Folge 1128: ETERNALS - Die Götter sind unter uns
17 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Eine beeindruckende Karriere: Bereits Chloe Zhaos zweiter Film
(THE RIDER) ist ein Meisterwerk, mit dem dritten Film (NOMADLAND)
ist sie für vier Oscars nominiert und holt die Oscars für den
besten Film und die beste Regie. Mit dem vierten Film setzt sie
einen Multimillionendollarfilm für das vielleicht erfolgreichste
Filmfranchise aller Zeiten um. Aber ist ETERNALS ebenfalls ein
großartiger Film?
Wir alle mussten uns erst einmal mit dem Marvel-untypischen,
langsamen Erzählen synchronisieren – es dauert etwas, bis man im
Film ankommt. Die Bilder, die Landschaften, die langen, schönen
Einstellungen, da zeigt sich Chloe Zhaos Handschrift. Vielleicht
auch im ausgezeichneten und sehr diversen Cast, für ein
ungewöhnliches Heldenensemble, das sowohl einen homosexuellen
Superhelden als auch eine taubstumme Superheldin umfasst – und
davon mit angenehmer Selbstverständlichkeit erzählt.
Im Mittelpunkt steht Sersi (charismatisch: Gemma Chan), nicht die
mächtigste Heldin, aber mit ihr können die Zuschauer am
intensivsten mitfühlen. Sie hat ihr Herz für die Menschen
geöffnet – und für ihren Eternal-Kollegen Iskari (Richard
Madden). Die Eternals sind seit 7000 Jahren auf der Erde und wie
ihre namensähnlichen Götter haben sie einerseits menschliche
Gefühle und Schwächen und sind andererseits frei vom Empfinden
der langen Zeit, die sie leben (was bei Peter Punktabzug gibt).
Geschickt wurden sie vom gottgleichen sechsäugigen (!) Celestial
Arishem – alles bewegt sich also auf gaanz großer Bühne.
ETERNALS ist kein ganz großer Film, viele werden sich sogar
langweilen. Aber Zhao gelingt es, den marveltypischen Humor in
eine Göttersage zu integrieren, in der es um menschliche
Schwächen wie Eifersucht und Erwachsenwerden geht. Dabei werden
harte moralische Fragen verhandelt: Welche Verantwortung trage
ich mit meiner Macht? Lassen sich Leben gegeneinander aufwiegen?
Gleichzeitig ist es auf einer anderen Ebene einfach
Märchenonkelfantasy mit schmissiger Musik, eine merkwürdige aber
nicht misslungene Mischung. Im Podcast direkt nach dem Kino am
Mikrofon: Johanna, Gabriele, Peter, Tom und Thomas.
Kleine Übersicht der Namensbezüge
Ajak = der Name erinnert an den tragischen griechischen
Helden Ajax aus dem Drama von Sophokles.
Gilgamesh = Gilgamesch ist die wichtigste sumerische
Göttergestalt, er tötet wie sein Namensvetter einen riesigen
Stier.
Ikaris = Ikarus, berühmte griechische Sagengestalt: Ikarus
flog mit Flügeln, die mit Wachs zusammengehalten wurden. Mit
Ikaris verbindet ihn die Fähigkeit des Fliegens.
Makkari = bezieht sich auf Makaria, die Tochter des
griechischen Gottes der Unterwelt, Hades.
Phastos = der Technik-Eternal Phastos ist verknüpft mit dem
olympischen Gott der Schmiedekunst, Hephaistos.
Sersi = Die Zauberin Kirke aus der griechischen Mythologie.
Mit ihr verbindet sie Fähigkeit Dinge zu verwandeln.
Thena = Die kämpferische Eternal Thena entspricht der
griechischen Göttin der Kriegskunst, Athene.
Tiamut = Der neue Celestial verweist auf die babylonische
Meeresgöttin Tiamat, aus deren Leiche Himmel und Erde geschaffen
wurde.
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