«Willkommen in der Schweiz, Ukrainer:innen», 1: Das Versprechen
Die Schweiz machte ein grosses Versprechen. Die Ukrainerinnen und
Ukrainer sollen hier rasch eine neue Heimat finden mit Sicherheit,
Unterkunft und Arbeit. Doch jetzt zeigen sich Risse in der
Willkommenskultur und die Frage taucht auf: Ist die Schweiz ...
24 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 2 Jahren
Die Schweiz machte ein grosses Versprechen. Die Ukrainerinnen und
Ukrainer sollen hier rasch eine neue Heimat finden mit Sicherheit,
Unterkunft und Arbeit. Doch jetzt zeigen sich Risse in der
Willkommenskultur und die Frage taucht auf: Ist die Schweiz
überfordert? «Willkommen in der Schweiz, Ukrainer:innen» haben die
Schweizer Behörden ausgerufen. Bundesrätin Karin Keller-Sutter
versprach, dass die Schweiz unbürokratisch helfen werde. Immer
wieder wurde betont: Die vom Krieg Vertriebenen, die ukrainischen
Flüchtlinge, sollen schnell Unterkunft, Betreuung und Sprachkurse
erhalten. Sie sollen hier zur Ruhe kommen und, wenn sie länger
hierbleiben müssen, für sich selbst sorgen können. Doch nun zeigt
sich: Das grosse Ziel könnte verfehlt werden. Denn die Hilfe kommt
bei vielen Ukrainerinnen und Ukrainern nicht an. Sie profitieren
nicht vom Schutzstatus S, der erstmals ausgerufen wurde; der ihnen
mehr Möglichkeiten bieten sollte als anderen Flüchtlingen. Wir
treffen bei unseren Recherchen Yelena und Yeva – bei einer
Essensausgabe der Caritas, zusammen mit vielen anderen ukrainischen
Frauen. Die beiden haben zu wenig Geld zum Leben. Sie erhalten von
der Gemeinde Thal 375 Franken pro Person und Monat, sagen sie. Und
sind praktisch auf sich selbst gestellt. Von der Gemeinde erhalten
sie kaum Hilfe, kein Zugang zu Sprachkursen oder psychologische
Betreuung. Keine Hilfe bei der Suche nach Arbeit. Sie möchten nur
noch nach Hause – in ein kriegsversehrtes Land. Aber auch eine
Rückkehr können sie sich nicht leisten. Warum die Hilfe bei den
beiden Ukrainerinnen nicht ankommt, wollen wir von den Behörden
wissen. Und erhalten keine Antwort. Wir erfahren im Verlaufe der
Recherchen auch weshalb: Viele Gemeinden sind selbst überfordert
von der Aufgabe. Sie rufen um Hilfe bei Kanton und Bund – und
fühlen sich ungehört. Gleichzeitig steigt die Zahl der
Ukrainerinnen und Ukrainer, die in der Schweiz ankommen, weiter
stark an. Steuern wir auf ein grosses Problem zu wegen des
Versprechens, das die Behörden in guter Absicht gegeben haben? Auf
jeden Fall steigt die Zahl der Anfragen verzweifelter Ukrainerinnen
und Ukrainer bei Inna Praxmarer von der Caritas Beratungsstelle
Zürich weiter an. "Willkommen in der Schweiz Ukrainer:innen" -
Folge 2: "Die Überforderung" folgt hier in diesem Kanal am 7. Juli
2022 Hotspot ist ein Podcast von SRF. Wollt ihr uns etwas
mitteilen? Dann schreibt uns auf hotspot@srf.ch Inhalt und
Recherche: Simon Jäggi und Stefan Brand, Produktion: Philip Meyer,
Sounddesign: Thomas Baumgartner, Mitarbeit: Recherche & Archive
SRF
Ukrainer sollen hier rasch eine neue Heimat finden mit Sicherheit,
Unterkunft und Arbeit. Doch jetzt zeigen sich Risse in der
Willkommenskultur und die Frage taucht auf: Ist die Schweiz
überfordert? «Willkommen in der Schweiz, Ukrainer:innen» haben die
Schweizer Behörden ausgerufen. Bundesrätin Karin Keller-Sutter
versprach, dass die Schweiz unbürokratisch helfen werde. Immer
wieder wurde betont: Die vom Krieg Vertriebenen, die ukrainischen
Flüchtlinge, sollen schnell Unterkunft, Betreuung und Sprachkurse
erhalten. Sie sollen hier zur Ruhe kommen und, wenn sie länger
hierbleiben müssen, für sich selbst sorgen können. Doch nun zeigt
sich: Das grosse Ziel könnte verfehlt werden. Denn die Hilfe kommt
bei vielen Ukrainerinnen und Ukrainern nicht an. Sie profitieren
nicht vom Schutzstatus S, der erstmals ausgerufen wurde; der ihnen
mehr Möglichkeiten bieten sollte als anderen Flüchtlingen. Wir
treffen bei unseren Recherchen Yelena und Yeva – bei einer
Essensausgabe der Caritas, zusammen mit vielen anderen ukrainischen
Frauen. Die beiden haben zu wenig Geld zum Leben. Sie erhalten von
der Gemeinde Thal 375 Franken pro Person und Monat, sagen sie. Und
sind praktisch auf sich selbst gestellt. Von der Gemeinde erhalten
sie kaum Hilfe, kein Zugang zu Sprachkursen oder psychologische
Betreuung. Keine Hilfe bei der Suche nach Arbeit. Sie möchten nur
noch nach Hause – in ein kriegsversehrtes Land. Aber auch eine
Rückkehr können sie sich nicht leisten. Warum die Hilfe bei den
beiden Ukrainerinnen nicht ankommt, wollen wir von den Behörden
wissen. Und erhalten keine Antwort. Wir erfahren im Verlaufe der
Recherchen auch weshalb: Viele Gemeinden sind selbst überfordert
von der Aufgabe. Sie rufen um Hilfe bei Kanton und Bund – und
fühlen sich ungehört. Gleichzeitig steigt die Zahl der
Ukrainerinnen und Ukrainer, die in der Schweiz ankommen, weiter
stark an. Steuern wir auf ein grosses Problem zu wegen des
Versprechens, das die Behörden in guter Absicht gegeben haben? Auf
jeden Fall steigt die Zahl der Anfragen verzweifelter Ukrainerinnen
und Ukrainer bei Inna Praxmarer von der Caritas Beratungsstelle
Zürich weiter an. "Willkommen in der Schweiz Ukrainer:innen" -
Folge 2: "Die Überforderung" folgt hier in diesem Kanal am 7. Juli
2022 Hotspot ist ein Podcast von SRF. Wollt ihr uns etwas
mitteilen? Dann schreibt uns auf hotspot@srf.ch Inhalt und
Recherche: Simon Jäggi und Stefan Brand, Produktion: Philip Meyer,
Sounddesign: Thomas Baumgartner, Mitarbeit: Recherche & Archive
SRF
Weitere Episoden
24 Minuten
vor 2 Wochen
30 Minuten
vor 4 Wochen
27 Minuten
vor 1 Monat
37 Minuten
vor 1 Monat
31 Minuten
vor 1 Monat
In Podcasts werben
Kommentare (0)