742-Das Streben der Menschen-Buddhismus im Alltag - von shaolin-rainer.de
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Beschreibung
vor 1 Jahr
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Im Buddhismus heißt es, dass alles,
was entsteht, auch wieder vergeht, sei es lebendig oder leblos.
Diese Vergänglichkeit aller Dinge bringt dem Menschen Leid und
erfüllt ihn mit Angst und Furcht. Viele
Menschen versuchen, diesem Schmerz und Leid
durch Aktivismus zu entkommen, während
andere sich zurückziehen und mit angezogener Handbremse leben.
Beide Wege führen zu einem anstrengenden und unerfüllten Leben.
Hier kann die Philosophie des
Erleuchteten zu mehr Klarheit und Disziplin führen.
Jedes Lebewesen strebt nach etwas. Leben kann
nicht ohne Streben existieren, die Samen streben aus der Erde,
das Kind strebt sich zu erheben, der Mensch an sich strebt nach
Errungenschaften. Vor allem strebt jedes Leben zuerst einmal
danach, überhaupt am Leben zu bleiben, nicht unter die Räder zu
kommen, vielleicht doch noch einen Ausweg zu
finden. Ein universelles Streben.
Jedes Lebewesen strebt nach Fortpflanzung,
nämlich nach der Erfüllung seiner physischer Bedürfnisse, der
Mensch aber strebt nach mehr, er sehnt sich nach Gemeinschaft und
Wohlbefinden, nach Sinn im Leben und Glück in seiner Existenz.
Das Leben ist ein ständiger, sich unablässig verändernder
Prozess, nichts bleibt gleich, alles unterliegt
dem Wandel und
dem Fortschritt. Ohne Veränderung und
Streben würde es das nicht geben, alles bliebe so, wie es gerade
ist.
Das Streben nach "weiter" und nach
"mehr" ist die natürliche Energie allen Seins, die,
einmal freigesetzt, nicht mehr zurückfliessen kann. Ausgelaufene
Milch kann nicht wieder in die Flasche gefüllt werden, eine
zerbrochene Vase wird trotz Reparatur nicht mehr wie neu sein,
ein verletzendes Wort kann nicht zurückgenommen werden. Das Leben
ist eine unablässige Abfolge von
Veränderungen, weshalb eben nichts von Dauer ist, alles
ist vergänglich.
In der Lehre des großen Lehrers wird
betont, dass das Leben ohne Veränderung nicht existieren kann und
Endlichkeit ein Grundsatz allen Lebens ist, weshalb wir über die
Grenzen hinauszugehen sollen, mit dem Streben
nach "weiter" und nach "mehr" leben
sollen.
Was hat die Menschheit aus
diesem Streben schon alles erschaffen?
Kunst und Kultur, Sprache und Schrift, Technik und Wissenschaft.
Zuerst war der Plan, in der Vorstellung erschuf ein Mensch ein
Bild, aus dem dann für alle Menschen ein Werkzeug wurde.
Fragen wie etwa die nach dem "Sinn des Lebens?, oder "Woher komme
ich?" und "Wohin werde ich gehen?" waren über alle Kulturen das
bestimmende Momentum, um den Einzelnen
anzutreiben in seinem Streben.
Jede Kultur beschäftigte sich mit der Endlichkeit einer jeden
Existenz und zog daraus die Energie für das Streben
nach "weiter" und nach "mehr", um die Zeit
auf diesem Planeten sinnvoll auszunutzen, um dem Leben einen Sinn
zu geben. In all der Unsicherheit und Unklarheit über die
elementaren Fragen des Lebens ein verständlicher Wunsch, aber
auch ein sinnloser.
Nach der Philosophie Buddhas erscheint in
der Akzeptanz aller Sinnlosigkeit die
Sinnhaftigkeit der eigenen Existenz, für mich bietet nur die
buddhistische Lehre einen ausreichenden Erklärungsansatz für die
Mysterien dieser Welt.
Wir müssen bereit sein zu versagen, zu scheitern, zu sterben,
denn nichts auf dieser Welt ist von Dauer,
weshalb ein jedes Anhaften auch völlig sinnfrei ist. Hätte
Kolumbus vor der Überfahrt Angst gehabt, dann wäre Amerika
wahrscheinlich immer noch "unentdeckt", viele Erfindungen und
Entdeckungen wären nie passiert.
Das Streben ist vorwärts orientiert,
nichts können wir "wiederbringen" oder "erneut erleben". Aber nur
da zu sitzen und eben zu existieren, weil ja (nach Buddha) nichts
dauerhaft bleiben wird und kann, das ist eben auch keine Lösung.
Der Tod kommt schnell genug, wie es da wohl mit dem Weg
weitergehen wird?
Der Weg ist für mich das Ziel!
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