328-Aus Buddhas Leben-Buddhismus im Alltag
7 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Nachdem Buddha seine Lehre entwickelte, reiste
er über die Lande, um die Philosophie möglichst
vielen Menschen näher zu bringen.
Dabei war er den unzähligen Wandermönchen, die zu seiner Zeit
predigend umherzogen, nicht unähnlich, ohne Besitz oder
Anhaftungen hatte er auch kein Zuhause.
Die Regenzeit allerdings (wer schon einmal die
Kraft des Monsuns erlebt hat, der weiß, wovon ich rede)
verbrachte er in einer Tempelanlage, die ihm
Schutz und ein Auskommen während den Überschwemmungen bot. Die
Straßen waren kaum passierbar, es regnete manchmal tagelang.
Dem Patron der Anlage, ein Kaufmann der Umgebung, war es eine
Ehre, Buddha und seine Anhänger aufzunehmen.
Wie in Tempeln üblich, versorgte die Gemeinschaft der
Dörfer den Tempel. Jeden Morgen kamen die Bewohner, um
die Mönche und Schüler des Klosters zu versorgen.
Nach dem gemeinsamen Gebet wurden die Gaben
verzehrt, dabei kamen die Bauern nahe an den Buddha, konnten ihm
Fragen stellen und mit ihm reden. Es entwickelte sich häufig eine
Vorlesung daraus, bei der der Buddha viele Anhänger für seine
Weltanschauung gewinnen konnte.
Buddha hielt so viele Vorträge, von denen einige
bis heute überliefert wurden. Er sprach über Geburt, Krankheit,
Alter und Tod, über die Ursachen des Leidens, er führte aus, dass
der Tod unvermeidbar ist, Krankheiten die Menschen treffen, wir
die Folgen des Karmas annehmen müssen.
Einer der anderen Mönche dachte bei sich, dass,
wenn die Folgen des "Mensch-seins" sowieso alle treffen würden,
er seine Anstrengungen verstärken könnte, auf seine
Gesundheit keine Rücksicht nehmen müsse. So
wurde er durch seine übermäßigen Bemühungen mit der Zeit blind.
Die anderen Mönche des Tempels waren betroffen vom Schicksal des
Bruders, versorgten ihn mit Achtsamkeit und
Bedacht, versuchten, sein Schicksal zu
verbessern.
Eines schönen Abends verdunkelte sich der Himmel, ein
schwerer Sturm zog auf, es fing an stark zu regnen,
viele Insekten kamen aus ihrem Versteck und setzten sich vor der
Hütte des blinden Mönchs auf den trockenen Boden.
Als der Blinde des Nachts in seiner gehenden
Meditation vor der Hütte auf und ab ging, zertrampelte
er viele Insekten, ohne es überhaupt zu bemerken.
Als die Mönchsbrüder am nächsten Tag kamen, um
ihm Essen zu bringen, sahen sie die große Anzahl toter Insekten.
Es war leicht zu bemerken, dass diese totgetreten wurden, es war
klar, dass es der blinde Mönch gewesen sein mußte. Ihr Bruder
hatte getötet, sie waren sehr verwundert, warum nur hatte er das
getan? Warum hatte er gegen die Regeln der Gemeinschaft
verstoßen?
Die Mönche gingen zu Buddha und legten den
Sachverhalt dar. Ein Mönch, der absichtlich getötet hat, der muss
den Tempel verlassen, so will es das Gesetz.
Buddha fragte: "hat jemand gesehen, was wirklich
passiert ist?"
"Nein, du Erhabener", so antworteten die Brüder.
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