In Jesus mehr Heimat finden als im Gewohnten Wie die Gottesbegegnung uns zum kritischen Umgang ruft mit dem, was „auf der Hand liegt“.
17. Juli 2022, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 16. Sonntag im
Jahreskreis, C
13 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Jahren
17. Juli 2022, Liebfrauenkirche Frankfurt am Main, 16. Sonntag im
Jahreskreis, C
Es ist ein Segen, wenn man weiß, was zu tun ist. Allerdings kann
man dabei sein Herz sehr schnell verlieren an das
Sicherheitsbedürfnis der eigenen Seele. Dann wird die Gewohnheit
zum Hindernis für die wirkliche Begegnung.
Im Lukasevangelium erzählt Jesus mit dem Gleichnis vom
barmherzigen Samariter, dass es auf die Wachsamkeit im Augenblick
ankommt, die einen dazu bringen kann, die gewohnten Pfade zu
verlassen.
Der anschließende Besuch Jesu bei Maria und Martha wird zu einem
weiteren Beispiel. Martha ist ganz davon in Anspruch genommen,
ihre Gastgeberpflicht zu erfüllen. Sie weiß, was zu tun ist, wenn
da einer kommt, der auf Reisen ist. Die zu Jesu Füßen sitzende
Maria erkennt in Jesus, dass er selbst ein Gastgeber ist: Sie
isst vom Reich gedeckten Tisch seines Wortes.
Wachsam bleiben in allem, was wir vorhaben: Erkennen, dass im
Augenblick hören wichtiger sein kann als handeln. Der Neugier auf
das Unbekannte mehr Raum geben, und so eine neue Freiheit
entdecken. Hier erschließt sich der Sinn für Kontemplation: so
wichtig das nützliche ist, es muss immer wieder neue befragt
werden. Statt sich daraus die Liebe verabschiedet und dann wird
das nützliche zu einer scheppernden Wirklichkeit, in der die
Liebe nicht mehr klingen kann.
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