Folge 1206: ROTER HIMMEL - Das Leichte und das Schwere des Sommers
Der erste Eindruck direkt nach dem Film
13 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Es hätte eine wunderbare Sommerzeit am See sein können, aber Leon
ist, wie Johanna sagt, ein schwarzer Block negativer Energie. Es
ist schon fast ein running gag, dass Leon (Thomas Schubert) eine
Gelegenheit nach der anderen auslässt, das Leben zu genießen,
vielleicht sogar Liebe zu erleben. Christian Petzold wiegt uns
dabei lange in Sicherheit: Drei junge Männer, zwei davon Künstler
und eine junge Frau, in einer ländlichen Idylle in der
sommerlichen Hitze, es wird geredet, geraucht und getrunken,
nachts wird sich geliebt oder Federball mit leuchtenden Schlägern
gespielt - natürlich nicht von Leon :-) Dazu sehr gut ausgewählte
Songs. Aber Leon sieht nichts außer seinen eigenen Problemen -
nicht die Gefühle der Menschen um ihn herum, nicht ihre Nöte,
auch nicht den immer näher kommenden Waldbrand.
Aus einer psychologisch feinen französischen Sommerkomödie heraus
entwickelt Petzold einen sich steigernden Sog, der uns ganz
langsam aber unaufhaltsam in eine Tragödie führt. Petzold
betreibt für seinen konzentrierten, reduzierten Film dabei wenig
mehr Aufwand als für einen studentischen Abschlussfilm - und das
ist gut so. Er kann sich auf ein großartiges Schauspielensemble
verlassen: Paula Beer, Thomas Schubert, Matthias Brandt, Langston
Uibel und Enno Trebs. Ein schöner, leichter und zugleich
schwerer, ein sehr sehenswerter Film. Den Üblichen Verdächtigen
fällt es gar nicht so leicht, direkt nach dem Film über ROTER
HIMMEL zu sprechen. Am Mikrofon vor dem Capitol-Kino: Johanna und
Thomas.
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