505-Der Ärger behindert uns-Buddhismus im Alltag
6 Minuten
Beschreibung
vor 1 Jahr
Ärger ist zuerst einmal nur eine Emotion, er
entsteht, wenn uns etwas missfällt, wenn wir eine Enttäuschung
erleben, eine Person nicht nach unseren Vorstellungen
handelt, oder eine Situation nicht wie erwartet abläuft.
Besonders ärgerlich an der Emotion „Ärger“ ist, dass wir diese
häufig nicht wieder "unter Kontrolle" bringen können, obwohl wir
wissen, mit emotionalem Handeln KEINE
Verbesserung des Allgemeinzustandes zu erreichen.
Wer sich ärgert, der kann dann keinen klaren Gedanken mehr
fassen, Enttäuschung und
Unzufriedenheit machen sich breit, die
Lebensfreude leidet extrem. Eine Verärgerung wirkt daher lähmend
auf uns.
Wir wissen, dass wir uns mit Ärger nur selbst
schaden, trotzdem können wir es nicht abstellen. Auch gibt es
jede Menge Menschen, die sich ständig ärgern, die sehr einfach zu
provozieren sind, die schnell einschnappen, auch besonders
verletzlich sind.
Aber der Ärger entsteht in uns, unser Inneres stellt die
schlechten Gefühle selbst her, diese kommen nicht von
missliebigen Personen oder verdorbenen Situation; einer
Fabrik ähnlich stellen wir den Dampf her, der dann den
Kessel der Emotionen antreibt.
Wir wollen, dass die Welt und die Menschheit anders ist, nicht so
wie sie sind, nein, so wie wir sie haben wollen, so muss alles
sein. Wenn es sich dann herausstellt, dass unsere
Pläne und Ziele verhindert
werden, dann wird der Ärger immer stärker, er wächst in uns, der
Druck auf dem Kessel steigt.
Schon wieder Stau auf „meiner“ Strecke, die
Arbeit ist zu schwierig, die
Kinder sind undankbar, der
Partner erkennt mein wahres „Ich“ nicht, ständig
greifen die Kollegen mich an, meine
Eltern haben kein Verständnis, schon wieder habe
ich einen Strafzettel, das
Telefon ist kaputt, an der Kasse ist wieder eine
lange Schlange, die Liste könnte „man" endlos
fortführen; alles wirklich „gute“ Gründe um sich zu ärgern?
Wir sollten unsere Kräfte und
Energien ausschließlich für die Dinge einsetzen,
an denen wir etwas ändern können. Wenn ich mich über das
schlechte Wetter ärgere, was ändert sich dadurch? NICHTS
Wenn wir die Umstände nicht ändern können, dann
gilt es die Einstellung zu den Umständen zu
verändern.
Wenn ich heute in einem Stau „sitze“, dann nehme
ich diesen als eine Art von „Geschenk“ wahr, ich kann meinen
Gedanken freien Lauf lassen (etwa über meine persönliche
„ERLEUCHTUNG“), ich habe etwas Zeit für mich,
kann zur Ruhe kommen, denn am Stau kann ich ja gar nichts ändern.
Wenn bei der Arbeit etwas zu schwierig ist, dann
mache ich in Gedanken einen Schritt zurück, ich denke nochmals
über das Problem nach, in „Achtsamkeit“ und ohne
Hast.
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