376-Der Räuber Aṅgulimāla – die Geschichte der 99 abgeschnittenen Finger-Buddhismus im Alltag

376-Der Räuber Aṅgulimāla – die Geschichte der 99 abgeschnittenen Finger-Buddhismus im Alltag

7 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

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Aṅgulimāla war ein Mörder zu Zeiten des historischen Buddhas.


Er war ein Schüler an der Hochschule, er entstammte einer
angesehenen Familie.


Legenden erzählen von seinem außergewöhnlich
guten Aussehen. Auch die Frau seines Lehrers war ihm mehr zugetan
als anderen Schülern, er verweigerte allerdings weitere Kontakte.
So soll das Rasseweib erbost über die Zurückweisung gewesen sein.
Ihrem Mann, dem Lehrer, erzählte sie, dass Aṅgulimāla sie
vergewaltigen wollte, sie dies aber gerade noch verhindern
konnte. Ihr Mann wurde eifersüchtig, und fing an dem Schüler
falsche Ratschläge zu geben.


So sollte er nach der „Erleuchtung“ streben, und
zu diesem Zweck 100 Menschen einen Finger abschneiden, dann würde
er ins „Nirvana“ eingehen.


Der junge Mann war wohl sehr hübsch, aber etwas einfältig, er
machte sich auf, die vom Lehrer gestellte Aufgabe zu erfüllen.
Als er feststellen musste, dass niemand einen Finger für die
persönliche „Erleuchtung“ des Aṅgulimāla
„spenden“ wollte, ging er dazu über, die Menschen zu töten, ihnen
den begehrten Finger abzuschneiden, und diesen dann auf einer
Halskette „aufzufädeln“. So kam er auch zu seinem Namen
Aṅgulimāla, was übersetzt etwa „Finger-Halsband“
bedeutet.


Der kräftige Serienmörder hatte schon 99 Finger auf die Halskette
aufgezogen, als er dem historischen Buddha begegnete. Dieser
sollte den hundertsten Finger zur Sammlung beitragen, auf dass er
endlich „Erleuchtung“ erfahren könne. Buddha war
nicht besonders kräftig, von Meditation und Askese geprägt, ein
einfaches Opfer. Dachte der Killer!


Obwohl der Räuber mit Schnelligkeit und Kraft hinter
Buddha her lief, konnte er den langsam heiligen
Mann nicht erreichen. Ausgelaugt und voller Frust rief Aṅgulimāla
Buddha nach, er solle stehen bleiben.


Buddha drehte sich ohne erkennbare Emotion um,
und sagte zu Aṅgulimāla, dass er doch schon lange stehen würde,
und es an der Zeit für Aṅgulimāla sei, ebenfalls innezuhalten,
mit dem Töten aufzuhören, andere Menschen nicht mehr wegen seines
Egos zu verletzen.


Etwas an der Person Buddhas und an seinen Worten
muss Aṅgulimāla tief berührt haben, er warf seine Waffen weg und
folgte Buddha in ein Kloster, wo er ein Mönch wurde, die
„Erleuchtung“ traf ihn wie ein Blitz.


Der König wollte Aṅgulimāla verhaften und fand diesen zusammen
mit Buddha in einem Tempel. Er zollte
Buddhaseinen Respekt und fragte ihn nach seiner
Meinung. Dieser antwortete dem König: was du mit Waffen nicht
geschafft hast, war mit den richtigen Worten leicht zu erreichen!


Beeindruckt zog der König mit seiner Armee weiter und überließ
Aṅgulimāla dem Wohlwollen Buddhas.
Die Lehre aus der Geschichte?

Selbst extreme Umstände können überwunden werden, Menschen können
sich ändern, am richtigen Vorbild kann man wachsen. Gestern ist
nicht heute, was morgen sein wird, wissen wir nicht. Im
Augenblick liegt die Kraft, wem wir begegnen, welche Umstände uns
beeinflussen, auch unser Karma hält jede Menge Überraschungen
bereit.


Sind Sie dem Buddha schon begegnet?

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