. _ Susanne Stöckl: Okay, dann ist es
ja. Also du hast gesagt Zuwanderung. Es wird zu wenig gebaut, wir
brauchen immer mehr Platz. Und da denke ich, bei dem Platzthema ist
das ja etwas, das jeder von uns quasi selbst beeinflussen kann.
Denn beim Thema Zuwanderung habe ich als Individuum nur bedingt
Einfluss. Beim Bauen auch, aber eben beim Platz, den ich für mich
selbst brauche. Da habe ich ja direkt einen Hebel. Und irgendwie
ist das auch was, das ich nicht so auf dem Schirm hatte. Diesen
Punkt. Und darum möchte ich diesen letzten Punkt mit dir in dieser
Folge ein bisschen ausführlicher anschauen, nämlich wie viel Platz
brauchen wir und welche Lösungen gibt es da? Erst mal zu den
nackten Zahlen. Ivan Wie viel Platz beansprucht jeder, jeder
Einzelne von uns? _ Iwan Santoro: Da habe ich das Bundesamt für
Statistik konsultiert. Die haben ja alle Zahlen, die uns irgendwie
interessieren könnten. Und die zeigen mir, dass 2021 es sind die
neuesten Zahlen, da wurden pro Kopf 46,6 Quadratmeter Wohnraum
beansprucht. Also jede Person in der Schweiz braucht soviel und die
Tendenz ist steigend, wie die Jahre vorher zeigen. Denn ein Jahr
vorher waren es noch 46,3, dann 46,02012 waren es noch 45
Quadratmeter. Es steigt also dauernd an? _ Susanne Stöckl: Zu
Deutsch Wir machen uns immer mehr breit. _ Iwan Santoro: Absolut
und spannend ist noch der Kantonsvergleich. Gibt es grosse
Unterschiede? Im Kanton Thurgau beispielsweise ist der
Durchschnittswert am höchsten, in Genf am tiefsten. Irgendwie liegt
es auch auf der Hand. Thurgau, Land, Kanton Genf, Stadt, Kanton. _
Susanne Stöckl: Wie sieht es eigentlich da in Zürich aus? Vor allem
jetzt in der Stadt Zürich interessiert mich, wo du ja unterwegs
warst. _ Iwan Santoro: In der Stadt Zürich sind es 39 Quadratmeter
pro Kopf, also auch unterdurchschnittlich und bei städtischen
Wohnungen gar nur 31 Quadratmeter pro Kopf. _ Susanne Stöckl:
Setzen wir das Ganze mal ein bisschen in Relation also auch zum
Ausland, damit man sieht, wo die Schweiz steht. Wie viel Platz
braucht man denn da pro Kopf? _ Iwan Santoro: Also im Vergleich? In
Deutschland ist es leicht mehr als bei uns mit 47,7 Quadratmeter.
Österreich liegt mit 46,3 ganz leicht tiefer. Deutlich sind die
Unterschiede in Frankreich und in Italien, vor allem in Italien. Da
ist der Wohnraum pro Kopf bei 31 Quadratmeter wirklich deutlich
weniger. _ Susanne Stöckl: Gut, zurück in die Schweiz. Ich habe
gelernt Wir liegen ungefähr beim Platzbedürfnis bei Deutschland und
Österreich, und die Tendenz geht nach oben. _ Iwan Santoro: Das ist
nicht einfach Peanuts, wenn man mal die letzten 20 Jahre so
anschaut, wie unser Platzanspruch oder das Bedürfnis gestiegen ist,
mache ich ein Beispiel. Wenn in den letzten 20 Jahren fünf neue
Wohnungen gebaut wurden, so wurde eine nur deshalb gebaut, weil wir
immer mehr Platz brauchen. _ O-Ton: Wir haben den Wohlstandszuwachs
vor allem darum steigt ja der Flächenkonsum. _ Iwan Santoro: Das
ist Thomas Kessler. Er war jahrelang Stadtentwickler für Basel und
ist jetzt auch als Selbstständiger auf diesem Gebiet tätig. _
O-Ton: Heute sind sehr viele Leute für sich alleine. Eine Wohnung.
In der Stadt ist jede zweite Wohnung von einer einzigen Person
bewohnt. Und die Wohnungen, wo man vor 70 Jahren gebaut hat für
kleine Familien, für 4 bis 5 Personen, werden heute von maximal
zwei Personen bewohnt. _ Iwan Santoro: Und das betrifft eben vor
allem die Städte, wo Wohnraum schon heute knapp ist. Auch wenn eine
ein oder zwei Zimmer Wohnung klein ist, man ist halt schnell mal
auf 50, 60 oder sogar mehr Quadratmeter pro Person. _ Susanne
Stöckl: Also Singles sind das Problem und du natürlich. _ Iwan
Santoro: Naja, also für Thomas Kessler sind es eher Achtung, die
Alten. _ O-Ton: Wenn man nur drüber rede. Wie wohnen Rentner und
Betagte? _ Susanne Stöckl: Oha. Warum? _ O-Ton: Weil Familien in
der Regel wohnen. Vernünftig und da Zahl Kinder dynamischer sind.
19, 70, also seit 50 Jahren. Wir sind jetzt im großen Buch.
Statistisch gesehen gehen jetzt viel aus der Boomer Generation und
ich dazugehöre in die Rente. Und nachher haben wir viele Rentner,
noch mehr und natürlich auch Betagte. Wir müssen nur darüber reden
Wie wohnt man im Alter? _ Susanne Stöckl: Also die alten Leute sind
das Problem. _ Iwan Santoro: Ja, seiner Meinung nach. _ Susanne
Stöckl: Na toll. Und was will er machen? Was schlägt er vor? Alle
Rentnerinnen und Rentner in kleinere Wohnungen verfrachten? _ Iwan
Santoro: Nein, ihm schwebt so eine Art Wohnungstauschbörse vor.
Erkläre ich aber später dann noch. _ Susanne Stöckl: Okay, ich bin
gespannt. Aber gut, bleiben wir noch ein bisschen bei der
Problematik mit zu viel Wohnraum, den wir brauchen. _ Iwan Santoro:
Ja, das sieht zum Beispiel auch Architektin Sybille Wälti als einen
Treiber für die Wohnungsknappheit. _ O-Ton: Was natürlich nicht
geholfen hat, ist, dass der WohnflächenKonsum pro Kopf zugenommen
hat. Das hat vor allem auch damit zu tun Wir können uns leisten. _
Iwan Santoro: Welte ist Forschungsleiterin am ETH Wohnforum und
beschäftigt sich tagaus tagein eigentlich einfach damit, wie man
möglichst effektiv und intelligent baut, damit man eben in der
kleinen und engräumigen Schweiz nicht noch mehr Bauland verbraucht.
_ Susanne Stöckl: Also gut, ich mache mal hier kurz ein
Zwischenfazit. Wir kennen jetzt die Gründe für die Wohnungsnot.
Erstens Zuwanderung. Zweitens Es wird zu wenig gebaut. Und eben
dieses große Thema, dass wir zu viel Platz beanspruchen, Müssen wir
uns da jetzt alle selber an die Nase nehmen oder wäre es schuld an
unserer Wohnungsnot? _ Iwan Santoro: Für Thomas Kessler sind es wir
haben es gehört die Alten. Für Michael Tonki vom Mieterverband ist
der Bund schuld. Der mache eigentlich gar nichts für die Förderung
des gemeinnützigen Wohnungsbaus, meint der Vizepräsident des
Mieterverbandes und Raumplanerin Sybil Wälti wiederum sieht die
Schuld eher bei den Kantonen und Gemeinden. _ Susanne Stöckl: Okay,
jetzt haben wir eigentlich vor allem das Negative angesprochen
Schuldige Probleme. Kommen wir doch mal zum Konstruktiven, also den
Lösungen. Wie kann man das Platzproblem lösen? _ Iwan Santoro: Iwan
als Raumentwickler in Sybil Welt ist überzeugt Indem man eben das
Raumplanungsgesetz endlich durchsetze. _ O-Ton: Wie man den
WohnflächenKonsum pro Kopf könnte senken, wenn man eigentlich das
Raumplanungsgesetz vollzieht und den zentralen Ort mehr Wohnraum
schafft. _ Susanne Stöckl: Und ich weiß, Raumplanungsgesetz, das
sind einige hängen geblieben, müssen wir noch schnell drüber reden.
Wie soll das Raumplanungsgesetz die Wohnungsnot lindern? _ Iwan
Santoro: Ja, ich weiß, das tönt jetzt auf den ersten Blick wirklich
paradox, weil das Raumplanungsgesetz will ja weniger Bauland
einzonen und trotzdem soll es mehr Wohnungen geben. Aber genau das
soll eben die Wirkung sein, um die Zersiedelung zu stoppen,
verlangt dieses Gesetz haben wir übrigens vor zehn Jahren darüber
abgestimmt und gut geheißen, dass nicht mehr neu auf der grünen
Wiese gebaut wird, dafür eben gleichzeitig auf der bestehenden
Wohnfläche kompakt gebaut wird, also nach innen verdichtet, dort
eben, wo auch Wohnraum stark nachgefragt ist. Agglomerationen,
Städte. _ Susanne Stöckl: Es macht keinen Sinn, dass man irgendwo
auf der grünen Wiese baut, sondern dort, wo es gebraucht wird. _
Iwan Santoro: Genau weil das gibt es immer noch. Da wird irgendwo
werden Wohnblöcke erstellt. Beispiel Huttwil im Kanton Bern ist so
ein Beispiel. Das ist die Gemeinde mit einer der höchsten
Leerwohnungsbestände. Schöne neue Bauten. Niemand will sie. Damit
die Städte und Gemeinden auf der gleichen Fläche neu mehr Wohnungen
bauen können, werden Bauverordnungen entsprechend angepasst. _
O-Ton: Man derart viel Fläche verbaut? Ich bin absolut überzeugt
schon lange, dass die Fläche längstens langt für 10 Millionen. Das
als Stadtentwickler habe ich das schon vor zehn Jahren gesagt. Man
muss die bestehende Fläche intelligent verdichten. _ Susanne
Stöckl: Also Thomas Kessler sagt hier auch für eine 10 Millionen
Schweiz wäre Platz da. _ Iwan Santoro: Und für Kessler müsse man da
nicht den Staat bemühen. Es braucht einfach innovative Ideen und
eben kreative Architekten. _ O-Ton: Es geht schon längstens
attraktive Modelle, ich nenne jetzt mal so in Time in St.Gallen in
der Stadt. Ehemalige grosse Fabriken hat man umgebaut, hat ganz
viele kleine Eigentumswohnungen gebaut für Menschen ab Mitte 50.
Die Hälfte der Personen sind geschieden, Kinder ausgeflogen und das
Projekt funktioniert seit mehreren Jahrzehnten. _ Iwan Santoro:
Also das ist jetzt ein Beispiel, wo auf bestehendem Bauland auf
bestehender Fläche viel mehr neue Wohnungen für viel mehr neue
Leute entstehen. Solche Projekte gibt es natürlich auch in anderen
Städten bereits, aber eben noch viel zu wenige. Für Sybil. Welty
Müssen deshalb die Gemeinden endlich vorwärts machen mit
verdichten? _ O-Ton: Jetzt ist es halt einfach wirklich so, dass in
den Grundordnungen zum Teil noch aufstocken. Man kann eben etwas
abreissen und 50 % mehr. Aber was wir eigentlich brauchen ist, wenn
man etwas abreißt, 203 100 % mehr Wohnungen oder Einwohner vor
allem, oder? Und das ist etwas, wo man bis jetzt dem sind uns noch
nicht getraut haben oder sich Gemeinden und Städte nicht getraut
haben, die Rahmenbedingungen zu schaffen. _ Iwan Santoro: Also man
kann das jetzt gut finden oder nicht. Fakt ist Wenn wir jetzt
wieder Zürich als Beispiel nehmen, da gibt es eine neue Bau und
Zonenordnung und das Volk hat die abgesegnet. Also die Bevölkerung
will das. Die lässt zu, dass man verdichtet baut, mehr Wohnungen
auf gleichem Raum schaffen kann, aber es wird einfach zu wenig
umgesetzt. Würde man das nämlich konsequent machen, so ist die Welt
überzeugt, wäre die Schweiz auch für zehn, zwölf, oder 16 Millionen
Menschen gewappnet, ohne dass neues Land verbaut werden müsste. _
Susanne Stöckl: Weil du es gerade gesagt hast Die Stadt Zürich
müsste dann quasi die Privaten zwingen, mehr zu verdichten. _ Iwan
Santoro: Genau. Und da ist halt das Problem. Es ist die Möglichkeit
jetzt da, aber zwingen kann die Stadt nicht. _ Susanne Stöckl: Weil
du gerade gesagt hast, das mit den 16 Millionen Menschen in der
Schweiz musste. _ Iwan Santoro: Ich auch schlucken. Ich _ Susanne
Stöckl: stell mir das so vor 16 Millionen Menschen auf dem gleichen
Platz wie jetzt und weiter in die Höhe bauen, damit mehr Leute
quasi auf die gleiche Fläche passen. Erinnert mich so ein bisschen
an die großen Metropolen Hongkong oder New York im Ausland. Schauen
wir doch direkt mal über die Grenze an dieser Stelle. Wie sieht es
denn in anderen Städten und Ländern aus? Wie lösen die das Problem
mit dem Wohnraum? _ Iwan Santoro: Ja, da nehmen wir doch mal Wien
als Vergleich. Wien finde ich immer gut, weil Wien gilt ja als
lebenswerteste Stadt Europas in allen Rankings. Da sind wir immer
ein bisschen neidisch. In der Schweiz, weil man hat immer das
Gefühl, Zürich sei Rambo, Bern also. Bern ist auch schön. Ja, Wien
gilt als Mieterparadies. 60 % aller Menschen, und das ist eine
Millionenstadt, wohnen in städtischen Wohnungen. Ich war übrigens
gerade kürzlich in Wien und habe aber selber gesehen, wie da gebaut
wird. Da steht dann immer so ein Wohnhausanlagen an Wohnblöcken
steht da immer errichtet von der Gemeinde Wien in den Jahren 1951
bis 53 usw. Über 60 % der Millionen Bevölkerung leben wie gesagt
dort. Die Stadt Wien besitzt 220.000 Wohnungen. Vergleich Zürich
neun 1/2 1000. Und diese Mieten, die sind dann wirklich günstig.
Allerdings gibt es auch Kritik. Da heißt es beispielsweise, viele
Wohnungen seien total überaltert und schlecht im Schuss, viele
hätten keine eigene Heizung und kein Bad. _ Iwan Santoro: Das muss
man dann noch selbst als Mieter einbauen. _ Susanne Stöckl: Aber
Wien macht da immerhin schon was. Die _ Iwan Santoro: machen viel
und das wirklich schon seit 100 Jahren. In Kanada, konkret Calgary,
da will man auch was machen gegen die Wohnungsnot. Und zwar hat man
gelernt aus der ganzen Zeit. Da stehen jetzt sehr viele Büroflächen
leer, Die werden jetzt unbürokratisch in Wohnungen umgewandelt. _
Susanne Stöckl: Ich erinnere mich daran das war ein Thema auch bei
uns in der Schweiz. Immer mehr Leute machen Homeoffice, zumindest
gefühlt. Wie sieht es denn hierzulande aus mit eben leeren Büros?
Das habe ich. _ Iwan Santoro: Expertin Sybille Welty auch gefragt.
Und sie findet diese Umnutzung, das sei nicht so einfach und vor
allem nicht günstig. Es müssten ja dann meistens Küchen und
richtige Bäder installiert werden. Auch die Raumaufteilung sei
schwierig, also von einem Bürohochhaus dann zu Wohnungen
umzufunktionieren. Sie sieht hier keinen wesentlichen Ansatz, um
die Wohnungsknappheit zu lindern. Ich habe auch. _ Susanne Stöckl:
Schon von Ländern gehört, die sagen wir enteignen einfach. Wir
wissen, da gibt es Wohnungen und die vermieten, die werden jetzt
einfach vermietet. _ Iwan Santoro: Das war Portugal, die
Linksregierung, die will dort wirklich Eigentümer zwingen,
leerstehende Apartments zu vermieten. Denn in Portugals Städten,
vor allem in Lissabon, da treibt die Wohnungsnot die Menschen aus
den Zentren. Ich habe letzthin eine Dokumentation gesehen, da
entstehen neue Slums, und das in Europa, weil man sich eben keine
Wohnung mehr leisten kann. Und gleichzeitig gibt es in diesem Land
mit 10,5 Millionen Einwohner über 700.000 leere Wohnungen. Und die
sollen jetzt quasi zwangsvermietet werden. Also wenn das wirklich
durchkommt, dann wäre das europaweit ein Novum. _ Susanne Stöckl:
Also der Ansatz ist ja grundsätzlich verständlich. Man hat Wohnraum
und will als Regierung, dass der vermietet wird. Aber ja, mit
Zwangsmaßnahmen. Schwierige Kiste. _ Iwan Santoro: Der Schweizer.
Unvorstellbar, würde ich jetzt mal sagen. Aber _ Susanne Stöckl:
wir haben vorhin auch den Vorschlag von der RaumEntwicklerin
Sybille Welty gehört, was Ihrer Meinung nach die Politik
hierzulande machen soll. Wie sieht es denn da aus in der Schweiz?
Welche Lösungsansätze gibt es bei uns? _ Iwan Santoro: Also hätten.
Von so radikalen Massnahmen wie in Portugal ist man hier weit
entfernt. So wurde beispielsweise die Forderung nach einer
gesetzlichen Mindestwohnungsbelegung schweizweit, wie es zum
Beispiel die Stadt Zürich macht, bei ihren Wohnungen oder viele
Genossenschaften. Die wurde vom Mieterverband wieder
fallengelassen. _ Susanne Stöckl: Aber müssen wir vielleicht noch
mal ganz kurz erklären. _ Iwan Santoro: Ja, das funktioniert so Ab
einer Drei Zimmer Wohnung gilt für die städtischen Wohnungen in
Zürich die Formel Anzahl Zimmer -1 für die Belegung, also. _
Susanne Stöckl: Einer vier Zimmer Wohnung nach Adam Riese müssen
mindestens drei Leute wohnen in einer fünf Zimmer Wohnung. Vier
Leute. Und so weiter und so fort. _ Iwan Santoro: Genau davon ist
man aber abgekommen. Stattdessen plädiert der Mieterverband für die
Einrichtung von einer Wohntauschbörse. Das haben wir eingangs mal
erwähnt. Häßler hat diese Idee auch, dass man also die Mietverträge
einfach tauschen kann, mit der Garantie, dass es keine
Mietzinserhöhungen gibt. Also Beispiel eine ältere, alleinstehende
Person tauscht ihr Einfamilienhaus mit einer
Zweieinhalbzimmerwohnung, muss dann aber nicht mehr Miete bezahlen.
Das tönt zwar paradox, ist aber manchmal möglich, dass das teuer
wird. Eine Zweieinhalbzimmerwohnung als das alte Haus und umgekehrt
muss die Familie auch nicht mehr zahlen. Stadtentwickler Thomas
Kessler findet das gut, will es aber auf freiwilliger Basis
eigentlich einfach. Man müsse das einfach machen. Sie bewältigt,
ist skeptisch. Sie sieht hier einen zu großen administrativen
Aufwand. Sie könnte sich eher ein Bonus Malus System vorstellen.
Wer wenig Wohnraum beansprucht, der wird belohnt. Wie genau, Da hat
sie noch keine Antwort. Mit Steuererleichterungen oder. _ Susanne
Stöckl: So, da käme ich dann wieder ins Spiel. Bonussystem? Genau.
Und du kämst relativ schlecht weg. _ Iwan Santoro: Gut, aber ich
zahle auch Steuern in Zürich. _ Susanne Stöckl: Und wir lassen das
Thema. Wir fassen zusammen Die Fachleute sind sich nicht wirklich
einig, welche Lösung die beste wäre in der Politik, nehme ich an,
sieht es ähnlich aus. _ Iwan Santoro: Ja, die Rezepte respektive
Forderungen der Linken, die sind eigentlich klar Mehr gemeinnützig
bauen und mehr Richtung Kostenmiete statt Marktmiete. Hier plant
der Mieterverband übrigens eine neue Initiative. In der Stadt
Zürich wird demnächst über eine Vorlage abgestimmt, welche für mehr
gemeinnützige Wohnungen sorgen soll. Kommt natürlich auch von der
Linken. Das sieht dann so aus Die Stadt soll Geld aus einem Fonds
zur Verfügung stellen, damit die Mieten in diesem Wohnhäusern dann
tief gehalten werden können. _ Susanne Stöckl: Und was schwebt den
Bürgerlichen vor? _ Iwan Santoro: Also die plädieren vor allem
dafür, dass Bauvorschriften abgebaut werden, also damit man eben
schneller und unkomplizierter bauen kann. Die FDP verlangt zudem,
dass die Lärmschutzvorschriften gelockert werden, weil jetzt ist es
ja so, dass viele Bauprojekte blockiert sind, weil diese Projekte
an stark befahrenen Strassen stehen. Die SVP sieht zudem das
Problem bei der anhaltend hohen Zuwanderung. Sie will eben diese
begrenzen, damit es genügend Wohnungen für Inländer hat. _ Susanne
Stöckl: Die Forderung Die sind klar. Ist natürlich jetzt die Frage
Was macht die Regierung, der Bundesrat? Das Problem ist ja
offensichtlich bewusst, denn gerade erst letztens gab es ja diesen
runden Tisch wegen der Wohnungsnot. Was kam denn da eigentlich
raus? Sie waren ja. Da _ Iwan Santoro: haben sich ganz viele Player
getroffen, hier in Bern. Und da hat man sich dann darauf geeinigt,
dass man einen Aktionsplan machen will, um die Bauverfahren zu
vereinfachen. Also du merkst schon, eigentlich ist da nichts
rausgekommen. Aber eins darf man bei all dem auch nicht vergessen
bei der Frage, wer seine Schuld an der Wohnungsnot. Da müssen wir
uns alle auch an der eigenen Nase nehmen, also die Bevölkerung.
Denn viele Projekte sind auch durch Einsprachen und
Volksabstimmungen blockiert oder versandet. Beispiel hier wieder
aus Zürich die Stadionhochhäuser in Zusammenhang mit dem neuen
Stadion. Alles blockiert, um nur ein Projekt jetzt zu nennen. _
Susanne Stöckl: Die beim Hardturm dort? _ Iwan Santoro: Genau. _
Susanne Stöckl: Apropos Zürich Gehen wir noch mal zurück in die
Dreieinhalbzimmerwohnung mitten in der Stadt, wo du mit dabei warst
und die Leute ja Schlange gestanden sind. Die Leute müssen jetzt
einfach hoffen, dass sie die Wohnung bekommen, wenn sie ihnen denn
überhaupt gefallen hat. _ Iwan Santoro: Die beiden Studenten da,
Julian und Leon, die waren wirklich begeistert von der Wohnung, vor
allem auch von der Küche. _ O-Ton: Also von der Kochherd. Ich
glaube, wir beide finden es mega schön. Also wir sind ja beide
gerne am Kochen und also ja, es ist schon mal dass das Plus sieht
wirklich schön aus. _ Iwan Santoro: Ja und begeistert war übrigens
auch ich, dass ich jetzt wirklich Zürcher Finish, Also diese Küche,
die ist top gebaut. Das ist dann nicht so wie in wo man dann selber
noch alles mitbringen muss. Auch Veronika und Margherita, die in
Zürich studieren und eine WG gründen wollen, waren auch ganz aus
dem Häuschen und wollten im Anschluss an die Besichtigung noch mal
im Bewerbungsschreiben Gas geben und für sich werben. _ Susanne
Stöckl: Und hat es geklappt? _ Iwan Santoro: Leider nein. Weder
Margarita, Veronika noch Leon und Julian haben die Wohnung
bekommen. Die Stadt Zürich legt übrigens Wert darauf, dass ab der
Besichtigung kein Zufallsprinzip mehr entscheidet, sondern dass man
nach den Kriterien des Mietreglements und der Bewerbungsunterlagen
vorgeht. Es gelte Das Vier Augen Prinzip hat die Stadt auch noch
präzisiert. _ Susanne Stöckl: Also wer hat sie jetzt bekommen? Die
Wohnung. Also weißt du das? _ Iwan Santoro: Ja, ich habe
nachgefragt. Und ich habe die Antwort gekriegt. Eine
alleinerziehende Mutter mit einem Kind, die So hat mir eben die
Stadt Zürich geschrieben, in einer kleinen Übergangswohnung gewohnt
hat und dringend auf ein Neues Zuhause angewiesen war. Schön, oder?
_ Susanne Stöckl: Auf die Gefahr hin, dass jetzt alle Studierenden
hässig auf mich sind. Aber ich finde das jetzt eigentlich schon
eine gute Entscheidung. Ich meine so als Studentin. Ich erinnere
mich, kann so schnell mal noch irgendwie in einer anderen WG
unterkommen, bist du einfach irgendwie flexibler. Aber als
alleinerziehende Mami ist schon ein bisschen schwieriger und
schwierig Ist genau das richtige Schlusswort für diese Folge, denn
ihr habt es gemerkt. Lösungen für die Wohnungsnot in der Schweiz
sind zumindest in großem Stil nicht in Sicht, auch wenn an einigen
Orten, in einigen Städten und Gemeinden. Wir erinnern uns an das
Projekt in St. Gallen interessante Sachen umgesetzt werden oder
geplant sind. Und auch wenn sich die Politik durchaus des Problems
bewusst ist. _ Iwan Santoro: Ja, meine beiden Expertinnen, also
Sybille Welty und Thomas Kessler, die haben dann auch einigermaßen
desillusioniert gewirkt, als ich sie auf die Zukunft ansprach. Sie
meinen beide, die Schmerzgrenze ist offenbar wirklich einfach noch
immer nicht erreicht. Und so sieht es danach aus, auch um wirklich
konsequent zu verdichten. Aber das wird wohl bald nicht mehr anders
gehen, wenn dann auch noch das letzte bestehende Bauland verbaut
ist. _ Susanne Stöckl: Also desillusionierte Fachleute höre ich da
raus. Ich persönlich werde jedenfalls in meiner etwas zu klein aber
schönen Wohnung bleiben und mich keinesfalls wieder raus in den
Wohnungsdschungel begeben. Es sei denn. _ Iwan Santoro: Ivanja. _
Susanne Stöckl: Wir beide tauschen also du bekommst meine Wohnung,
die für euch beide und ihr seid nur zwei, auch wenn der Hund mit
dazu kommt, die ist für euch beide easy groß genug und wir ziehen
einfach in eure. Was ist das? Sechs sieben Zimmer Wohnung. _ Iwan
Santoro: Hallo Fünfzimmerchen. _ Susanne Stöckl: Das war's mit
einfach Politik für heute. Und Iwan Santoro bitte locker. Das mit
dem Wohnungstausch werden wir übrigens noch weiter aushandeln. Ist
okay. Okay. Ach, und übrigens, das mit dem Mangel, das ist im
Moment ja nicht nur bei den Wohnungen ein Thema, sondern auch beim
Thema Medikamente. Und das beschäftigt uns. In der nächsten Folge
von einfach Politik Der Medikamentenengpass Haben wir schon alle
davon gehört oder vielleicht auch schon selbst erlebt. Ich weiß
nicht, ob ihr selber auch schon in der Apotheke standet und das
Antibiotikum, das ihr gebraucht habe, gab es nicht mehr. Oder
Paracetamol fürs Kind ausverkauft. Uns interessieren da eure
Erfahrungen und Beobachtungen mit dem Medikamentenengpass. Schickt
uns einfach eine Sprachnachricht an 0798 100 598757. Und damit sage
ich Tschüss für heute. Wo auch immer ihr unseren Podcast gehört
habt, in eurer zu kleinen oder zu großen oder passenden Wohnung
oder mit den Kopfhörern in der Apotheke. _ Susanne Stöckl:
Produziert hat die Folge Silvan Zemp am Mikrofon war Susanne
Stöckl.
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