Folge 1126: TITANE: Der Feuerwehrmann, sein Sohn, die Wahrheit und die Serienkillerin
17 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Julia Ducournau ist eine furchtlose Filmemacherin, soviel ist
sicher. Heldin Alexia lebt wie wir es auf der Leinwand eher von
Männern gewohnt ist: Exzessive Beziehung zu Autos, Leben nach dem
Lustprinzip inklusive Morden in Serie. Die Geschichte geht einen
„fantastischen“ Schritt weiter: Alexia hat Sex mit einem
Muscle-Car, wird schwanger, Motorenöl läuft aus ihrer Brust.
Abrupt endet dieser an Cronenberg erinnernde Epilog voller
Action, Nacktheit und expliziten Gewaltspitzen.
Aus Alexia wird Adrien – auf der Flucht vor der Polizei wechselt
sie nicht nur die Identität sondern nach außen hin das
Geschlecht: Sie bindet sich Busen und Schwangerschaftsbauch
zurück, schneidet sich die Haare ab, bricht sich die Nase, um
einem Jungen ähnlich zu sehen, der vor 15 Jahren verschwunden
ist. Der Vater des verschwundenen Jungen nimmt Adrien auf und an
es beginnt eine aufgeladene Beziehung von zwei Menschen, die
unter Druck stehen.
Eigentlich zwei Filme, wie Frankensteins Kopf mit dem
Fantasy-Element der Autoschwangerschaft grob an den Körper genäht
– aber mit zwei herausragenden Schauspieler:innen: Agathe
Rousselle und Vincent Lindon. Ein anstrengender Film,
wechselhaft, kraftvoll, chaotisch, voller Ideen und ohne echte
Verbindung zwischen seinen Teilen. Im Podcast direkt nach dem
Kino sprechen Johanna, Bettina und Thomas darüber, ob der Preis
in Cannes gerechtfertigt ist, über Gewalt und Identität, Mut und
Ordnung. Thomas freut sich auf jeden Fall auf die nächsten Filme
von Julia Ducournau.
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