725-Die Zugehörigkeit zum Buddhismus Teil 1-Buddhismus im Alltag - von shaolin-rainer.de

725-Die Zugehörigkeit zum Buddhismus Teil 1-Buddhismus im Alltag - von shaolin-rainer.de

6 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Die Verbundenheit mit dem
Buddhismus schenkt uns ein tiefes Gefühl der
familiären Zugehörigkeit, das uns von einer Gemeinschaft
Gleichgesinnter umarmt fühlen lässt. Dies kann unsere
Entschlossenheit zur Praxis stärken.


Religiöse Gemeinschaften werden zu einer
bedeutenden Säule in unserem Leben, und die Teilnahme an ihnen
wird häufig gefördert, um die Solidarität unter den Mitgliedern
zu stärken, Mittel zu beschaffen und soziale, religiöse und
politische Ziele zu unterstützen. Als soziale Institutionen sind
Religionen auf ihre Mitglieder angewiesen, um die komplexe und
dynamische Infrastruktur aufrechtzuerhalten,
die Zeremonien, Rituale,
Versorgung und Löhne ermöglicht. An dieser Stelle möchte ich
darauf hinweisen, dass (aus meiner Sicht)
der Buddhismus eine Philosophie ist und eben keine
Religion. Gleichwohl haben sich über die Jahrhunderte
Riten und Gebräuche entwickelt, die von einer Religion eben nicht
zu unterscheiden sind.





Manchmal ist es für Anhänger
des Chan-Buddhismus eine
Herausforderung, ihr spirituelles Leben mit ihrem Engagement in
einer Chan-Gruppe,
einem Tempel oder
einem Kloster in Einklang zu bringen.
Es besteht die Möglichkeit, dass unser spirituelles Leben -
unsere Praxis des Chan-Buddhismus - durch die sozialen,
kulturellen und politischen Aspekte religiöser Gemeinschaften
beeinflusst werden kann.


Wenn wir uns einer Institution oder
einer Gruppe hingeben, sei es ein
angesehener Tempel (in meinem Fall der Shaolin Tempel) oder eine
kleine Freundesgruppe, die sich bei jemandem zu Hause trifft,
besteht die Gefahr, dass wir unwissentlich manipuliert werden.
Wir könnten dazu verleitet werden, Dinge zu denken und zu tun,
die nicht unbedingt unserem spirituellen
Wachstum dienen, sondern eher der Unterstützung der
Gruppe oder Institution. Gleiches gilt, wenn wir uns emotional an
einen spirituellen Führer binden, von
denen viele eine charismatische Ausstrahlung haben und solche
Beziehungen fördern. In solchen Fällen könnten wir eher dem
Führer dienen als unserer eigenen spirituellen Entwicklung. Wir
könnten fälschlicherweise glauben, dass
unser spirituelles Streben und unsere
Hingabe an den Führer oder die Gruppe gleichbedeutend sind.





Wenn du Teil einer religiösen Gemeinschaft, wie einem
buddhistischen Tempel, einer
örtlichen Sangha oder
einer Gruppe von Gleichgesinnten in
einem Wohnzimmer, bist, ist es wichtig, dass du deine eigene
Handlungsfähigkeit bewahrst und nicht unterwirfst. Während
die Gemeinschaft Vorteile für die
Institution oder möglicherweise auch für den Staat bietet, ist es
entscheidend, dass du
als Einzelmitglied nicht deine
persönliche Autonomie verlierst - die Fähigkeit, frei und
eigenständig zu handeln und die Kontrolle über dein eigenes Leben
auszuüben. Diese Autonomie ist
wesentlich für dein spirituelles Wachstum.


Unsere spirituelle Reise ist letztlich von unserem eigenen
unabhängigen Willen und
unserer Motivation abhängig, dass wir
das Leiden einmal überwinden. Wenn dieser Wille aus irgendeinem
Grund unterdrückt wird, können wir vom rechten Pfad abkommen.
Daher ist es wichtig, dass wir wachsam sind und darauf achten,
unsere eigene Handlungsfähigkeit zu
bewahren, ohne sie an andere abzugeben, die möglicherweise eine
höhere kirchliche oder institutionelle Autorität haben oder von
uns als überlegen angesehen werden.





Dabei ist natürlich der Weg das Ziel!





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