Folge 1254: Reinhold Schünzel DER HIMMEL AUF ERDEN (FILMZ 2023)
Der erste Eindruck direkt nach dem Kino
6 Minuten
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Beschreibung
vor 11 Monaten
Traugott Bellmann ist ein Moralapostel: Im Parlament wettert er
gegen Unzucht und Sittenlosigkeit. Seinem Schwiegervater in spe
gefällt das nicht, denn der ist fröhlicher Sektfabrikant. Als
Bellmann die Riesensumme von 500.000 Mark erbt, wird alles viel
komplizierter, denn Bedingung für das Erbe ist, dass Bellmann
sich jede Nacht um den zur Erbschaft gehörenden Nachtclub „Der
Himmel auf Erden“ kümmert. Und das beginnt ausgerechnet in seiner
Hochzeitsnacht. Es passiert, was passieren muss – es wird immer
schwerer das Doppelleben aufrechtzuerhalten, immer häufiger kommt
es zu absurden Situationen … Das alles erinnert nicht umsonst an
eine Boulevardkomödie: Vorlage ist das Theaterstück „Der
Doppelmensch“ von Wilhelm Jacoby und Arthur Lippschütz.
Die Aufführung in der Altmünsterkirche ist Tradition im
FILMZ-Festival, wie immer live an der Orgel begleitet von Stephan
Graf v. Bothmer (er erzählte nach dem Film auch noch Hintergründe
zur Musikbegleitung bei Stummfilmen). DER HIMMEL AUF ERDEN ist
heute nahezu vergessen, war bei seinem Erscheinen aber ein großer
Erfolg. Auch beim Festivalpublikum kam der Film sehr gut an. Das
liegt vor allem an Reinhold Schünzels Schauspiel, seine
Darstellung des Traugott Bellmann erinnert eher an Komiker der
1990er Jahre als an Stummfilmschauspieler. Und es liegt am
Dialogwitz, der sich über die Texttafeln transportiert (von denen
es mehr als üblich gibt). Dazu halbnackte Tänzerinnen und ein
Mann in Frauenkleidern, dem von seinem eigenen Schwiegervater
nachgestellt wird (Ausnahmsweise eine Solopodcastepisode.)
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