621-Bist Du erleuchtet?-Buddhismus im Alltag - von shaolin-Rainer.de
6 Minuten
Beschreibung
vor 1 Jahr
Es ist so eine Sache mit
dem Chan-(Zen)-Buddhismus, die Essenz der
Lehre ist die Erleuchtung.
Wer sich (so wie ich) aus dem Fenster lehnt und sich
als buddhistischer Lehrer ausgibt, der
muss sich die Frage gefallen lassen, ob er denn selbst erleuchtet
ist. Das ist eine sehr schwierige Frage, denn wenn ich antworten
würde, dass ich erleuchtet bin, dann wird es eben nicht
einfacher, dann fangen die Schwierigkeiten erst an.
Sofort wird abgecheckt, ob
meine Aura auch passend leuchtet, ob
ich übernatürliche Kräfte habe, vielleicht auch über das Wasser
laufen kann. Jedenfalls Wunder sollte ich schon vollbringen,
Wünsche erfüllen wäre auch gut, und Krankheiten mit "Hand
auflegen" heilen sollte jedenfalls "drin sein".
Klar könnte ich mich auch um die Antwort drücken, etwa mit
einem Koan antworten (das sieht clever
aus, und ist ausserdem geheimnisvoll), aber das ist feige.
Was ich aber antworte ist, dass ich seit vielen Jahren die
Lehre Buddhas studiere, große
Anstrengungen dabei unternommen habe, viele Dinge verstanden
habe, an anderen aber immer noch im Prozess bin. Wer an meinen
Erkenntnissen Anteil haben mag, der ist willkommen. Wer meint,
dass meine Worte "falsch" sind, der kann ganz einfach
weiterklicken, muss nicht hier lesen (oder hören).
Diesen Entschluss, mir zuzuhören, oder auch
nicht, den muss ein Jeder selbst treffen, sich überlegen, wer
er/sie wirklich ist, oder einfach weiter den Kopf in den Sand
stecken, das geht natürlich auch.
Wer wollen Sie sein? Wer sind Sie?
Wenn Sie unter Ihrer Rolle im
Leben einmal schauen, dort graben, dann finden Sie
vielleicht die Person, die Sie wirklich sind. Unabhängig von
Wünschen oder vom Wollen, sondern die Realität, die zwar immer
noch ein Traum in einem Traum ist, aber auf die sich Werte und
Inhalte aufbauen lassen.
Wir alle spielen unsere Rollen, wir
funktionieren, sind in Zwänge gepfercht, müssen dies erledigen,
jenes tun, hier sein, dort sein, alles ist so surreal.
Aber Buddhisten sind Realisten,
keine Träumer. Je weiter wir uns mit unserem Ich beschäftigen,
desto mehr kommen wir zur Ruhe, endlich ist Frieden mit unserem
Selbst wenigstens möglich.
Wenn mich also jemand fragt, ob
ich erleuchtet bin, dann werde ich
darauf so antworten, wie ich es hier dargelegt habe.
Ich kann nicht über das Wasser gehen, ich
bin nicht die richtige Person um Krankheiten durch "Handauflegen"
zu heilen, und Wünsche erfüllen kann ich auch nicht. Was ich aber
kann, das ist Ihnen den Weg zu zeigen, gehen müssen Sie ihn dann
selbst.
Der Weg ist das Ziel!
Die Gedanke der Begierde sind in mir entstanden. Dies führt zu
meinem eigenen Leid, zum Leid anderer
- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560 bis
480 vor dem Jahr Null
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