Wissenschaftlich das Gewissen nähren

Wissenschaftlich das Gewissen nähren

Die Bergpredigt lädt zum Denken ein und verurteilt unsinniges Festhalten an Denkergebnissen von Vorgestern
9 Minuten
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Beschreibung

vor 1 Jahr

12. Februar 2023, 9.30 Uhr, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main,
6. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr A


Die Bergpredigt lädt zum Denken ein und verurteilt unsinniges
Festhalten an Denkergebnissen von Vorgestern


Rettet die Universitäten!


 


Es wird zu viel in Blasen gedacht. Das gehört zum Unwesen des
Bologna-Prozesses, der die universitär Handelnden entweder
ständig in Prüfungen treibt oder die Zeit frisst mit dem
ständigen Korrigieren und Bewerten von Prüfungen.


 


Studere (lat.) heißt: Sich einer Sache eifrig widmen. Sich
stundenlang darin vertiefen. Den gefundenen Antworten die neuen
Fragen abhorchen. Sich neu vertiefen. Angeleitet von einem
Professor, einem Bekenner, der demütig sagt, was er weiß – und
das ist immer nur seine Erkenntnis, die nichts anderes soll als
die Studenten anzufeuern, selbst zu erkennen.


 


Die Bergpredigt Jesu heizt den Studienwillen an. Nicht die Gebote
sind wichtig, sondern dass, was – damals, unter dem Wissen damals
– als Ergebnis formuliert wurde. Heute wissen wir mehr … und
manchmal auch weniger angesichts der Erkenntnis, was wir alles
nicht wissen, und müssen zu einem eigenen Urteil kommen.


 


Gewiss werden wir dessen nur im hochpersönlichen Gewissen, dass
zu bilden eine heilige Pflicht ist.


 


Ich vermisse im Synodalen Prozess der katholischen Kirche die
Wissenschaften, die sich mit demokratischen Diskursen und ihren
Möglichkeiten und Grenzen beschäftigen. Wo wird deren Expertise
gehört? Ich vermisse in den Hochschulen neben einer Kapelle deren
Stundenplan-Pendant: Theologische Tutorials, die die Studierenden
lehren, wie man über die Zahlen herrscht und sich verweigert, sie
zu vergötzen. Wo sind die Universitäten, deren Campus den Namen
verdient: Wo sich Professoren und Studenten der Fakultäten
zeigen, was sie entdeckt haben und sich befragen lassen von den
Kollegen … und neue Fragen darin entdecken für das eigene
Fachgebiet, auf die sie ohne diesen freien Diskurs nicht gekommen
wären.


 


Befragen Sie, was so scheinbar logisch und effizient auch im
Bildungssektor daher kommt mit dem pharisäerhaften: Das ist
besser für die moderne Welt und bereitet die Studenten besser
darauf vor. Es könnte sein, dass sich dieses progressiv sich
gebende Reden von einer „modernen Welt“ konservieren will, was
durch Neues Denken aufgebrochen gehört.

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