Folge 1252: Roberto Rossellini DEUTSCHLAND IM JAHRE NULL (FILMZ 2023)
Der erste Eindruck direkt nach dem Kino
5 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Unerwartet schwierig, dieser Klassiker der Neorealismus von
Roberto Rossellini – gedreht in Berlin 1947. Im Mittelpunkt steht
der 12-Jährige Edmund, der versucht in den Ruinen des
Nachkriegsberlin zu überleben. Jeder betrügt jeden, überall
Krankheit, Hunger, Tod. Für Kindheit ist kein Platz, Edmund muss
Entscheidungen treffen, die ihn völlig überfordern. Das alles vor
dem Hintergrund des zerstörten Berlin, visuell sehr
beeindruckend. Schwierig war der Film für mich vor allem durch
die unnatürliche Bühnensprache der deutschen Schauspieler – das
hat es fast unmöglich gemacht, in den Film hineinzukommen. Es
wäre mir lieber gewesen, ich hätte die italienische
Synchronisation mit Untertiteln gesehen. Auch die Filmmusik passt
nicht zur Geschichte sondern eher zu einem Mantel- und Degenfilm.
Ein weiteres Problem ist die tragische, melodramatische
Zuspitzung der Handlung: zwei Todesfälle dominieren das letzte
Drittel des Films, sodass alles andere, was der Film erzählt,
dahinter verblasst. Gerade im Vergleich den Nachkriegsfilmen von
Keisuke Kinoshita (zum Beispiel A JAPANESE TRAGEDY) ist
Rossellini hier brutal und zu simpel. Ausnahmsweise eine
Solopodcastepisode.
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