Folge 1196: BROKER: „Wenn ich morgen aufwache, werde ich an diesen Film gerne zurückdenken.“
8 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Die schlechte Nachricht: Der Film ist sehr lange und er ist sehr
langsam erzählt. Die gute Nachricht: Der Film ist sehr lange und
er ist sehr langsam erzählt. Möglicherweise dauert es eine Weile,
bis man sich sich mit Kore-edas Zeit synchronisiert hat. Dann
aber ist man tief drin in einer ruhigen und damit wunderbar
nachvollziehbaren Entwicklung der Charaktere. Da ist Sang-Hyun,
eigentlich hat er eine Wäscherei, und manchmal vermittelt er
gegen eine dicke Provision Babys, die er mit Dong-soo aus der
Findelkinderablage eine Kirche stiehlt. Ein notorischer Lügner –
aber nicht wirklich ein schlechter Mensch. Da ist So-young, die
junge Mutter, die vor ihrer eigenen Vergangenheit flieht.
Alle haben Narben in BROKER und halten nicht viel von sich
selbst. Und alle sind dabei neue Rollen und neue Verantwortungen
zu finden, als sie zu einer Familie zusammengewürfelt werden,
denn die Mutter eines der gestohlenen Babys schließt sich ihnen
an und ein Junge, der aus dem Heim davon gelaufen ist. Eine
Familie, die der Zufall zusammengefügt hat, und deren Mitglieder
anfangen füreinander da zu sein. Die Polizei ist dieser kleinen
Schicksalsgemeinschaft auf den Fersen und nicht nur die Polizei.
Ein Roadmovie mit großartigen Details und wenig Dramaturgie, sehr
feinem Gespür für die Figuren, für ihre Zweifel und ihre
Hoffnungen. Kore-eda eben. Diesmal auf Koreanisch. Am Mikrofon
direkt nach dem Film: Birgit, Peter und Thomas.
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