667-Das Leiden ist ein Fakt-Buddhismus-Buddhismus im Alltag - von shaolin-rainer.de

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6 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Um den Chan-Buddhismus zu verstehen
muss man das Leiden als das begreifen, was es ist, nämlich als
ein Wegweiser auf dem Weg zur persönlichen Erleuchtung.


Aussenstehende mag die Beschäftigung
der Buddhisten mit "den Leiden" als
pervers, negativ oder gar krank vorkommen, aber aus meiner
Sichtweise basieren alle Handlungen der Menschen auf den Leiden,
oder werden begangen, um Leiden zu vermeiden.


Bei genauer Betrachtung etwa der christlichen Weltsicht hat Jesus
am Kreuz die Leiden den Menschen "abgenommen", hat für sie
gelitten, also auch in
diesem Glaubenssystem geht es
letztlich um die Leiden.





Für viele Menschen in Europa ist
der Chan-(Zen)-Buddhismus einfach eine
Modeerscheinung, viele denken sich, dass so ein bisschen
meditieren nicht schaden kann. Als eine Art von Zweitreligion ist
die Lehre Buddhas durchweg gut etabliert.


Schmerzen müssen sein, ob wir aber leiden (oder nicht), das ist
optional. Wer das versteht, der ist einen Schritt auf dem Weg
der Erleuchtung gegangen.


Wer nun aber ein schmerzliches
Leben hat und darunter leidet, der hat auch einen
Grund über sich und seinen Werdegang wirklich nachzudenken, denn
vielleicht lebt gerade dieser Mensch ein Leben, welches nicht
sein eigenes ist, und letztlich leidet er daran, dass er die
alten Gewohnheiten zurücklassen müsste, um das Leben zu haben,
welches sein eigenes sein würde. Zu
kompliziert?





Also ist das Leiden notwenig, um
den Chan-(Zen)-Buddhismus zu
verstehen? Sicherlich gibt es auch die Fälle, die die Lehre des
großen Lehrers intuitiv verstehen, aber generell können die
Menschen, die heftig leiden auch tief in den Chan eintauchen.


Grundsätzlich leiden alle auf
ihrem Lebensweg, das Leiden ist überall um
uns herum; die Menschen werden geboren (ein leidvoller Prozess),
werden alt und krank (sehr leidvoll) und sterben (extrem
leidvoll, auch für die Hinterbliebenen). 


Aber gegenüber der Leiden verschließen
wir so gerne Augen und Ohren, wer will schon jemand beim Sterben
zusehen, oder die Kranken sehen, die ihrem Ende entgegen dämmern?
Niemand. Und in unserem Inneren leiden wir, wollen das aber nicht
sehen, wir entscheiden uns dazu, darüber "hinwegzusehen", zu
feige sind wir, um der Wahrheit der Dinge zu begegnen.





Der Chan-(Zen)-Buddhismus gibt uns
eine Möglichkeit, mit dem Leiden aufzuhören, die Schmerzen zu
akzeptieren, aber nicht mehr unter unserem Schicksal als Menschen
zu leiden.


Der Lehrer aller Lehrer hat uns die
Werkzeuge hinterlassen, um persönlich zu erwachen, um die
Erleuchtung zu erfahren. Auf die Reise aufbrechen müssen wir
selbst, niemand kann für uns gehen, keiner kann uns die
Erfahrungen ersparen.


Der Weg ist das Ziel!





Eine jede Form, ob vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, ja alle
Formen sollten mit einer angemessenen Weisheit und auch der
Wirklichkeit entsprechend angesehen werden


- Buddha -

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