632-Was schon alle Kinder wissen-Buddhismus-Buddhismus im Alltag - von shaolin-rainer.de

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6 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Kinder lernen über die Tragödie des Lebens
schon recht früh, etwa mit vier oder fünf Jahren finden sie
heraus, dass es den Tod gibt, dass er unumgänglich ist.


Erinnerst Du Dich an den Moment, in dem Du
die Unumstößlichkeit des
Lebens verstanden hast? So als Kind? Wie war das
für Dich? Warst Du geschockt? Also ich war es, die
Vergänglichkeit zu akzeptieren, das war für mich sehr schwer.


Natürlich denken kleine Kinder noch
eine Weile, dass gewisse Menschen nicht sterben werden, natürlich
nicht die Eltern, die Verwandten, und sicherlich sie selbst auch
nicht.


Dann, mit sechs oder sieben Jahren, rutscht die universelle
Wahrheit bei allen Kindern durch, jetzt verstehen sie, dass alle
Familienmitglieder, alle Haustiere, alle Pflanzen, überhaupt
alle Lebewesen, einfach sterben werden, ja
sterben müssen.


Alles was sie lieben, alles was sie kennen, alles wird vergehen.
Erinnerst Du Dich an den Moment, an dem Du die
letzte Konsequenz der
Angelegenheit verstanden hast? Hast Du da geweint?
Wie hast Du Dich verhalten? Kannst Du Dich erinnern? Ich kann es,
ich kann die Gefühle immer noch nacherlebten, die mich wie ein
„Blitz“ getroffen haben. Und ganz ehrlich gesagt, mein Verhältnis
zur Sterblichkeit ist noch immer ambivalent.


Dann werden die belastenden Gedanken der Kinder erst einmal
vergraben, tief
im Gedankenpalast versteckt, im
Unterbewusstsein gebunkert. Wer seine Kinder dann einmal nach der
Sterblichkeit befragt bekommt zur Antwort, dass sie da nicht dran
denken, da das ja in weiter Zukunft liege, es sie jetzt nicht
beschäftigen würde. Der Tod ist einfach zu traurig, er lähmt uns,
wenn wir nur daran denken.


Es braucht auch wirklich Mut über
die Sterblichkeit nachzudenken, über
die eigene, aber auch über die der Liebsten, der eigenen Kinder.
Niemand wird bleiben, alle werden gehen, und ganz ehrlich gesagt
ist ein jeder Tod eine Tragödie für sich.


Kannst Du Dir Dein Bild in 20, 30 Jahren vorstellen,
die Gebrechlichkeit spüren, die dem
Abgang vorangeht? Oder auch die Grausamkeit, die dem Moment
innewohnen wird? Kein Tod ist einfach, jeder hat seine eigenen
Gesetze, jeder hat andere Härten. Wie gut, dass wir nicht wissen,
wann der Moment kommt, wann wir diese Reise angehen. Zum Tode
verurteilte Menschen wissen um den Zeitpunkt, was für eine
Ausnahmesituation das sein muss!


Die Lehre des Lehrers aller
Lehrer bietet uns Trost in der Tatsache, dass
Schmerz sein kann, das Leiden aber eine Option darstellt. Wir
wissen, dass wir sterben werden, unsere Liebsten sterben werden,
aber ob wir darunter leiden, oder eben nicht, das können wir frei
wählen.


Auch hier gilt: Der Weg ist das Ziel!





Hat jemand Einsicht gewonnen und gepflegt, hat der Tod nicht
Gewalt über ihn


- Buddha -





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