324-Warum muss ich mein Ego überwinden?-Buddhismus im Alltag
7 Minuten
Beschreibung
vor 2 Jahren
Aus den meisten Religionen kennen wir den
Umstand, dass der Einzelne sein egoistisches Verhalten zum Wohle
der Gruppe unterlassen soll, dafür gibt es dann Regeln, Gebote
und Gesetze.
Auch im Chan-(Zen)-Buddhismus ist die Aufgabe
des Egos eine zentrale Angelegenheit. In manchen Gruppen werden
die Schüler vom Meister frustriert, mit (unlösbaren) Aufgaben
beschäftigt, um die Ablösung von der Weltlichkeit zu erreichen.
Aber selbst die Frustration führt meist zu
Anhaftungen, sehr selten zur finalen Aufgabe des
Egos. Weder das Denken"ich bin der Größte", noch
die bescheidene Vorstellung "ich bin ein
Nichts", nichts davon wird das Ego ins Vergessen entlassen.
Ständig darüber nachzudenken im Übrigen auch nicht, auch nicht
die angelernten Verhaltensmuster werden den
Gedankenpalast zur Ruhe bringen, nein, erst das
Begehen des Weges wird die Klarheit bringen. Wer sich nicht mehr
um Wertungen kümmert, nicht mehr in "richtig" oder "falsch"
einteilt, der wird sich seinem Ziel jedenfalls nähern.
Über die Überwindung des Egos nachzudenken ist vergleichbar mit
dem Hustenreiz, den wir (etwa im Theater) unterdrücken wollen,
der Gedanke an den Husten wird schnell übermächtig, die Situation
wird erst dann besser, wenn der Reiz verflacht. So ist es mit der
Überwindung des Egos, was erst dann erfolgen
kann, wenn es selbst keine Beachtung mehr erfährt.
An etwas "nicht" zu denken ist ungleich schwerer, als an etwas zu
denken. Wenn der eine Gedanke ständig durch den Kopf gehen will,
dann ist er nur schwer zu stoppen.
Wichtig dafür ist, dass der Gedanke durch einen anderen ersetzt
wird, dass dem Gedankenpalast etwas zum Ersatz gegeben wird. Hier
bietet sich ganz wunderbar das Konzept der
"Erleuchtung" an, dass
Buddha seinen Anhängern anempfahl.
Haben Sie schon einmal über Ihr "Erwachen" nachgedacht? Was
könnte das sein, das Erreichen einer anderen Sphäre, oder
Unsterblichkeit, oder Weisheit? Was meinen Sie? Klar ist, dass
die
"Erleuchtung" die
Essenz der buddhistischen Philosophie darstellt, dass der
Einzelne sich um dieses Kernthema eben auch Gedanken machen
sollte.
Und wie läßt sich
"Erleuchtung"
erreichen? Nun, relativ einfach begibt sich der Suchende auf den
Weg zu seinem Ziel, am Anfang steht ein Entschluss. Dann, in
einem weiteren Schritt, muss das Ego abgeschaltet, oder auf ein
vernünftiges Mass gestutzt werden.
Das Ego ist der zentrale Punkt in der Lehre des Erhabenen, wer
noch wertet, oder materielle Gedanken hat, der ist noch nicht
weit genug gediehen, um durch das torlose Tor zu
gehen. Das Ego kann Kriege verursachen, es kann
töten und versklaven, es ist fast bei jedem Menschen ein großes
Problem.
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