614-Der Tod-Buddhismus im Alltag
6 Minuten
Beschreibung
vor 1 Jahr
In Europa haben wir einen merkwürdigen Umgang mit dem Tod.
Mystische Überlieferungen halten uns aber von tieferen
Überlegungen über das Sterben ab,
die Vergänglichkeit aller Dinge und
Menschen lastet „wie Blei“ auf uns.
Vom ersten Denken an grübeln wir über
die Endlichkeit des Seins, die Zukunft ist
klar, wir alle werden sterben.
Die Vorstellung der abendländischen Welt
vom Paradies (oder der Hölle) ist von
missionarischem Eifer geprägt, Prediger jeder Konfession
verkünden die Erlösung, das Geschäft mit der Angst funktioniert
seit vielen Jahrhunderten ganz hervorragend.
Wenn wir sterben, dann gehen wir vom Leben über in den Tod, der
innere Kreislauf kommt zu seinem Ende,
durch den einsetzenden Sauerstoffmangel sterben die Organe
nach nur fünf Minuten einfach ab, das Hirn wird schnell
unumkehrbar geschädigt, alle Funktionen des Gehirns sind
erloschen, jetzt setzt der biologische Tod ein, bei dem
alle Vitalfunktionendes Körpers beendet
werden, ab diesem Moment fängt die Verwesung an, Leichenflecken
entstehen dort, wo sich das Blut ansammelt,
die Totenstarre folgt.
Keine schönen Aussichten, das Schicksal des Menschen ist
(nach Buddha) Geburt, Alter, Krankheit und
Tod, wir wissen, was auf uns zukommt, und es beschäftigt uns
sehr.
Nach dem Energieerhaltungssatz ist der Verlust von
Energie nicht möglich, was die Frage aufwirft, was mit unserer
Persönlichkeit geschieht, wohin
die Lebensenergie "hinkommt", die in
diesem nun verstorbenen Körper war. Hatte die Seele ein
Gewicht?
Für die Anhänger von monotheistischen Religionen ist der weitere
Verbleib klar, der "Mensch" geht ein ins Paradies (oder in die
Hölle), wo er auf einer Wolke
die Unendlichkeit preist.
Für Buddhisten sieht die Sache etwas
anders aus, nach dem großen Lehrer sind wir nicht der Körper,
sondern dieser ist nur unser Vehikel, um uns durch Raum und Zeit
zu bringen. Nach Buddha sind wir nicht
der äußere Schein, sondern etwas völlig anderes.
Also: "Wer bin ich?"
"Wo komme ich her?"
"Wo gehe ich hin?"
Im Buddhismus bekommt "man" die
Ansichten nicht immer gut vorgekaut und mundgerecht serviert.
Nach Buddha ist es unumgänglich,
selbst hinter die Realität zu schauen, nicht sich nur davon
berichten zu lassen.
Jede Reise zur "Erleuchtung" ist total
unterschiedlich, individuell in ihrer Art, weshalb Buddha auch
keine "Gebrauchsanweisung" hinterlassen hat, nur den Rat, dass
die "Erleuchtung" ein lohnendes Reiseziel
darstellt, der hat die Jahrhunderte überdauert.
Das Schicksal jedes Menschen ist
fürchterlich, der Ausgang ist klar, der Weg ist unsicher. Da ist
es besonders wichtig, sich über die Reise ausführliche Gedanken
zu machen, nicht nur in den Tag zu leben, sondern aktiv, achtsam
und bewußt die Prioritäten abzustecken.
Der Weg ist das Ziel!
Der wahre Glaube wächst durch die Stimme eines guten Lehrers und
eigenes Nachdenken
- Buddha - Ehrenname des indischen Philosophiestifters
Siddhartha Gautama - 560 bis 480 vor dem Jahr Null
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