Beschreibung

vor 10 Monaten

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Biste schon mal an 'nem Penner vorbeigelaufen, der Dich nach 'ner
Münze angehauen hat? So 'ne leere Dose vorm Bauch, 'n
Elendsblick, und er fragt, obte 'nen Euro locker hast?





Wahrscheinlich haste da 'nen kurzen Moment gehabt, wo Du Dich mit
dem Typen gefühlt hast, oder? Dein Herz hat sich vielleicht 'n
bisschen geöffnet, und für 'nen Augenblick ward ihr irgendwie
miteinander connected.





Schau mal, Buddhismus dreht sich darum, aus dem Leiden
rauszukommen, alle Ursachen dafür loszuwerden. Wir alle
durchlaufen denselben Trip von Leid – das Ding mit Geburt,
Altern, Krankheit, und am Ende geht's mit 'nem großen Exit-Ticket
Richtung Tod.





Deshalb können wir alle irgendwie 'mit'-fühlen. Alle stecken wir
im selben Game fest, keiner kommt aus diesem Jam ewig raus, jeder
kriegt seine Portion Schmerz ab, jeder hat seine Wünsche,
Enttäuschungen, Erfolge und seine persönlichen Life-Momente.





Du denkst vielleicht kurz drüber nach, warum der Penner
ausgerechnet Dich um Kohle gebeten hat. Was hat der Typ erlebt,
welche Abfahrten haben ihn hierhergebracht, dass Ihr zwei genau
in diesem Moment aufeinandergetroffen seid? Was hat der Kerl
durchgemacht? Eventuell kommt in Dir so 'n Mitgefühl hoch, und
oft wünscht Du Dir, dass er aus diesem Schlamassel rauskommt,
dass er aus dem Leid-Zyklus ausbricht.





Durch die Connection zu dem Typen, genau in diesem schnellen
Moment, da tanken wir 'ne Portion Power. Diese Verbindung
zwischen uns Leuten, das ist so 'n kleiner Erleuchtungsmoment, 'n
Gefühl, als wärste irgendwie mit dem anderen Kerl verknüpft, mit
all seiner Verletzlichkeit, und das zeigt Dir Deinen eigenen
Schmerz und Dein eigenes Leid.





Mitgefühl, das Ding kannste aufbauen, wenn's Dich reizt. Aber was
auf der Kehrseite von Mitgefühl abgeht, sind Schadenfreude und
dieser üble Vibe, der 'n Stück aus unserer Unfähigkeit "zu
helfen" kommt, wenn wir denken, dass wir eigentlich 'nix machen
können – das zieht einen ziemlich runter.





Mitgefühl, das ist 'n Gefühl, das man klug einsetzen sollte, denn
sich selbst aus Mitleid über Bord zu werfen, das ist keine
clevere Lösung. Gleichzeitig sollten wir nicht wegen all den
abgefuckten Sachen, die auf der Welt passieren, unseren Mut
verlieren und uns nicht von der ganzen Negativität, die wir so
oft erleben, runterziehen lassen. Denn Buddha hatte mal 'nen
Spruch am Start, dass wir das Ganze nicht in "gut" oder
"schlecht" abchecken sollen, sondern einfach das Leben so nehmen
müssen, wie es kommt.





Wenn Du wieder meditierst, dann setz Dein Mitgefühl auf die
Leute, die Dir nicht so gebacken sind, die Du nicht ausstehen
kannst. Da kannste Dein Mitgefühl 'nen Boost geben.





Denn hier rockt die Line: Der Weg ist das Ziel!





Du kannst keine Leidenschaft haben, es sei denn, Du hast
Mitgefühl


- Elizabeth Taylor -



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